Salmünster: Wild-West auf dem Lidl-Parkplatz

Salmünster
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Filmreife Szenen auf dem LIDL-Parkplatz in Salmünster: Eine mutmaßliche Ladendiebin wurde von einer Verkäuferin verfolgt, anschließend machte sich das Auto der Gejagten selbstständig und rollte quer über den Parkplatz. Und zum Finale raste sie davon und überfuhr dabei fast noch einen Mann. Applaus gab’s dafür keinen, dafür reichlich Zeugen und die sagten jetzt im Amtsgericht Gelnhausen gegen die 40-Jährige aus Bad Soden-Salmünster aus.



Eigentlich fing alles ganz harmlos an: Die Frau hatte für knapp neun Euro eingekauft, aber eine große Tasche dabei. Das machte die Verkäuferin misstrauisch, eine Kontrolle lehnte die Angeklagte aber ab. Stattdessen lief sie zu ihrem Auto und wollte eigentlich wegfahren, als die Verkäuferin eine der hinteren Türen aufriss. Also schaltete die 40-Jährige den Motor wieder aus, vergaß aber, die Handbremse zu ziehen. Der Pkw machte sich selbstständig und rollte rückwärts quer über den Parkplatz gegen den Wagen eines 33-Jährigen, ebenfalls aus der Kurstadt.

Das schien die mutmaßliche Ladendiebin aber nicht zu stören, sie stieg in ihren Wagen und wollte wegfahren. „Ich hatte Angst, dass ich auf meinen Kosten sitzen bleibe“, bewies der 33-Jährige zunächst viel Mut und stellte sich vor das Fahrzeug. Mehrere Zeugen sagten aus, dass die Angeklagte anschließend mehrfach Gas gab und den Mann so vor sich hertrieb. Der sprang schließlich zur Seite, erlitt dabei Schürfwunden am Schienbein, die Frau brauste davon, räumte dabei einen Einkaufswagen aus dem Weg und rammte noch einen weiteren Wagen. Ihr Ziel passte zu dieser Story: Sie steuerte geradewegs die Polizeistation in Bad Orb an und bezichtigte sich selbst der Unfallflucht. Ihren Führerschein dürfte sie danach gleich dalassen.

In der Verhandlung leugnete sie aber vehement, dass ein Mann vor ihrem Auto gestanden habe, als sie den Parkplatz verlassen wollte. Den mutmaßlichen Ladendiebstahl hatte die Staatsanwaltschaft Hanau erst gar nicht angeklagt, weil kein Diebesgut sichergestellt wurde. Blieb also noch Nötigung, vorsätzliche Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, dafür wurde die dreifache Mutter zu 120 Tagessätzen á 10 Euro und somit einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt. Außerdem muss sie weitere zwölf Monate auf ihren Führerschein verzichten.


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