"Ob die Notwendigkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit Waren an den Kunden zu bringen, wirklich nötig ist, liegt im Auge des Betrachters. Natürlich nutzt man als Kunde jede Möglichkeit des Warenangebotes das einem, zu was für einer Zeit auch immer, angeboten wird. Bleibt aber nach wie vor die Frage: Ist das rund um die Uhr und an allen Tagen der Woche (lebens-) notwendig?

Als Ergänzung zum vorhandenen Warenangebot für abgelegene Regionen und vor allem für Menschen, die keine Möglichkeit haben, ihren Einkauf zu erledigen. Hier insbesondere der ältere Mensch und diejenigen, die keinen fahrbaren Untersatz haben, waren (und sind) hier ausschlaggebend. So wurden sie angepriesen, unter anderem auch der TEO.

Das Unternehmen versuchen, das Projekt wirtschaftlich zu betreiben ist, sicherlich logisch und einhergehend. Das bestreitet auch kaum jemand. Doch geht es eigentlich nicht darum, Waren zu einem Zeitpunkt anzubieten an dem die 'Konkurrenz' schläft, sondern das flächendeckende Prinzip war eigentlich das Maß der Dinge. Das man dem Ansinnen des Unternehmers nachgegeben hat, ich stell' das Ding nur dort hin, wenn ich die unternehmerische Freiheit ausleben darf, ist nur bedingt hinnehmbar und eigentlich dem Gedanken geschuldet, endlich etwas getan zu haben. Ein scheinbar unabänderlicher Kompromiss?

Noch ein Gedanke am Rande: Für diejenigen, die glauben, dass sich alles, was um sie herum scheinbar von selbst, still und leise, erledigt! Hier besonders der Aspekt, das Regal räumt sich von selbst ein. Kaum jemand vermag den Aufwand zu überschauen, was es heißt, einen Markt, wie auch den TEO, mit Waren zu versorgen. Ein Prozess, der unaufhörlich abläuft! Jeder, der in unmittelbarer Nähe eines Marktes wohnt, weiß, was es heißt, das Ding am Leben zu halten. Das Warenangebot wird größtenteils zu einer (Nacht)-Zeit angeliefert, wo der Konsument noch selig schlummert, wenn er nicht in unmittelbarer Nähe eines Marktes wohnt. Kühllaster deren Aggregate laufen, inklusive LKW-Hebebühnen, die ihre Arbeit tun, bis hin zum Motorstapler, der die Waren verfährt sowie klappernde Warenwagen, die über Rampen geschoben werden.

Der Unternehmer will dem Kunden gut gefüllte Waren anbieten, wenn dieser den Markt betritt. Bei einem 24/7 Betrieb eines Marktes ergänzt der nächtliche Kunde noch das Lärmangebot vor Ort. Nicht auf kosten derjenigen, die glauben, sich in ihrer Freiheit beraubt zu sehen, wenn sie nicht ihrem Kaufverhalten gerecht werden dürfen, sondern denjenigen, die sich das Treiben rund um den Warenmarkt, tagein, tagaus anhören müssen. Ein ausgleichender Kompromiss wäre, man lässt es eben oder versucht es wenigstens, zu vermeiden, in der Nacht oder an Sonn- und Feiertagen seinen scheinbar notwendigen Einkauf machen zu müssen. Der vorgeschobene Einwand der Schichtarbeiter / Pendler müsste zu der Zeit einkaufen, ist etwas an den Haaren herbei gezogen. Bedingt durch die wirklich nun mehr als kundenfreundliche Öffnungszeiten der (konventionellen) Märkte.

Gerade nachts und besonders an Wocheneden zur Nachtzeit ist der Nachtschwärmer unterwegs, der sich angebotsbedingt am 24/7 Markt bedient. Ob das etwas mit Notwendigkeit und freiheitlichem uneingeschränktem Konsum zu tun hat, sei dahingestellt. Ob sich darunter Schichtarbeiter etc. befinden, bleibt zu bezweifeln. Die sind des Nachts und an Sonn- und Feiertagen zu solch einem Zeitpunkt damit beschäftigt, zu arbeiten. Vornehmlich auch damit beschäftigt, Waren zu sortieren, zu kommissionieren und letztendlich über die Straße zu Kunden ins 24/7 Regal zu bringen. Die kaufen vor Schichtbeginn oder nach Schichtende ein. Sicherlich bestätigen einzelne Ausnahmen die Regel.

Macht das 24/7 Prinzip weiter Schule, dürfte es über kurz oder lang recht unruhig werden in unserer konsumfreudigen Welt. Die Nacht zum Tage zu machen, ist keiner Notwendigkeit geschuldet, sein freiheitliches Leben genießen zu dürfen. Vielmehr sind es die Lücken, die Unternehmen nutzen, um Gewinne zu generieren und vermeintliche Versorgungsengpässe zu schließen. Das Angebot regelt die Nachfrage!"

Ansgar Simon
Freigericht

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