Hubert Bretz: Mit 90 immer noch in Bewegung

Bruchköbel
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Das Leben von Hubert Bretz nimmt bereits in frühen Jahren eine harte Kehrtwendung.



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Im Alter von 17 Jahren wird er in die Wehrmacht eingezogen und von einer feindlichen Granate getroffen. Seine Arme und Beine sind schwer verletzt, sein Körper von Splittern durchsiebt; er verliert sein rechtes Auge. Es sieht schlecht um ihn aus und er leistet sich selbst in diesem Augenblick einen Eid: „Wenn ich das überlebe, will ich Gott danken und mein Leben lang anderen Kranken und Versehrten helfen!“ Er gerät in Kriegsgefangenschaft und wird in ein Lazarett gebracht. Der dort stationierte Chefarzt gibt ihm deutlich zu verstehen, dass es einzig an ihm selbst liegt, ob er wieder auf die Beine kommt oder nicht. Und Hubert Bretz gibt sich nicht auf. Er flieht aus dem Lazarett und schleppt sich mit improvisierten Krücken bis nach Hause. Insgesamt 1.750 km. Zu Hause angekommen, lernt er wieder laufen und studiert in Friedberg und Bingen Elektrotechnik; gründet eine Familie.

Sport bestimmte schon immer sein Leben. „Seit ich laufen kann, betreibe ich Sport“ erzählt Bretz und das hat sich bis heute nicht geändert. Mittlerweile ist er mit seinen 90 Jahren Hessens ältester Übungsleiter für den Rehabilitationssport. „Egal welche Behinderung du hast, glaub an dich selbst und bleib in Bewegung“ sagt er und plädiert gleichzeitig für den Gruppensport. „Neben dem Sport hat man dort auch die Möglichkeit sich auszutauschen. Dies ist gerade im Alter wichtig. In der Gemeinschaft ist vieles leichter.“ Und seine Reha-Gruppe in Bruchköbel dankt es ihm. Egal ob es draußen schneit oder die Sonne unerbittlich vom Himmel brennt, sie sind immer alle da, obwohl die meisten von ihnen auch schon weit über die 80 sind.

Hubert Bretz hat seinen Schwur nie vergessen. Seit 60 Jahren ist er nun im Rehabilitationssport aktiv, davon auch 25 Jahre in Bruchköbel. Ein „Urgestein“, so Bürgermeister Günter Maibach, an dem man sich ein Beispiel nehmen kann. Ich hoffe, dass ich in diesem Alter auch nur annähernd so aktiv bin. Hubert Bretz hat nie den Glauben an sich verloren. Er hat für sich und seine Gesundheit gekämpft und daraus die Tugend gemacht anderen Menschen zu helfen. Beeindruckend.


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