"Wie der Presse zu entnehmen war, sind der Einladung des Ehrenbürgermeisters zur diesjährigen Bürgerversammlung nur 7 (!) nicht kommunalpolitisch aktive Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Das sind ca. 0,1% der Wahlberechtigten der Gemeinde Linsengericht. Die anderen 99,9% haben die politische Führung nicht durch ihre Anwesenheit geadelt.

Was die Besucher dann zu hören bekamen, war erschreckend - wie fast alles, was in letzter Zeit so aus dem Rathaus zu vernehmen war. Die Personalpolitik in der Verwaltung hat nichts, aber auch gar nichts mit betriebswirtschaftlicher Kompetenz und Weitsicht zu tun. Die Zahl der Mitarbeiter in der Verwaltung ist in der Amtszeit des Bürgermeisters von 20 auf 46 gestiegen. Angaben über Krankenstand allgemein, Zahl der Langzeitkranken und Teilzeitstellen wurden nicht gemacht. Nun müssten angeblich zwei weitere Mitarbeiter für die Betreuung der Flüchtlinge eingestellt werden. Man kann nur darauf hoffen, dass hier, wenn unumgänglich, befristete Arbeitsverträge zur Anwendung kommen, denn schließlich hofft die westliche Welt, dass die Krisen sich entschärfen und der Flüchtlingsstrom abebbt. Wie man weiß, kann man Angestellte im öffentlichen Dienst nicht so einfach entlassen, wenn kein Bedarf mehr besteht.

Die ca. 9 Millionen Euro teure Rathauserweiterung lässt sich damit jedenfalls nicht rechtfertigen. Es macht schon wegen der kurzen Wege viel mehr Sinn, dass diese Beschäftigten ihre Büros in der Nähe der Schutzsuchenden, also in den Aufnahmeeinrichtungen haben, analog zu den 77 (!) Erzieherinnen, deren Schreibtische sich schließlich in den Kitas und nicht im Rathaus befinden. Ebenso ist es nur schwer nachvollziehbar, dass man für die Digitalisierung 3 IT-Mitarbeiter benötigt, wenn man durch die Digitalisierung doch eigentlich Kosten einsparen will. Auf die Idee, hier Leistungen von außen einzukaufen oder interkommunal Kräfte zu bündeln, ist man offensichtlich noch nicht gekommen.

Besonders stolz sind die politisch Verantwortlichen auf die angeblich gesicherte Nahversorgung durch die Märkte in einem ehemaligen 'Grüngürtel' in Altenhaßlau. Ein Bürger aus Geislitz, also dem Heimatdorf des Bürgermeisters, klagte mir kürzlich sein Leid, dass er in seinem Ortsteil nicht einmal ein Brötchen kaufen könne. Der ÖPNV in Linsengericht wird sein Problem und das der Nahversorgung insgesamt sicher nicht lösen. Schließlich hat man noch nie jemand mit einer Getränkekiste in einem Bus gesehen. Da haben die Grünen, die für das Desaster mitverantwortlich sind, wohl etwas nicht beachtet.

Das im Bau befindliche 'Urbane Zentrum' wird auch den letzten ländlichen Charakter von Altenhaßlau zerstören. Unser 'Urbanes Zentrum' heißt Gelnhausen und ist durch Unterführungen, teilweise sogar barrierefrei, mit Altenhaßlau verbunden. Und in dieser alten Reichsstadt steht seit über 10 Jahren das 'Joh-Gebäude' leer...

Fazit: Alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht an der Veranstaltung teilgenommen haben, haben sich eine Menge Frust erspart. Bleibt zu hoffen, dass bei den nächsten Wahlen trotzdem nur die für dieses Desaster verantwortlichen Kandidaten der etablierten Parteien abgewählt werden und die Rechten nicht weiteren Zulauf erhalten."

Erwin Stanzel
Linsengericht

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