Tunnel an der Therme im neuen Licht

Bereits seit dem Frühjahr ist die Umrüstung der Bad Orber Straßenbeleuchtung im Gange. Gestern stellten die Stadt Bad Orb und die für die Planung und Umsetzung des LED-Projektes beauftragten Firmen die neue Tunnelbeleuchtung vor. Der Tunnel an der Therme in der Horststraße wird nicht nur als Durchfahrt genutzt. Auch der Eingang zum Parkhaus des Hotels an der Therme, die Warenanlieferung für das Hotel und die Mitarbeiterparkplätze befinden sich im Tunnel. Eine zuverlässige und gute Beleuchtung ist deshalb wichtig für die Verkehrssicherheit des Straßenabschnitts. „Vor der Umrüstung sind oft Lampen ausgefallen, es war einfach Zeit, die Beleuchtung zu erneuern. Nun gibt es keine dunklen Ecken mehr, jeder Abschnitt des Tunnels ist gut ausgeleuchtet.“, freut sich Bad Orbs Bürgermeister Roland Weiß. Die Sicherheit ist nicht nur durch die gleichmäßige und helle Ausleuchtung und durch die deutliche Kennzeichnung der Fluchtwege gewährleistet. Sollte einmal der Strom ausfallen, geht trotzdem nicht das Licht aus im Tunnel: Eine sich sofort und automatisch zuschaltende Notbeleuchtung sorgt für ausreichend Helligkeit.

Strom-, Kosten- und CO2-Einsparung

Im Vergleich zur vorherigen Situation konnte die Anzahl der Leuchten, die im Tunnel installiert waren, reduziert werden. LEDs haben eine deutlich bessere Lichtausbeute bei gleichzeitig reduzierter Leistung im Vergleich zu den vorher installierten Leuchtstoffröhren. Die Leuchten wurden darüber hinaus anders im Tunnel angeordnet, weshalb nun 36 im Vergleich zu vorher rund 170 Leuchten ausreichen, um den Tunnel vollständig zu beleuchten. „Die Leistung pro Leuchte konnte um rund die Hälfte reduziert werden. Alles in allem kann künftig fast 90 Prozent des bisherigen Stromverbrauchs gespart werden, was wiederum eine Kostenersparnis von rund 15.000 Euro im Jahr mit sich bringt“, betont Patrick Aulbach, Projektleiter und für das Infrastrukturmanagement in der Stadt verantwortlich. Durch die Reduzierung der CO2-Emissionen um circa 75 Tonnen pro Jahr wird die Stadt wieder ein bisschen klimafreundlicher. Aller Voraussicht nach wird sich die Maßnahme in unter fünf Jahren amortisiert haben. Ein weiterer Vorteil der neuen Beleuchtung ist auch, dass sich die Wartungs- und Instandhaltungskosten deutlich reduzieren werden. LEDs haben eine hohe Lebensdauer. Darüber hinaus sind die Leuchten durch eine dichte Hülle vor Schmutz- und Feuchtigkeitseintrag gesichert.

Vollautomatische Leistungsregelung der Beleuchtung

Die Leistung der neuen Leuchten reduziert sich im Betrieb in bestimmten Fällen noch einmal zusätzlich: In der Nacht wird ein Teil der Tunnelbeleuchtung auf 50 Prozent der Leistung herabgesetzt. In der Nacht gewöhnt sich das Auge an die geringe Helligkeit. Dass die Lampen im Tunnel gedimmt sind, fällt dadurch nicht auf. Das spart Energie und ist angenehmer für das Auge. Wenn der Tunnel außerdem längere Zeit nicht befahren oder begangen wird, wird die Beleuchtung automatisch um die Hälfte beziehungsweise ein Viertel herunter geregelt. Bewegungsmelder erfassen Passanten und Fahrzeuge, das Reduzieren und wieder Hochfahren der Leistung findet voll automatisiert statt. „Diese Möglichkeit der Regelung der Beleuchtungsstärke ist ein weiterer großer Vorteil der LED-Technologie.“, erläutert Simon Sauer vom Büro für Technik, welches die Planung und Baubegleitung im Projekt übernimmt.

Die Kreiswerke Main-Kinzig rüsten die Straßenbeleuchtung in Bad Orb als Gesamtprojekt auf die neue Technik um. Als Teilprojekt davon wurde jetzt auch der Tunnel an der Therme mit energieeffizienten LED-Leuchten inklusive neuer Steuerung ausgestattet. Bernd Schneider, Geschäftsführer der Kreiswerke, betont: „Als regionales Versorgungsunternehmen beweisen wir einmal mehr, dass wir mit unseren zukunftsweisenden regenerativen Konzepten, insbesondere auch den Beleuchtungskonzepten für Kommunen, gut und richtig aufgestellt sind.“

Finanzierung des Projektes

Die Umrüstung der Bad Orber Straßenbeleuchtung bringt bereits jetzt große Kosteneinsparungen. Der Stromverbrauch der Stadt wird deutlich reduziert. Finanziert wird das Projekt durch Haushaltsmittel der Stadt und durch Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm KIP Hessen.

Foto (von links): S. Sauer, B. Acker, P. Aulbach, M. Kehm, A. Broda, R. Weiß, B. Schneider. Foto: Elsbeth Ziegler