Notfallszenarien an Kinzig, Stausee Ahl und Hirschbornteichen geübt

Ahl
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Von Samstagnachmittag, 12. Mai bis zum Sonntagnachmittag, 13. Mai 2018 trafen sich Einsatzkräfte der Feuerwehr Ahl und der Wasserwacht Birstein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Ahl zu einer gemeinsamen 24 Stunden-Übung zur Wasserrettung.



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Dabei galt es in Übungseinsätzen verschiedene Notfallszenarien am und im Wasser zu bewältigen. Vorbereitet und geleitet wurde das Übungswochenende von Christian Hummel (Wehrführer der Feuerwehr Ahl) und Marcel Kloberdanz (Technischer Leiter Wasserwacht Birstein).

Am Samstagnachmittag begann die Übung mit einer ersten Alarmierung, um die Einsatzbereitschaft herzustellen und die gemeinsame Basis im Feuerwehrhaus Ahl einzurichten. Etwa 30 Einsatzkräfte und Mitwirkende beider Hilfsorganisationen nahmen teil. Als Einsatzmittel stand der Einsatzleitwagen „Kommunikation und Führung“ des Deutschen Roten Kreuzes (Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern) zur Verfügung. Die Wasserwacht Birstein war mit vier Fahrzeugen vor Ort: Gerätewagen Wasserrettung (GW Wasserrettung, Ford Ranger, Rotkreuz Hessen 25/58/1) mit dem Rettungsboot „Kalypso“ (Rotkreuz Hessen 25/78/1), Mannschaftstransportfahrzeug (MTF, DRK OV Vogelsberg) mit dem Rettungsboot „Vindex“ (Schlauchboot, Rotkreuz Main-Kinzig 4/78/1), mit dem Gerätewagen Tauchen (VW T5, Rotkreuz Hessen 25/57/1) mit dem Geräteanhänger Tauchen (GA Tauchen) und einem Rettungswagen (RTW). Die Feuerwehr Ahl ist ausgestattet mit einem Mannschaftstransportwagen (MTW, Renault Master, Florian BSS 1/19/1) mit Rettungsboot (Florian Main-Kinzig 2/78/1) und einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF, Mercedes Benz). Eine Stunde blieb Zeit für ein erstes gegenseitiges Kennenlernen, einer Führung durch das Feuerwehrhaus und einer groben Fahrzeug- und Gerätekunde bei Feuerwehr und Wasserwacht.

Erster Übungseinsatz: Kajakunfall mit 5 Vermissten auf der Kinzig bei Ahl

Denn um 17:00 Uhr erschallten bereits die Funkmelder zum ersten Übungseinsatz. Auf der Kinzig unterhalb des Stausees war eine Person mit einem Kajak an einem Wehr in Zwangslage geraten und konnte sich nicht selbst befreien. Darüber hinaus wurde von vier weiteren Personen berichtet, die an der Stelle ins Wasser gesprungen oder gestürzt seien und jetzt als vermisst galten. Als ersteintreffender Gruppenführer im Tragkraftspritzenfahrzeug übernahm Zugführer Frank L. Seidl die Einsatzleitung und koordinierte den Einsatz vor Ort und der bereits eingetroffenen weiteren Einheiten. Weitere Rettungswagen, ein Notarzt und weitere Einsatz- und Rettungskräfte wurden "nachalarmiert". Ein Rettungswagen und eine Einheit der Wasserwacht mit Rettungsschwimmer und Schlauchboot (Rettungsboot Vindex) wurde zur Einsatzstelle für die Rettungsmaßnahmen gerufen. Die weiteren Kräfte wurden flussabwärts an eine Stelle postiert (Kinzigbrücke Major-Bedding-Straße), um unter Leitung von Gruppenführer Wasserwacht Ralf Oberschelp von dort aus flussaufwärts die Kinzig an beiden Uferseiten abzusuchen. Die Einsatzkräfte des TSF begannen unverzüglich mit der Menschenrettung. Da die Person inzwischen bewusstlos war und drohte in das Wasser zu stürzen, war höchste Eile geboten. Den Feuerwehr-Einsatzkräften gelang es, das Kajak mit Wasserrettungsmitteln an Leinen zu treffen und näher an Ufer zu ziehen. Von dort aus unterstützten die eintreffenden Rettungsschwimmer der Wasserwacht beim Transport der bewusstlosen Person über die Uferböschung mit einem Tragetuch und gesichert an das rettende Ufer. Hier wurde der Patient dem Rettungsdienst übergeben. Anschließend wurde das Rettungsboot Vindex zu Wasser gelassen und mit zwei Rettungsschwimmern die Kinzig flussabwärts nach den vier vermissten Personen abgesucht. Parallel gingen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Wasserwacht an beiden Ufern die Kinzig entlang zum Absuchen flussabwärts. Sie arbeiteten sich auf die anderen Einsatzkräfte zu, die die Kinzig von der anderen Seite aus absuchten. Die Einsatzkräfte arbeiteten also aufeinander zu und konnten so nach und nach alle vermissten Personen aus dem Wasser retten, an Land bringen und dem Rettungsdienst übergeben. „Wir dachten uns, wir fangen gleich mit einem komplexen Szenario an und werfen euch mal ins kalte Wasser“, leitete Marcel Kloberdanz von der Wasserwacht die Nachbesprechung ein. „Und es ist in der Zusammenarbeit schon sehr gut gelungen. Ihr habt innerhalb relativ kurzer Zeit einen großen Einsatzerfolg erzielt und fünf hilflose Personen gefunden und aus dem Wasser gerettet.“

Zweiter Übungseinsatz in der Nacht: Person droht in den Stausee Ahl zu springen

Nach dem ersten Übungseinsatz und dem gemeinsamen Abendessen in der Salztalklinik in Bad Soden, standen nur noch Unterrichte und Gemeinschaft auf dem offiziellen Programm. Erwartungsgemäß war das aber die geplante "Ruhe vor dem Sturm", die sich Marcel Kloberdanz (Wasserwacht) und Christian Hummel (Feuerwehr) ausgedacht hatten. Um 4:00 Uhr in der Nacht (Sonntag, 13. Mai 2018) erschallten im Schlafsaal im Feuerwehrhaus Ahl die Alarmmelder: "Person droht ins Wasser zu springen" (H WASS Y - P droht zu springen") am Stausee Ahl. Die Einheiten von Feuerwehr und Wasserwacht rückten - aufgrund der suizidalen Lage - ohne Sondersignal und Blaulicht an (die Anwohner werden auch nichts dagegen gehabt haben …). Die Besatzung des Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) unter Gruppenführer Matthias Hummel als Einsatzleiter näherte sich zu Fuß auf der Staumauer der gefährdeten Person an und nahm Kontakt auf. Die Mannschaft des Mannschaftstransportwagens (MTF) mit Gruppenführer Frank Seidl positionierte sich unterhalb der Staumauer an der Kinzig, um die Person notfalls dort rausziehen zu können. Die Einheiten der Wasserwacht stellten sich in Bereitschaft für einen notwendigen Einsatz. Zur Einsatzstellenausleuchtung wurde der Rüstwagen (RW 1) aus Salmünster (Gruppenführer Ralf Schlegelmilch) angefordert. Das Szenario entwickelte sich dramatisch: Die Person, sehr beeindruckend und beängstigend echt darstellt von Notfallsanitäterin und Ahler Feuerwehr-Einsatzkraft Stephanie Dietrich, "sprang" (glücklicherweise imaginär) bei einem verunglückten Rettungsversuch von der Staumauer in den Stausee. Eine "Joggerin" berichtete kurz danach auch noch, dass weitere Personen vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte in den Stausee gesprungen seien bzw. es Hilfeschreie von verschiedenen Stellen gab. Ein Familiendrama.

Daraufhin wurden sofort die bereitstehenden Rettungsschwimmer aktiviert und die Rettungsboote von Wasserwacht und Feuerwehr zu Wasser gelassen. Gleichzeitig wurden von Landseite die entsprechenden Stellen abgesucht. Mit Rettungsschwimmer Marc Peichl und den Bootsführern Alexander Amberg und Frank Seidl war das Ahler Rettungsboot unterwegs und konnte während der Suche mit Lampen vom Boot aus eine Person am Ufer entdecken und retten. Die Person war reanimationspflichtig. Während das Boot zur nächsten Slippingstelle fuhr, wurde die Person erfolgreich reanimiert. Gleichzeitig hatte das Rettungsboot Vindex der Wasserwacht ebenfalls eine verletzte Person zur gleichen Slippingstelle gebracht. Diese konnten dem Rettungsdienst übergeben werden. Alle Personen wurden gefunden und "lebendig" gerettet. Im Übungseinsatzverlauf ging die Sonne über dem Stausee auf, ein schöner Anblick nach dem Stress der Nacht. Übungsende mit einer Nachbesprechung am Stausee war dann gegen 7:00 Uhr am Sonntagmorgen. Die Fahrzeuge wurden bereit gemacht und ein Hinlegen lohnte sich nun nicht mehr. Der Sonntag wartete nun auf neue Taten.

Dritter Übungseinsatz: Personen in Notlage an den Hirschbornteichen

Um 10:30 Uhr war der Einsatz an den Hirschbornteichen bei Hausen an der Landstraße L 3178 Richtung Mernes gefragt. Hier gab es zunächst eine unklare Situation am Wasser. Auf einer Teichinsel und zwischen den drei Weihern befanden sich verletzte bzw. hilflose Personen, die es zu retten galt. Ralf Oberschelp als Gruppenführer Wasserwacht und Gruppenführer Marc Peichl von der Ahler Feuerwehr leiteten den Einsatz, bei dem Rettungsschwimmer und das Rettungsboot Vindex in Einsatz kam. Mehrere Personen wurden aus dem Wasser oder von einer rettenden Landfläche ("Insel") im Wasser gerettet und anschließend rettungsdienstlich betreut. Gegen 11:30 Uhr war der Übungseinsatz bei warmen Temperaturen beendet. 

Abschlussübung auf dem Stausee Ahl: Bahndammbrand und gekenterter Kajakfahrer

Um 12:41 Uhr ertönten am Sonntag in Ahl nicht nur die Funkmelder, sondern auch die Sirene: Diese "lud" zur Abschlussübung der Feuerwehr und Wasserwacht ein. Alarmiert wurde zum "Bahndammbrand am Stausee Ahl". Keine ungewöhnliche Alarmmeldung für die Feuerwehr Ahl. Für die Wasserwacht allerdings schon eher und für ein "Wasserrettungs-Übungswochenende" erst Recht. Und natürlich war das nicht so trivial, denn alle Zufahrten zur Bahndammseite waren durch Baustellen für Fahrzeuge versperrt. Gruppenführer Wasserwacht Ralf Oberschelp und Gruppenführer Feuerwehr Marius Weber stimmten sich kurz ab und waren sich schnell einig, dass Einsatzmittel und Personal per Boot hinüber geschippert werden. So wurden fix die drei Rettungsboote zu Wasser gelassen. Die Löscharbeiten begannen, nachdem selbst die Tragkraftspritze per Boot Kalypso an das andere Ufer transportiert wurde. Später wurde sogar vom Boot aus gelöscht, mit der Pumpe an Bord und den Saugschläuchen ins Wasser hängend. So wurde die Kalypso sozusagen zum „Feuerlöschboot“.

Zwischendurch erreichte die Bootsbesatzungen ein Notruf von einem Tretboot durch Winken: "Wir haben ein Kajak gerammt", bekannten zwei Jugendliche. Die Besatzung des Ahler Rettungsbootes mit Bootsführer Frank Seidl und Alexander Amberg übernahm sofort den Einsatz. Rettungsschwimmer Marc Peichl konnte die verunglückte Person aus dem Wasser retten und auf einem Spineboard stabilisieren. In gemeinsamer Arbeit mit dem Rettungsboot Vindex wurde auch das Kajak geborgen. Die verunglückte Person wurde von Rettungstaucher Dr. Frank Kleespies (Wasserwacht Birstein) an seinem 50. Geburtstag dargestellt. Auch kein alltäglicher Geburtstag  ... Gegen 15:30 Uhr war die Übung beendet. Die Sonntagsübungseinsätze wurde von Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde, zweiter Stellvertreter Frank Widmayr und Bernhard Engel, Landesleiter der DRK-Wasserwacht sowie der Presse und zahlreichen Gästen am Stausee beobachtet. Ein Dank gilt Marcel Kloberdanz und Christian Hummel für die Vorbereitung, der Verpflegungscrew und allen Helfern, Genehmigern und Sponsoren, die alle zum Gelingen der Ausbildungsveranstaltung beigetragen haben. Und natürlich hat auch das gute Wetter dazu beigetragen.

Mehr Infos zur Feuerwehr unter www.feuerwehr-bss.de und zur Wasserwacht unter www.wasserwacht-birstein.de.


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