Suppenlöffel aus der Knorr Werbung mit der Gravur "Franz Beckenbauer"

Leserbriefe
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Nach unserer Serie über die Auftritte von "Kaiser" Franz Beckenbauer im Main-Kinzig-Kreis meldet sich VORSPRUNG-Leser Peter Koch mit diesem Leserbrief zu Wort.



"Das Idol meiner frühen Kindheit ist nicht mehr auf dieser Welt. Mit dem Start seiner Profikarriere vor annähernd 6 Jahrzehnten hat allein er auch mich mit dem Fußball-Virus infiziert, obwohl sein FCB nie mein Lieblingsverein wurde. 1966 konnte ich im Frankfurter Waldstadion erstmals live den jungen Beckenbauer bei seinem ersten großen Erfolg bewundern - DFB Pokalfinalsieg der Bayern gegen den Meidericher SV. Die Leichtigkeit seines fußballerischen Könnens begeisterte schon damals die Fans und der Suppenlöffel aus der Knorr Werbung mit der Gravur 'Franz Beckenbauer' gehört noch heute zu meinen wertvollen Utensilien. Seit dieser Zeit war der Weg zur Lichtgestalt Deutschlands nicht mehr aufzuhalten!

Stellvertretend für die Vielzahl herausragender Erfolge als Spieler möchte ich den Europameisterschaftstitel 1972 besonders hervorheben. Die Nationalmannschaft von damals mit den Leitfiguren Beckenbauer und dem kongenialen Günther Netzer gilt bis zum heutigen Tage als die spielerisch Beste aller Zeiten. 'Ramba-Zamba Fußball' war das jedem Fußball Fan bekannte Zauberwort.

suppenloeffelknorr az

Beckenbauer ist in der Nachkriegszeit die herausragende Persönlichkeit, die nicht nur sportlich, sondern gesamt gesellschaftlich das Ansehen von Deutschland im Ausland positiv beeinflusst hat wie niemand anders je zuvor. Das allein von ihm ermöglichte 'Sommermärchen 2006' war herausragend in seiner Funktionärslaufbahn. Die Sympathiewerte der unbeliebten Deutschen haben in der Welt vorher nie da gewesene Höhen erreicht. Dies habe ich selbst bei mehreren Auslandsaufenthalten in vielfältiger Weise wahrnehmen können.

Um so unerfreulicher war 2015 die unseriöse Berichterstattung des Spiegel, die leider auch von den öffentlich-rechtlichen Medien übernommen wurde. Es macht mich zornig, dass der Franz neun Jahre nach der WM 2006 und gar 16 Jahre nach der Vergabe demontiert und der Korruption bezichtigt wurde. Fakt ist, dass der Zuschlag für jede Olympiade oder Fußball-WM durch Geldzahlungen des jeweiligen Gastgeberlandes erreicht wurde. Kein anderes Land als Deutschland hätte es zugelassen, sich viele Jahre nach dem eigentlichen Sportereignis selbst an den Pranger stellen zu lassen.

Der 'Spiegel' hat es fertiggebracht, die Pressefreiheit zu missbrauchen, um ohne Rücksicht auf Verluste die Verkaufszahlen zu steigern. Das Magazin versuchte nicht nur, eine herausragenden Persönlichkeit  zu demontieren, sondern hat das Image eines ganzen Landes beschädigt.

Es ist geradezu dreist und unverschämt, dass der verantwortliche Spiegelredakteur kürzlich in der ARD-Dokumentation Beckenbauer in einem Interview als naiv umschrieben hat, da er nach der Veröffentlichung geschwiegen habe. Die Sendung wurde noch vor Beckenbauers Tod fertiggestellt, am Tag danach aber ausgestrahlt. 2015, im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung des angeblichen WM-Skandals und dem Tod seines Sohnes verschlechterte sich der Gesundheitszustand des 'Kaisers' von der Öffentlichkeit wahrnehmbar drastisch. Beckenbauer musste sich mehreren schweren Operationen, unter anderem am Herzen, unterziehen.

Mein Fazit als beobachtender Zeitzeuge über viele Jahrzehnte ist eine nicht zu beweisende Behauptung, von deren Wahrheitsgehalt ich aber überzeugt bin: Die Gesundheit des besten Botschafters Deutschlands aller Zeiten wäre ohne die Skandalberichterstattung nicht in dieser tragischen Weise beeinträchtigt worden. Er würde noch leben und in den Medien wahrscheinlich sogar noch flapsige, aber fachkundige Kommentare zum aktuellen miserablen Zustand der Fußball-Nationalmannschaft abgeben.

Franz, Millionen werden dich vermissen. Ruhe in Frieden und beobachte das Geschehen von ganz da oben!"

Peter Koch
Gelnhausen

Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2