"Während alle Wahlprognosen das grausliche Lied singen vom ungebremsten Zuwachs der AfD, obgleich gerade der prekäre, abgehängte Teil ihrer Wählerschaft, der sogenannte 'kleine Mann', nichts, aber auch gar nichts gewinnt, wenn er sie wählt, sondern nachweislich nur die Vermögenden, er also eine weitere Verschärfung erleben wird der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben, zudem den Abbruch von Demokratie und Zivilisation, muss der Rest der Wähler mit ansehen, wie die AfD auch demokratische Parteien inhaltlich vor sich hertreibt in populistische Rhetorik oder gar sie bündnisfähig macht und die behauptete Brandmauer bröckeln lässt.

Das ebenso schlichte wie falsche Schlachtfeld ist nach wie vor die Migrationspolitik, der Umgang mit der steigenden Flüchtlingszahl. Trotz der vielen Maßnahmen zur Abschreckung und Nichtanerkennung ihres Schutzstatus', zur Verlagerung von sogenannten Ankerzentren oder Entscheidungsbehörden oft auch bis in die Nähe der Länder, aus denen sie fliehen müssen als Folteropfer, als verfolgte Oppositionelle oder entrechtete Minderheiten. Die Fluchtgründe haben auch mit der globalen Verwüstung und Verelendung des Planeten durch die imperialen Weltmächte und Großkonzerne zu tun.

Aber, so nicht nur die AfD, die Einwanderer konkurrieren, wenn sie arbeiten dürfen und Arbeit finden, mit den Biodeutschen um den Arbeitplatz. Die übergroße Mehrzahl von Arbeitsplatzverlusten entsteht durch Rationalisierung, Automatisierung, durch Austritt aus den Verbänden, durch Kündigung der Tarifvereinbarung, durch Verlagerung des Kapitals in Billiglohnländer und Verdichtung der Arbeitsleistung. Dagegen kann Einwanderung und Aufnahme von Flüchtlingen nicht nur den Bevölkerungsschwund ausgleichen, sondern auch erheblich zum Sozialprodukt beitragen. Aber sie belasten doch unser Sozialsystem, zehren es aus, ja leben hier fürstlich davon, oder? Dass Löhne hierzulande und ihre Erhöhung nicht einmal in der Breite die Inflation ausgleichen, dass wir Armut 'vererben' an die Kinder, dass wir Armutsrenten haben seit Jahrzehnten, das soll die Schuld von Migration sein? Das Gegenteil ist richtig, das ist hausgemacht, daran hat die Politik ein Eigentumsanspruch, auch seit Jahren, nicht erst seit der Ampel. So werden wir zitternd bei den nächsten Wahlen vor dem Fernseher die Prognosen und Ergebnisse verfolgen, die wir jetzt schon ahnen und befürchten."

Jörg Sternberg
Hanau

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