"Was ist der TEO? Diese Frage stellt sich einem, der auf Grund eines Gerichtsurteils diverse Nachbesserungsvorschläge aus der Unternehmerecke und (wieder einmal) Forderungen der politischen Seite unterbreitet bekommt.

Ist der TEO ein Markt? Dann sei die Frage erlaubt, warum er denn nachts und an Sonn- und Feiertagen offen sein muss, während der (konventionelle) Markt im Nachbarort geschlossen haben muss! Besteht bei TEO die Notwendigkeit der 24/7 Reglung? Wäre die Antwort nein, dann müssten die Anwohner (eines TEO`s)  nicht in späten Abendstunden und der frühen Morgenstunden diverse unvermeidbare und scheinbar zwingende Notwendigkeit, sich Lebensmittel beschaffen zu müssen, teilhaben.

Es erschließt sich einem nicht wirklich wer nachts um zwei am TEO seinen Vorrat an Lebensmittel ergänzen muss. Das Gleiche gilt auch für die Tageszeit an Sonn.- und Feiertagen. Ist es nicht vielmehr dem stets steigenden Lebensstandard geschuldet, dass man scheinbar das vergessene Stück Hefe oder die Chipstüte (jetzt) noch schnell besorgen muss!

Ist der TEO eine Tankstelle? Nun ja, Kraftstoffe für unsere KFZ hat er nicht im Angebot. Also erübrigt sich scheinbar die Überlegung. Es sei denn, man hinterfragt den Lebensmittel(ver)kauf an Tankstellen. Könnte man unter Umständen auch zur Diskussion stellen. Gute Einwände könnten sein, dass auch nachts Menschen unterwegs sind, denen die Versorgung mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln gewährleistet werden muss. Wäre zu hinterfragen, wer so unverhofft auf die Reise geht, ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben, dass er in dieser Zeit Hunger bekommen könnte. Die Zahl derer reduziert sich auf ein Minimum. Oder ist die Stulle in der Brotbox nicht mehr zeitgemäß?

Ist der TEO ein Automat? Nun ja, auf Grund seiner Größe, die es erlaubt, ihn zu begehen und der Tatsache, dass er ein umfangreiches Sortiment führt, wohl eher nicht. Vermutlich gibt es keine Bestimmungen und Vorschriften, ab wann der Automat aufhört und ein Markt anfängt. Würde mich wundern! Ist aber Ansichtssache.

Steht auch noch die Frage im Raum: Wer versorgt den TEO mit Lebensmitteln und wann werden die von wem geliefert und in die Regale eingebracht? Nun, vermutlich von Menschen, die außerhalb einer geregelten Ladenöffnungszeit nicht zum Einsatz kommen würden. Oder gibt es etwa doch (noch) Menschen, die kaum von uns bemerkt Lebensmittel vom Produzenten auf den Ladentisch (sorry Regal) bringen? Und das, auf Grund unseres stets steigenden Lebensstandards zu jeder Tages- und Nachtzeit! Muss ja wohl so sein! Es wird uns ja ständig in allen Medien so vorgelebt. Oder?

Abschließend noch die Frage. Braucht es den TEO? Ja, absolut! Besonders für Menschen, die nicht in der Lage sind, sich ihr Lebensmittel aus Märkten zu besorgen, die für sie schlecht bis gar nicht zu erreichen sind. Grundnahrungsmittel, die unverzichtbar sind. Aber womöglich nicht die Tüte Chips oder das im Discounter vergessene Stück Hefe. Nachts um 2 Uhr und Sonntag um 13 Uhr.

Oder! Ist der TEO ein besonders überdachtes Geschäftsmodell, dass es einem erlaubt, auch Gewinne zu generieren, die andere, in der Zeit nicht verbuchen? Wobei Gewinne eher dürftig ausfallen dürften bei der Selbstbedienungsmentalität einiger Zeitgenossen, die das Prinzip des Bezahlens für eine erbrachte Leistung nicht verinnerlicht oder besser gesagt nicht geschnallt haben.

Auf keinen Fall ersetzt der TEO den Ladentisch, hinter dem Menschen stehen, die ihre Waren anbieten, um damit ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Auch die nicht, die versuchen, regionale Produkte anzubieten. Denen ist auch nicht geholfen, wenn man sich dem Unmut anschließt, dass immer mehr kleine Lädchen den Bach runter gehen, sprich die Tür für immer zuschließen müssen.

Sein eigenes Kaufverhalten sollte man hinterfragen. Oder sich dem modernen zukunftsfähigen Modell der unbegrenzten Möglichkeiten hingeben mit all seinen Annehmlichkeiten."

Ansgar Simon
Freigericht

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