Tod des 3-jährigen Max: Mutter sucht wichtige Zeuginnen

Bad Orb
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der kleine Maximilian aus Bad Orb wurde nur drei Jahre alt, am 9. Februar 2014 starb er auf der Kinderintensivstation des Uniklinikums Frankfurt. Dort konnte ihm nicht mehr geholfen werden, im Klinikum Hanau an den Tagen zuvor möglicherweise schon – zumindest behauptet dies seine Mutter Tanja Gethöffer. Seit dem Tod ihres Sohnes vor inzwischen bald drei Jahren widmet sie sich akribisch der Aufklärung des Schicksals ihres Sohnes, lässt sich auch von langwierigen Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Hanau nicht bremsen und ermittelt jetzt sogar auf eigene Faust.

Anzeige


Mit einem Zeugenaufruf versucht sie, andere Mütter zu finden, die im Februar 2014 gemeinsam mit ihr im Wartezimmer des Klinikums Hanau saßen. Dort wurde der Zustand von Maximilian drei Tage vor seinem Tod als „vital“ eingestuft, einer der entscheidenden Punkte in dem Ermittlungsverfahren wegen fehlerhafter ärztlicher Behandlung, das seit Juni 2014 bei der Staatsanwaltschaft Hanau anhängig ist. Geklärt werden soll in diesem Verfahren die etwaige Verantwortlichkeit eines niedergelassenen Kinderarztes, eines niedergelassenen HNO-Facharztes sowie zwei Assistenzärztinnen vom Klinikum Hanau, die alle mit der Behandlung des Kindes befassten waren.

Zweimal war der Junge Anfang 2014 mit starken Atemproblemen in die Kindernotfallambulanz des Klinikums Hanau eingeliefert worden, laut Aussage von Tanja Gethöffer aber beide Male von den Assistenzärztinnen nach Hause geschickt worden. Die Klinikleitung bestreitet dies und ließ in einer Pressemitteilung bereits vor zwei Jahren verlautbaren, dass die Eltern dem ärztlichen Rat einer stationären Aufnahme zunächst nicht gefolgt seien und beim zweiten Termin aufgrund der medizinischen Indikation, der Junge hatte Fieber bekommen, ein neuer Termin für eine bereits geplante Operation vereinbart worden sei.

In einem Gutachten, dass die Eltern bei einem Chefarzt einer Kinderklinik in Norddeutschland in Auftrag gegeben hatten, wurde laut Rechtsanwalt Martin Reinboth aus Köln allerdings eindeutig ein Arztfehler festgestellt. Er vertritt die Eltern zivilrechtlich und hat inzwischen Klage beim Landgericht Hanau eingereicht. In der Klageerwiderung wird laut Tanja Gethöffer allerdings nun behauptet, dass der der Dreijährige in der Kindernotfallambulanz „vital“ gewesen sei und deshalb keine akute Gefahr bestanden habe. Für sie eindeutig eine Falschaussage, was sie nun unbedingt auch belegen will.

Deshalb hat sie folgenden Zeugenaufruf gestartet: „Am 6. Februar 2014 war ich vormittags mit Max und meinem älteren Sohn im Klinikum Hanau im Wartezimmer der Kinderambulanz. Mit mir warteten drei weitere Mütter mit Kindern. Max atmete sehr schwer und schlief auf meinem Schoß ständig ein. Ich wurde von einer Frau darauf angesprochen, was er hat, da er sehr schlimm ausgesehen hat. Und ich erzählte, dass wir wegen einer Polypen-OP da wären. Leider verstarb Maximilian und laut Aussage der Ärztin war mein Sohn an dem Tag vital. Aus diesem Grund suche ich nun auf eigenem Weg die Mütter aus dem Wartezimmer, da ich weiß, dass diese wie ich nicht den Eindruck hatten, dass mein Kind vital war. Für uns wäre es wirklich wichtig, wenn diese Mütter bei der Polizei aussagen würden, in welchem Zustand Max war. Leider ist die Aussage einer Mutter nichts wert, da man als Erziehungsberechtigte keine Zeugin ist. Ich weiß, es bringt uns Max nicht wieder, aber ich möchte die Chance auf eine faire Ermittlung, die auf Tatsachen aufgebaut ist und nicht auf Falschaussagen. Bitte helfen Sie mir und meiner Familie, die Umstände von Max tot fair aufzuklären. Bitte! Ich hätte diesen Aufruf schon viel früher gemacht, dachte aber, dies wäre Aufgabe der Staatsanwaltschaft oder der Polizei. Falls Sie am 6. Februar 2014 mit uns im Wartezimmer waren, melden Sie sich bitte bei mir!“

Die Eltern von Maximilian haben mittlerweile den Verein „Eltern medizingeschädigter Kinder“ gegründet, über deren Homepage (www.eltern-medizingeschaedigter-kinder.de) die Kontaktaufnahme mit Tanja Gethöffer möglich ist.

Foto: Screenshot RTL.de


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2