Die Lage der Familien in Ronneburg

Leserbriefe
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VORSPRUNG-Leserin Beate Gutmann äußert sich in einem Leserbrief zur Belastung der Familien und zur politischen Situation in der Gemeinde Ronneburg.



„Mit Beginn des neuen Jahres wurden in Ronneburg wieder still und leise die Grundsteuern, aber auch die Kindergarten- und Abwassergebühren erhöht. Für junge Familien wird das Leben in der Gemeinde langsam zu teuer. Ernstgenommen werden die Familien ohnehin schon lange nicht mehr. Daran ändert auch die jüngste Fragebogenaktion der SPD nichts. Vielmehr versucht man, die Eltern an der Nase herumzuführen wie etwa bei der Schaffung einer „Servicestelle Kinder und Familie“ außerhalb des Rathauses. Verkauft wurde die Einrichtung der Servicestelle als besonderes Konzept in räumlicher Nähe der KiTa.

Verschaukelt werden die Eitern auch bei den ‚pädagogischen‘ Elternabenden im Kindergarten, in deren Verlauf der Bürgermeister erklärt, dass die KiTa Schuld an der defizitären Haushaltslage der Gemeinde ist. Völlig unter den Teppich kehrt man jedoch die Großprojekte Altenheim und Bau einer wirtschaftlich betrachtet völlig unsinnigen Begegnungsstätte. Wirtschaftlich unsinnig ist diese, da die Gemeinde Ronneburg über eine enorme Vereinsdichte verfügt und diese Vereine bereits überwiegend über Vereinsheime bzw. -räume verfügen, welche häufig ungenutzt sind. Diese könnten also bequem mitgenutzt werden, zumal selbige sowohl beim Bau als auch bei der Unterhaltung ohnehin finanzielle Zuwendungen von der Gemeinde erhalten haben und auch heute noch erhalten. Daneben existieren noch eine Mehrzweckhalle, kirchliche Einrichtungen und selbst auf dem Rathausgelände existieren zwei Vereins-/Mehrzweckräume. Daher ist es unverständlich, weshalb sich die Entscheider der Gemeinde ohne wirklichen Bedarf in solch einer wirtschaftlich schlechten Lage solche Denkmäler setzen müssen, die noch die nachfolgenden Generationen finanziell belasten werden.

Leidtragende sind jedenfalls die Kinder unserer Gemeinde. ln der KiTa fehlt selbst das Geld für die Anschaffung von Sonnenschirmen!!! Diese müssen medienwirksam von Eltern gespendet werden. Die Eingangstür der KiTa ist seit mehreren Monaten defekt und schließt nicht mehr selbstständig. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Kinder eigenmächtig auf Entdeckungstour gehen. Weiterhin ist der Kindergarten überflüssigerweise mit Werbung zugepflastert. So z.B. der gesamte Bereich im Windfang ist Auslageort für Werbung verschiedendster Art. Das Schaukelpferd ziert ein „rotes S“ in Messing und auch der Barfußpfad im Garten dient als Werbefläche für Spender. Es ist schön, wenn sich die Gewerbetreibenden für unsere Kinder engagieren, aber dennoch sollten unsere Kinder wenigstens im Kindergarten von Werbung völlig verschont bleiben.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen wäre es jedenfalls schön, wenn man auf die wirklichen Sorgen und Nöte der Bürger eingeht und statt blumiger Pressemitteilungen und Selbstdarstellungen oder Fotos mit diversen Landes- und Bundespolitkern auch einmal objektiv Bilanz über Vergangenes zieht und nicht alles schönredet. Das gilt insbesondere für schlecht besuchte Wahlkampfverananstaltungen sowohl bei rot als auch schwarz auf dem Dorfplatz oder auf dem Bauernhof.

Was wurde z. B. aus den Offensiven für die Mobilfunk- und DSL-Versorgung von Ronneburg? Wird nun das ominöse Gewerbegebiet realisiert, über das man bisher nicht sprechen durfte/wollte? Hiervon hat man nichts mehr gehört und das obwohl sich der Bürgermeister im letzten Gemeindeblatt doch unzählige Male selbst gelobt hat. Auch wäre es wichtig, ein Zukunftskonzept vorzulegen, aus dem sich die notwendigen Sparmaßnahmen ergeben, um die Kostenbelastungen der Bürger zu senken und die Gemeinde zukunftsfähig zu machen. Möglich wäre z. B. der (freiwillige) Verzicht auf einen hauptamtlichen Bürgermeister oder aber die Zusammenlegungen von Verwaltungen der umliegenden Städte und Gemeinden, um lnfrastrukturen und doppelte Kosten einzusparen. Auf diese naheliegende Option ist bisher keine Partei im Kommunalwahlkampf eingegangen!

Wünschen würde ich mir auch, dass sich viel mehr unzufriedene Bürger politisch, am besten parteilos engagieren oder aber auch über die Medien oder bei Versammlungen zu Wort melden. Es hilft jedenfalls nichts, immer nur hinter vorgehaltener Hand zu jammern, statt selbst an den gewünschten Veränderungen mitzuwirken. Eine funktionierende Opposition haben wir jedenfalls in unserer Gemeinde nicht."

Beate Gutmann
Diebacher Str. 68
63549 Ronneburg

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