Auf der Suche nach dem richtigen Klang

Für das anspruchsvolle Konzertprogramm nutzte das sinfonische Blasorchester des Vereins das vergangene Wochenende zur intensiven Probenarbeit in der Neuseser Mehrzweckhalle.

Bereits am Freitagabend versammelten sich die knapp 60 Musikerinnen und Musiker im Nachbarort von Altenmittlau. Dort konnte das Orchester dank des befreundeten Musikvereins Harmonie Neuses das komplette Wochenende über konzentriert arbeiten. Besonders angenehm fielen den Altenmittlauern dabei die Akustik und der viele Platz auf, den die Halle im Vergleich zum Proberaum im Kleinen Saal der Freigericht-Halle bot. Die Ortswechsel bei Probewochenenden des Vereins sind zwar zunächst immer mit einer längeren Einarbeitungsphase verbunden, führen aber schließlich zu einem besseren musikalischen Verständnis zwischen den einzelnen Instrumentengruppen und einer klanglichen Weiterbildung.

Die Freitagsprobe unter der Leitung von Vizedirigent Matthias Müller wurde dazu genutzt, sich noch einmal einen Überblick über das gesamte Konzertprogramm zu verschaffen und die Probenarbeit der vergangenen Wochen zu festigen. Währenddessen machte sich Konzertmoderator Dr.
Albrecht Eitz eifrig Notizen zu den einzelnen Stücken, um das Publikum mit Wissen aus erster Hand versorgen zu können. Am Samstagmorgen übernahm dann Chefdirigent Oliver Nickel die Feinarbeit und widmete sich der Bildung eines homogenen Klangkörpers. Großen Wert legte er dabei auf den künstlerischen Aspekt und ein Klangbild, das dem Charakter der verschiedenen Stücke Rechnung tragen soll. Besonders knifflig erwies sich dies beim Hauptwerk des anstehenden Jubiläumskonzerts, Alfred Reeds »Armenischen Tänzen«. Sie gelten als Klassiker im Repertoire der sinfonischen Blasmusik und erfreuen sich bei Musikern wie auch Zuhörern größter Beliebtheit. Trotzdem ist das Werk keinesfalls zu unterschätzen. Die vielen, parallel verlaufenden Melodien, der beschwingte und tänzerische Mittelteil im ungewohnten 5/8-Takt und auch die technischen Anforderungen im furiosen Finale beschäftigten die Altenmittlauer so bis zur Mittagspause.

In dieser stärkten sich die Musikerinnen und Musiker mit Hot Dogs und selbstgebackenem Kuchen. Die längere Pause wurde auch dazu genutzt, das schöne Wetter und die Sonne im angrenzenden Park zu genießen. Außerdem lud der Vorsitzende Volker Bilz auf Vereinskosten alle noch auf ein Eis in der benachbarten Eisdiele ein.

Danach legte Nickel bis in den späten Nachmittag den Fokus auf das Programm der zweiten Konzerthälfte. Auch hier galt es, für die ausgesuchten, lateinamerikanischen Stücke einen authentischen Klang zu formen. Besonderes Augenmerk erforderte dabei Chuck Mangiones legendärer Hit »Children of Sanchez«, bei dem sich das Orchester mit einer ganzen Reihe von Solisten im Wechselspiel befindet. Nach dem langen, aber gewinnbringenden Probentag folgten dann noch einige dem Aufruf des Altenmittlauer Vereinsrings und trafen sich zum »Maiantrinken« auf dem neuen Dorfplatz neben dem Feuerwehrgerätehaus in Altenmittlau.

Am Sonntagmorgen galt es dann noch einmal den Stücken den letzten Feinschliff zu verpassen, bevor in der Probe am Mittwoch und der Generalprobe am Freitag Sicherheit über das Erarbeitete gewonnen werden soll. Die Sonntagsprobe war dabei etwas dünner besetzt, da einige Musiker für die Kirchenprozession in die Heimatgemeinde St. Markus entsandt wurden, die den Festtag ihres Namenspatrons feierten. Dennoch zeigte sich Nickel über das Ergebnis des Wochenendes sehr zufrieden und freute sich bereits auf das Konzert.

Das Jubiläumskonzert anlässlich 120 Jahren Musikverein »Viktoria« Altenmittlau findet diesen Samstag, den 6. Mai, um 19:30 Uhr in der Freigericht-Halle in Altenmittlau statt. Karten sind noch bis Ende der Woche im Vorverkauf bei »Kelterei Trageser«, »Alemeddeler Back & Allerlei« sowie allen Musikerinnen und Musikern für 10 Euro erhältlich. Eine Abendkasse wird ebenfalls eingerichtet. Weitere Informationen wie auch das komplette Konzertprogramm sind auf der Homepage des Vereins unter www.mv-altenmittlau.de zu finden.