Dänische Firma will 30 Windräder im Spessart bauen

Bad Orb
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Ørsted, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich „erneuerbarer Energien“ und Spezialist für Offshore-Windenergie, hat von Hessenforst den Zuschlag für die Projektierung der Windvorrangfläche in dem großen zusammenhängenden Waldgebiet zwischen Bad Orb, Bieber und Lettgenbrunn erhalten. Dazu äußert sich der Verein "Gegenwind Bad Orb e.V." in einer Pressemitteilung.

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"Das wirtschaftlich angeschlagene dänische Unternehmen mit 50%iger Mehrheitsbeteiligung des dänischen Staates und umfangreicher Beteiligung des Kapitalgiganten BlackRock sowie weiterer amerikanischer und britischer Anteilseigner wird seit dem Jahr 2021 von Mads Nipper geführt. Nipper ist unter anderem Teil der Alliance of Climate Leaders des Weltwirtschaftsforums (WEF), er ist Co-Vorsitzender des Runden Tisches zur Wasserstoffproduktion im Rahmen der European Clean Hydrogen Alliance und vertritt Ørsted in der First Movers Coalition, einer vom US-Außenministerium und dem WEF initiierten öffentlich-privaten Partnerschaft. Ørsted propagiert das extreme Netto-Null-Emissionen-Ziel unter der Voraussetzung einer vollständigen Transformation der Wirtschaft („building-back-better“). Seit Januar 2021 musste Ørsted schmerzhafte Kursverluste von fast 78% hinnehmen. Ursache waren platzende Offshore-Projekte unter anderem in den USA, der plötzliche dänische Genehmigungsstop von eigenen Offshore-Windprojekten im März 2023, technische Schwierigkeiten und erhebliche Lieferkettenprobleme mit der Folge unübersehbarer Kostenrisiken", so der Vorsitzende Heinz Josef Prehler.

Das laut Hessenforst erklärte Ziel, „eingriffsminimierend entlang vorhandener Infrastruktur“ sowie „unter Vermeidung von Eingriffen in besonders sensiblen Bereichen“ vorzugehen, sei angesichts der Drohung, die Fläche „möglichst ausschöpfend“ – also mit rund 30 möglichen Anlagen - zu beplanen, nichts weiter als ein bloßes Lippenbekenntnis. "Bei der zu beplanenden Vorrangfläche im Naturpark Spessart vor den Toren von Bad Orb handelt es sich nämlich um ein selten intaktes, zusammenhängendes Waldgebiet, das durch die Installation von gigantischen Windindustrieanlagen vollkommen zerstört wird. Gleichzeitig ist die betroffene Vorrangfläche ein mittelgebirgiges Schwachwindgebiet, welches bei den in den vergangenen 10 Jahren abnehmenden Winderträgen und auf Grund heute unkalkulierbarer investiver Kosten erhebliche wirtschaftliche Risiken für den Projektierer und Betreiber Ørsted bereithält. Von einer von den Energiegenossen Main-Kinzig erhofften Bürgerbeteiligung an einem Projekt, für das die dänische Firma im eigenen Land paradoxerweise keine Genehmigung bekäme, kann daher nur dringend abgeraten werden", so Prehler weiter.

Und abschließend: "Die Firma Ørsted täte gut daran, Projekte in Schwachwindregionen auszusetzen, um den aktuellen Herausforderungen sowohl in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit als auch auf Nachhaltigkeit und die Forschung und Entwicklung umweltverträglicher Installationsmethoden gemäß eigener vollmundig vorgetragener Firmenphilosophie gerecht zu werden. Gegenwind Bad Orb wird mit seinen Partnern alles daransetzen, die Firma Ørsted von der Unsinnigkeit eines solchen Projekts auf den Höhenzügen des Naturparks Spessart zu überzeugen. Ørsted nutzt die ideologisch einseitige deutsche Energiepolitik zu eigenen geschäftlichen Zwecken aus. Die von ihr propagierten 'umweltverträgliche Installationsmethoden' verhindern nicht die Waldzerstörung, die Gefahr für unser Trinkwasser und die Landschaftszerstörung. Auch interessiert die Firma offenbar nicht, dass sie mit ihrem Projekt den Wirtschaftszweig 'Gesundheitsstandort, Kur, sanften Tourismus' in existentielle Gefahr bringt."

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