Schwerer Unfall: Autoscooter auf der A66

Bad Soden-Salmünster
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Autoscooter auf der Autobahn: Im September des vergangenen Jahres rammte ein Fahrer aus Freiensteinau auf der A66 zwischen den Anschlussstellen Bad Soden-Salmünster und Bad Orb einen Audi geradezu von der Überholspur, der Wagen wurde anschließend zunächst gegen einen Lkw und dann in die Mittelleitplanke geschleudert.

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Der Unfallverursacher wollte sein Fehlverhalten im Amtsgericht Gelnhausen zunächst nicht eingestehen, erst als die Beweislage immer aussichtsloser wurde, legte er ein Geständnis ab. Das Verfahren endete für ihn mit einer Geldstrafe und einem Fahrverbot.

Es war 4.30 Uhr früh am Morgen des 26. September, als der 38-Jährige in Richtung Frankfurt unterwegs war. Vor ihm hatte ein Audi-Fahrer gerade mehrere Lkw überholt, was dem Angeklagten offenbar nicht schnell genug ging. Er zwängte sich zwischen die Mittelleitplanke und den vor ihm fahrenden Wagen, berührte dabei den Audi, der gegen einen Lkw geschleudert wurde. Anschließend drehte sich der Wagen mehrfach auf der Autobahn und blieb letztlich schwer demoliert mitten auf der Fahrbahn stehen. Der Fahrer kam wie durch ein Wunder mit Prellungen davon, informierte noch aus seinem schrottreifen Auto heraus selbstständig die Polizei.

Der Angeklagte war da schon über alle Berge: Der Lkw-Fahrer, dessen Sattelzug ebenfalls erheblich beschädigt wurde, beobachtete, wie dieser seinen Wagen schnell beschleunigte und schließlich aus dem Blickfeld verschwand. Dass er doch noch erwischt wurde, war letztlich blanker Zufall. In Wiesbaden entdeckte ein Passant den regungslosen Softwareentwickler in seinem ebenfalls stark beschädigten Wagen und informierte die Polizei. Als eine Streife dort eintraf, war der 38-Jährige zwar wohlauf und erklärte die Schäden an seinem Wagen mit einer Kollision mit der Betonleitwand auf der A3 zwischen Hanau und Seligenstadt.

Bei der Autobahnpolizei in Langenselbold lief dann aber schnell ein Rädchen ins andere, ein an der Unfallstelle gefundener Außenspiegel passte zu dem Wagen des Freiensteinauers, der schließlich vor seiner Haustür sichergestellt wurde. Weitere Untersuchungen haben dann ergeben, dass auch andere „Fundstücke“ von der A66 nach der Karambolage exakt zu seinem Fahrzeug passen. Nach der präzisen Aussage einer Unfallfluchtermittlerin war die Beweislage erdrückend, weshalb sich der Freiensteinauer schließlich doch zu einem Geständnis bewegen ließ. Ein Fahrfehler soll die Ursache für den Unfall gewesen sein, anschließend habe er unter Schock gestanden und sei deshalb weitergefahren.

Diese späte Einsicht wird nun zumindest dazu führen, dass er seinen Führerschein in absehbarer Zeit wiederbekommen könnte. Anfang Dezember 2016 wurde sein „Lappen“ eingezogen, im Amtsgericht wurde ein weitere Sperre von drei Monaten plus eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen á 20 Euro und somit insgesamt 1.000 Euro verhängt. Dabei muss es für den Freiensteinauer allerdings nicht bleiben: Zum Zeitpunkt des Unfalls soll sein Fahrzeug nicht versichert gewesen sein. Sollte sich das bestätigen, wird er für den Gesamtschaden von fast 19.000 Euro aus eigener Tasche aufkommen müssen.


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