Ist im Wahlkampf denn alles erlaubt?

Leserbriefe
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Zum Verkauf des Büdesheimer Schlosses nimmt VORSPRUNG-Leser Bernd Hinrichs aus Schöneck in einem Leserbrief Stellung.



"Die Entscheidung ist durch – das Alte Schloss Büdesheim wird verkauft. Viel Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit hat es darum gegeben. Der Widerstand der Bürger bewirkte zumindest, dass diese Thematik  mit in den Kommunalwahlkampf gezogen wurde. Doch nun heißt es, den Umgang mit diesem brisanten Thema für Schönecker Bürger zu handhaben. Die breite Masse, die nur oberflächlich informiert ist, soll ja schließlich am Wahltag das Kreuzchen an der richtigen Stelle setzen. Lassen Sie uns einen Blick auf die großen Parteien werfen: Die mehrheitsführende SPD steht zu ihrer Entscheidung, veröffentlicht hierzu einen weiteren Presseartikel und wirbt für Ihre Politik des Ausverkaufs von Tafelsilber der Gemeinde Schöneck. In der Hoffnung, die breite Masse vertraut auf Gewohntes und scheut die Veränderung wird propagiert, das Beste für den Bürger getan zu haben. Schließlich ist die SPD ja schon lange an der Macht, versteht es zu taktieren und mit gezielter Zusammenstellung der Wahllisten für Gemeindevertretung und Ortsbeiräte steuert man die Geschicke nach persönlichem Befinden.

Anders die Grünen: Eigentlich stimmte man als Grüne dem Verkauf zu. Doch als kleine Fraktion im Gemeindeparlament muss man populäre Themen nutzen!  Also wird ein unbekannter, junger Künstler beauftragt ein großflächiges Plakat mit einer hübschen Vision des zukünftigen Alten Schlosses zu entwerfen und  direkt an der Einfahrt in die Schlossstraße in Büdesheim platziert. Visionen sind erlaubt – Wählertäuschung nicht. Diese Vision der Grünen ist mit dem jetzigen Verkauf des Schlosses niemals umsetzbar. Den Bürgern werden nicht erreichbare Ziele vorgegaukelt – ist im Wahlkampf denn alles erlaubt?

Und die CDU – die erinnert sich an das C im Namen und verhält sich wie im Bibeltext von den Talenten (Mt 25,14–30).  Sie hält sich bedeckt, verwaltet ihre Talente und fällt nicht auf. Man hat sich komfortabel im Agreement mit der SPD eingerichtet und trägt die Schuldenpolitik mit. Der Kampfgeist, den die CDU Chefin in der Bundespartei aussendet, der kommt in Schöneck nicht an. Bleibt noch der Blick auf die kleinsten Fraktionen im Gemeindeparlament. FDP und Freie Wähler zeigen ihre Erfahrungen aus der Legislaturperiode in Ihren Wahlprogrammen auf.  Kurzfristiges Denken, Günstlingsverhalten und Machtstreben einzelner Personen bestimmen die Politik der anderen Fraktionen. Da stellt man sich gerne auf die Seite der mündigen Bürger, die gegen den Schlossverkauf aktiv sind. Nur gut, dass niemand zur breiten Masse gehören will. Als mündiger Bürger ist man informiert, geht wählen und setzt das Kreuz auf Veränderung."

Bernd Hinrichs
Ringstraße 4
61137 Schöneck

Foto: Von Haselburg-müller - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12718584

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