Neujahrsempfang 2018 der Gemeinde Freigericht

Freigericht
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Zahlreiche Besucherinnen und Besucher des kürzlich veranstalteten, rund dreistündigen Neujahrsempfanges der Gemeinde Freigericht wurden in der Freigericht-Halle von Bürgermeister Joachim Lucas mit Gattin Anni und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Heribert Huth, mit seiner Lebensgefährtin Dorothea Dreßler persönlich per Handschlag begrüßt.

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Mit den Ehrengästen aus Bürgerschaft, Vereinen; Handel, Gewerbe, Banken, Kirchen, Schulen und Politik und vielen weiteren Personen fanden sich in diesem Jahr ferienbedingt etwas weniger Gäste als die etwa 400 geladenen ein, um bei einem kurzweiligen Programm und mit Mut machenden Begegnungen das neue Jahr zu begrüßen und den bewährten Austausch zu pflegen.

Zu Beginn des offiziellen Teils begrüßte Heribert Huth die Gäste, darunter den Kreisbeigeordneten Matthias Zach in Vertretung von Landrat Thorsten Stolz und den Polizeipräsidenten Roland Ullmann. Wie im Vorjahr hob er die aktiv Ehrenamtlichen der reichen Freigerichter Vereinswelt hervor, die für die Allgemeinheit einen enorm wichtigen Dienst versehen. Sie seien der „Kitt der Gesellschaft“, deren Einsatz für das Gemeinwohl beispielhaft bei der Verleihung der Ehrenpreise gewürdigt werde, was immer zu den Höhepunkten des Abends zähle.

Bürgermeister Joachim Lucas ging anschließend in seiner Ansprache auf verschiedene Themen rund um die Gemeinde Freigericht und auch weit darüber hinaus ein. Zu Beginn hielt er kurze Rückschau auf die Bundestagswahl und deren Folgen im vergangenen September, was noch heute Auswirkungen habe: „Das Wahlergebnis hat die Regierungsbildung nicht leichter gemacht und wir alle fragen uns wohl, wie halt- und belastbar die neue mögliche Regierung sein wird? Und, was uns als Gemeinde natürlich besonders interessiert bei einer neuen Regierung: Welchen Stellenwert nehmen die Kommunen ein? Wird die neue Regierung den jüngst endlich eingeschlagenen Kurs weiter verfolgen, die Kommunen stärker finanziell zu entlasten?“ Dies sei für Freigericht von ausschlaggebender Bedeutung. Denn davon hänge nicht nur ab, was hier vor Ort für die Menschen getan werden könne, sondern auch das Selbstverwaltungsrecht und die Handlungsfreiheit. Dieses basiere auf einer angemessenen finanziellen Ausstattung. Denn es könne nicht so weitergehen wie bisher. Denn Bund und Land erklärten stolz, dass es keine Steueranhebung, sondern eine Steuersenkung geben soll - und die Kommunen müssten ihr Defizit durch Steueranhebungen ausgleichen. Die Defizite der Kommunen kämen von den Vorgaben von oben und sollten deshalb auch von dort ausgeglichen werden. Lucas: „Wenn Gesetze erlassen werden, welche den Haushalt der Kommunen belasten, dann sollten sie auch von denen bezahlt werden, welche die Gesetze beschließen…“.

Die Finanzlage habe sich verbessert; Freigericht käme ohne Neuverschuldung aus und könne seine Altschulden langsam abbauen. Das liege an der guten Konjunktur in Deutschland, aber auch daran, dass die Gemeinde ihren Bürgern auch erhebliche Erhöhungen der Steuern und defizitärer Gebühren habe auferlegen müssen.

Um die Kommunen aus dem Teufelskreislauf der Kassenkredite und Überschuldung herauszuholen, wolle das Land Hessen mit der Einführung der Hessenkasse hier die Kommunen langfristig entschulden. Das Land Hessen sei damit auf dem richtigen Weg, um seine Kommunen aus dem Sumpf von Kassenkrediten und Altschulden heraus zu holen, meinte der Rathauschef. Leider würden dafür immer wieder Mittel, die den Kommunen zustünden, mit eingesetzt, so dass die Gemeinde diesen schmerzhaften Weg auch weitestgehend selbst bezahlen dürfte. Aber die Richtung sei wegweisend und für die Zukunft absolut richtig. „Wir sind auf einem guten, wir sind auf dem richtigen Weg. Und diesen Erfolgskurs wollen Gemeinde wie Verwaltung fortführen. Wir werden alles daransetzen, Freigericht weiter nach vorn zu bringen. Mir ist sehr wichtig, dass in unserer Gemeinde niemand abgehängt wird. Hier wird niemand vergessen; wir haben die Anliegen und die Probleme aller Bürgerinnen und Bürger, aller Vereine und Unternehmen im Auge - auch wenn wir nicht allen helfen können oder alle Wünsche erfüllen können. Freigericht soll ein guter Ort für alle zum Lernen, Wohnen und Arbeiten sein. Und wir wollen unsere Gemeinde auch für die nächste Generation gut aufstellen.“

Ende des Jahres stehe die Re-Zertifizierung Freigerichts als „ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ an, den die Gemeinde 2015 erstmalig erhalten habe. Damit könne man die Qualitäten des Standorts weiter stärken. Von daher habe es für den Bürgermeister Priorität, die Rahmenbedingungen für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu verbessern sowie Investitionsanreize zu bieten. Konkret werde geplant, in Somborn im Schützenweg ein neues Gewerbegebiet auszuweisen, sowie laufe die Planung für eine Erweiterung des Gewerbegebietes in Birkenhain.

Ganz oben auf der Agenda stünden nach wie vor Kinderbetreuung und Bildung. Nicht zuletzt, weil Freigericht erfreulicherweise wieder wächst. Man stehe zu der Verantwortung, allen Freigerichter Kindern viel Förderung und eine gute Bildung zu vermitteln sowie die Eltern dabei zu unterstützen, Beruf und Familie zu verbinden. Deshalb würde die Anzahl der Kita- und Hortplätze weiter kontinuierlich erhöht. Doch es gehe nicht nur um die Bereitstellung zusätzlicher Räumlichkeiten, sondern auch darum, eine qualifizierte pädagogische Betreuung der kleinen wie der größeren Kinder sicherzustellen. Und da werde nach wie vor entsprechendes gutes Personal gesucht. Da neue Kindergärten und Personal nicht so einfach vom Himmel fallen, bat der Bürgermeister um Verständnis, wenn nicht alle gleich einen Kindergartenplatz bekommen könnten.

Ein zunehmend wichtiger Faktor sei auch das Wohnangebot geworden. Es würden mehr kleine, mehr barrierefreie, mehr preisgünstige Wohnungen gebraucht. Mehr Wohnungen für junge Familien und Alleinerziehende sowie für ältere Menschen, die weiterhin in ihren vertrauten Räumen bleiben möchten, aber auf Unterstützung angewiesen seien. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, plane man für dieses Jahr die Umsetzung des Wohnbauprojekts an der ehemaligen Schillingsmühle in Somborn. Hier ist ein Investor dabei, kleine barrierefreie Wohnung zu bauen.

Eine Schlüsselstellung käme heute nicht zuletzt dem Thema Mobilität zu. Dabei stehe Freigericht vor der komplexen Aufgabe, ganz unterschiedlichen Interessen und Erfordernissen gerecht werden zu müssen. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass durch einen Beschluss der Gemeindevertretung verhindern werden konnte, dass die angedachte Reduzierung des Angebots der Buslinie AB30 nach Gelnhausen, die besonders Schulkinder morgens und Pendler abends betroffen hätte, nicht umgesetzt worden sei. Dieses konnte Freigericht mit seinen Haushaltsmitteln gemeinsam mit Linsengericht aufhalten.

Die Bürgerschaft frühzeitig und umfassend einbeziehen ist ein Anliegen des Gemeindeoberhaupts, weswegen er die Bürgerbeteiligung weiter ausbauen möchte: „Sie setzt gute Ideen frei, sie schafft Transparenz und fördert die Akzeptanz von Großprojekten, wie am Beispiel der Lederfabrik zu sehen ist“. Und sie schaffe Vertrauen in die Politik und stärke damit die Demokratie. Bürgerbeteiligung wirke der weit verbreiteten und leider auch in Freigericht anzutreffenden Einstellung entgegen, die da oben würden machen, was sie wollen. Lucas: „Wir, die politisch Verantwortlichen in Freigericht, wir wollen mit den Bürgerinnen und Bürgern etwas für unsere Gemeinde bewegen“. Und weiter: „Wir wollen eine lebendige Demokratie. Dazu gehören Auseinandersetzungen und auch der Meinungsstreit, aber keine populistische Stimmungsmache! Vielmehr geht es darum, mit Sachargumenten zu operieren und die Auffassung der anderen zu respektieren. Das ist die Voraussetzung, um gemeinsam um gute Lösungen ringen und tragfähige Kompromisse finden zu können. Demokratie grenzt niemanden aus. Sie basiert auf einer möglichst breiten Beteiligung, sie braucht die Mitwirkung der Zivilgesellschaft.“ Freigericht könne sich glücklich schätzen, dass sich viele Menschen bürgerschaftlich engagierten. Sie leisteten Nachbarschaftshilfe, sie hielten die Vereine am Laufen, sie wirkten in Hilfsorganisationen mit, sie stärkten die Jugendarbeit, seien kulturelles Aushängeschild der Gemeinde. „Was sie auch tun, sie machen unseren Ort heller und freundlicher, sie stärken den Zusammenhalt“. Der Bürgermeister dankte allen Freigerichterinnen und Freigerichtern, die sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl einsetzten, ganz herzlich für ihr selbstloses Tun und ihren großartigen Einsatz. Ebenso dankte er allen Unternehmen und Initiativen, die Verantwortung übernehmen und aktiv seien. Sie alle seien Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft, die Freigericht weiterbringe.

Höhepunkt des Neujahrsempfanges war im Anschluss daran die Verleihung der „Ehrenpreise der Gemeinde Freigericht“, deren Preisträger die Gemeindevertretung in ihrer Novembersitzung im einstimmigen Konsens beschlossen hatte. Pro Preisträger gab es eine Schmuckurkunde und pro Preis insgesamt ein Preisgeld von 300,- €. Wie in den vergangenen Jahren so üblich, wurden die Preisträger und ihr Wirken von Laudatoren, die ihnen verbunden sind, vorgestellt. Insgesamt gibt es in Freigericht vier Ehrenpreise, die jedoch nicht alle in jedem Jahr verliehen werden: den Bürgerpreis für ehrenamtliche Sozialarbeit, den Kulturpreis für künstlerische und kulturelle Leistungen, den Umweltpreis und den Anerkennungspreis für besondere Aktivitäten und Leistungen in der Jugendarbeit. So wurde ein Umweltpreis in diesem Jahr nicht verliehen, jedoch zum 5. Mal der Anerkennungspreis der Gemeinde Freigericht für besondere Aktivitäten und Leistungen in der Jugendarbeit. Preisträger war die DJK Concordia Freigericht-Neuses e.V., die 2017 ihren 50. Geburtstag gefeiert hatte. Laudator war Dr. Albrecht Eitz. Den diesjährigen Kulturpreis der Gemeinde Freigericht, der zum 9. Mal verliehen wurde, teilten sich zwei Preisträger: Markus Noll – Chorleiter und Organist aus Altenmittlau - war der eine; sein Laudator Dr. Willi Müller. Der andere Preisträger war der Förderverein „Freunde der Sommerlichen Musiktage Hof Trages e.V.“, zu dem Achim Kreis die Laudatio hielt. Der Bürgerpreis für ehrenamtliche Sozialarbeit wurde zum 23. Mal vergeben. Preisträger gab es in diesem Jahr hier ebenfalls zwei: zum einen war es Peter Lesny aus Somborn, der den Guttemplern angehört. Sein Laudator war Thomas Lindofsky. Zum anderen war es Gerhard Hohmann aus Neuses – guter Geist des Neuseser Friedhofs. Hugo Klein ergriff für ihn lobend das Wort.

Die Neujahrsreden sowie die Preisverleihungen wurden beeindruckend von Alona Chandler (Piano), Felina Mathes und Dorina Reichling (beide Sopran) umrahmt. Bei den zwei Sängerinnen und der Pianistin bedankten sich Bürgermeister und Parlamentschef für den expliziten Ohrenschmaus wie auch bei den Sternsingern der Katholischen Kirchengemeinde St. Wendelinus, Neuses, mit ihren Leiterinnen Petra Gilles und Angelika Post. Die Sternsinger hatten unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“ gesammelt, vertretend für alle Katholischen Kirchengemeinden einen Friedensgruß überbracht und so den geistigen Beistand für Freigericht erbeten. Die Aktion Dreikönigssingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Seit Beginn im Jahr 1959 haben die Sternsinger insgesamt eine Milliarde Euro gesammelt. Bei der diesjährigen Sternsingeraktion wurde beispielhaft das Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien vorgestellt.

Ein Dankeschön des Bürgermeisters ging auch an die Mitglieder der Volkstanzgruppe Altenmittlau, die für den gewohnt schnellen und reibungslosen Service sorgten, wie auch an die Kreissparkasse Gelnhausen und der Kelterei Trageser aus Altenmittlau, die als Sponsoren auftraten. Mit optischen Farbtupfern beeindruckte das Blumenhaus Schwarzkopf aus Horbach, was dem Neujahrsempfang der Gemeinde Freigericht einen ganz besonderen, stimmungsvollen Rahmen gab.

Foto: Verleihung des Anerkennungspreises für besondere Aktivitäten und Leistungen in der Jugendarbeit an die DJK Concordia Freigericht (von links): Der Vorsitzende der Freigerichter Gemeindevertretung, Heribert Huth, von der DJK Jasmin Reus, Peter Hof, Astrid Taubel, Manfred Reus, Manfred Benzing mit Laudator Dr. Albrecht Eitz. Oben am Rednerpult Bürgermeister Joachim Lucas.

Foto: Verleihung des Kulturpreises für besondere künstlerische und kulturelle Leistungen (von links) Parlamentschef Heribert Huth, Bürgermeister Joachim Lucas, Kulturpreisträger Markus Noll, dessen Laudator Dr. Willi Müller und Vorstandsmitglieder des Fördervereins „Freunde der Sommerlichen Musiktage“ Helmuth Smola, Carla Frohberg, Klaus Lukassek mit ihrem Laudator Achim Kreis (3.v.r.)

Verleihung des Bürgerpreises für ehrenamtliche Sozialarbeit (von links) Parlamentschef Heribert Huth, Preisträger Peter Lesny, dessen Laudator Thomas Lindofsky, Preisträger Gerhard Hohmann, dessen Frau Edith, Bürgermeister Joachim Lucas und Laudator Hugo Klein.


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