Resolution der Stadtverordneten gegen Windkraft im Spessart

Bad Orb
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Auf Initiative des CDU Stadtverbandes Bad Orb verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung ohne Gegenstimme kürzlich eine Resolution zum Erhalt des Naturparks Spessart.



Die Umgebung von Bad Orb und der Naturpark Spessart sollen zur Erhaltung ihrer biologischen Vielfalt, ihrer Funktion als Erholungsraum, der Landschaftsbilder und zur Stärkung eines naturnahen Tourismus frei von Windkraftanlagen bleiben. Der Magistrat wurde beauftragt, die Resolution an alle Mitglieder der Regionalversammlung Südhessen zu übersenden. Der Bürgermeister wurde gebeten, sich bei den Fraktionsvorsitzenden der in der Regionalversammlung Südhessen vertretenen Parteien dafür einzusetzen, auf die Ausweisung von Vorrangflächen für die Nutzung von Windkraft im Naturpark Spessart zu verzichten. Können wir diese Forderung vor dem Hintergrund eines globalen Temperaturanstiegs verantworten?

„Wir brauchen einen angemessenen Interessenausgleich zwischen den Maßnahmen der Energiewende und den Interessen der betroffenen Bürger. Für Bad Orb und seine Umgebung heißt das, dass unser einziger Wirtschaftsfaktor Gesundheitsstandort, Kur und Touristik nicht beschädigt werden darf. Der windkraftfreie Spessart ist ein Alleinstellungsmerkmal für Kur und Touristik, das zu den Pfunden der Spessartgemeinden und der Badestädte Bad Orb und Bad Soden-Salmünster gehört“, so CDU Stadtverordneter Heinz Josef Prehler.

Beim hessischen Energiegipfel 2011 ging es um den Versuch, wenige Woche nach Fukushima, unserer emotional aufgewühlten Gesellschaft plausible Antworten für eine neue Energiepolitik zu geben. Es war klar, dass eine belegbare Grundlage für eine ausschließlich auf regenerative Energien setzende Energiepolitik nicht vorhanden war. Daraus folgten die „zwei Prozent“ der Landesfläche für Windkraftanlagen. Damals war diese Zahl nur als Orientierungsgröße gedacht. In der Zwischenzeit wurde das „Zwei-Prozent-Ziel“ verabsolutiert. Die Folge ist, dass auf der Suche nach geeigneten Flächen für Windräder alle anderen Belange untergeordnet werden. Die Pläne lösen nun immer mehr Widersprüche in der Bürgerschaft aus. So auch in Bad Orb und in zahlreichen anderen Gemeinden.

Wie kann man das Ziel der Energiewende erfolgreicher ansteuern, ohne dass wir unsere eigene Heimat zerstören? Der weltweite Temperaturanstieg ist ein globales Ziel und dies kann nur durch global wirkende Maßnahmen erreicht werden. Deutschland trägt ca. zwei Prozent zum weltweiten Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) bei. Selbst wenn es einen sofortigen Stopp bei uns gäbe, würde der Trend des Temperaturanstiegs nicht verändert werden. Was wir zuerst tun sollten und auch tun, ist Energie einsparen. Aber zu wenig. Acht Prozent weniger Sprit aus den Auspuffrohren unserer Autos entspricht ungefähr der Einsparung von CO₂ durch alle in Deutschland sich drehenden Windräder. Als wirkungsvoll kann ein gerade getroffener Beschluss der Staatengemeinschaft in Ruanda betrachtet werden, das FKW-Kühlmittel weitgehend abzuschaffen. Es hat eine bis zu 23 000-fach stärkere Wirkung als CO₂. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. "Die globale, stufenweise Verringerung (der FKW-Emissionen) könnte die Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu einem halben Grad reduzieren." Hier in Deutschland muss Wettbewerb und Forschung für eine noch effektivere Energieerzeugung und Energiespeicherung angefacht werden. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn auch die „Regenerativen“ dem Wettbewerb unterliegen. Deshalb muss der Privilegierungsparagraph 35 im Baugesetzbuch und das Erneuerbare Energiegesetz abgeschafft werden. Weiterhin darf den Menschen nicht vorgegaukelt werden, man könne auf absehbare Zeit auf Kohle- und Gaskraftwerke verzichten.

„Wie man auch zur Energiewende steht; Wälder, biologische Vielfalt, Landschaften haben einen Wert für sich. Sie stehen nicht zur Disposition! In diesem Sinne begrüßen wir den Beschluss der Bad Orber Stadtverordnetenversammlung“, so Prehler abschließend.


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