"Umgangssprachlich heißt es, was kümmert es und, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Sogenannte Chaostheoretiker widersprechen mit der Metapher eines Schmetterlings, dessen Flügelschlag in New York einen Wirbelsturm auslösen kann. Wie dem auch sei, uns allen ist inzwischen klar, dass es klimapolitisch enorme globale Zusammenhänge und Abhängigkeiten gibt, zwar so, dass die Schadensursachen zum übergroßen Teil im Norden produziert werden und die Länder des Südens die Folgen und Lasten tragen müssen wie Flutkatastrophen und Waldbrände. Dabei spielen die größten CO2 Emittenten unter den Energiekonzernen wie Saudi Aramco, Chevron, Gazprom und RWE eine Hauptrolle.

Von der Presse wenig beachtet, hat sich nun in Peru der Bergbauer Saul Luciano Leinya auf den gewagten Weg gemacht, in Deutschland eine Zivilklage gegen den Energieriesen RWE einzureichen, die Kosten für Schutzmaßnahmen für sein Haus und sein Dorf zu übernehmen in Höhe von 4,7%. Warum gewagt? Weil RWE die besten Rechtsanwälte einsetzt, der Klage mit Gegendarstellungen zu widersprechen, weil die erste Klage vor einem Verwaltungsgericht abgewiesen wurde, weil es umständlicher und umfassender Ortsbesichtigungen und Beweisanträge bedarf,  weil Gutachten gegen Gutachten stehen. Saul gibt nicht auf. Einen Teilerfolg hat er schon erreicht: Die Aktie der RWE hat einen Kursverlust von ca.  6% erlitten. Wichtiger noch: In der Zulassung der Klage durch das Oberlandesgericht Hamm wird grundsätzlich eine Unternehmenshaftung für Verursacher von Klimaschäden bejaht. Eine mündliche Verhandlung soll noch in diesem Jahr stattfinden. Ohne Zweifel: Schon jetzt hat der Kleinbauer aus dem Andendorf Huarez Rechtsgeschichte geschrieben. Wir drücken den Daumen."

Jörg Sternberg
Hanau

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