Große Klänge vor historischer Kulisse

Meerholz
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Schon von der Meerholzer Allee aus konnte man den illuminierten Park und das Schlossgebäude aus dem 16. Jahrhundert erkennen, dazu orchestrale Klänge beim Soundcheck rund eine Stunde vor Konzertbeginn – eine vielversprechende Mischung für einen gelungenen Abend.



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Das Jugendorchester Meerholz-Hailer hatte eingeladen und viele sind der Einladung zu einem romantischen Sommernachtskonzert im heimischen Schlosspark gefolgt.

Das Schülerorchester stimmte die ankommenden Gäste auf der Bühne vor der Freitreppe mit bekannten Melodien aus Film und Radiocharts ein, während im hinteren Bereich schon Leckereien wie Bratwurst, Kochkäse und Caipirinha-Bowle für Gaumenfreuden sorgten. Die bereitstehenden Sitzgelegenheiten wurden ebenso genutzt wie mitgebrachte Liegestühle und Picknickdecken – eben so wie jeder einen angenehmen Sommerabend am liebsten genießen möchte. Einzig das Wetter wusste sich nicht so recht zu entscheiden, aber das Publikum war bestens vorbereitet und so wurde unter manchem Regenschirm Ohr an Ohr der Musik des Jugendorchesters gelauscht. Tapfer ließen sich alle Musikerinnen und Musiker davon nicht beirren und schenkten ihrem Publikum rund drei Stunden Unterhaltung unter freiem Himmel.

Unter der Leitung von Philip Bräutigam und Jens Weismantel bot das Blasorchester eine leichte Mischung aus Originalkompositionen für sinfonisches Blasorchester und Adaptionen großer Filmmusik und Pop- und Jazzhits. Sergio Leones Westernklassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“ wurden unter anderem durch Ennio Morricones Soundtrack zu Welthits. Ein Medley dieser Musiken sorgte nicht nur im Publikum für Gänsehaut, unter anderem bei der Gesangspartie von Carina Knöll. Mit „A Highland Rhapsody“ und „The Redwoods“ haben zwei Komponisten Werke geschaffen, die in die schottischen Highlands und in den Redwood-Nationalpark nach Kalifornien entführten. Der „Slawische Tanz Nr. 8“ des Spätromantikers Antonin Dvorak ließ fast vergessen, dass hier keine Streicher am Werk sind, sondern ein Amateur-Blasorchester, welches gefühlvoll in einem großen Dynamikumfang sowie differenzierter Artikulation ausgebildet ist. Mit „They Can't Take That Away From Me“ von Fred Astaire und Frank Sinatra bewies nicht nur das Jugendorchester Meerholz-Hailer, sondern speziell Saxofonist Simon Behr am Mikrofon mit seiner souligen Baritonstimme, dass die jungen Musikerinnen und Musiker in vielen Genres zuhause sind und diese mit Spielfreude rüberzubringen wissen.

Weitere Titel, unter anderem auch Konzertmärsche und ein Medley der Jackson Five Singers, schlossen den musikalischen Bogen. Lockere und informative Moderationen von Jens Weismantel rundeten den Abend ab, der für alle Anwesenden nach den kleinen nassen Zwischeneinlagen höchst zufrieden und trocken endete. Nach der feurigen afrikanischen Zugabe „Kongolela“ folgte „Guten Abend, gute Nacht“ von Johannes Brahms. Das Licht wurde gedimmt und dem berühmten Abendlied war nichts mehr hinzuzufügen. Ein aufwändig – von den Musikerinnen komplett selbst – organisiertes und musikalisch fein abgestimmtes Sommernachtskonzert 2017 ging fast zu früh zu Ende und war für das Jugendorchester Meerholz-Hailer ein voller Erfolg.


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