Vogelschützer: Pflege von Nistkästen immer schwieriger

Meerholz
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Die ehemals 1.400 Nistkästen der Natur- und Vogelschutzgruppe Meerhol /Hailer (NVSG), installiert in einem Gebiet, dass sich aus dem Bereich der Kinzigauen über die Heiligenköpfe, den Rauhen Berg bis in die Lützelhäuser Gemarkung erstreckt - nahezu durchgängig aus dem Naturstoff Holz hergestellt und mit einer regenundurchlässigen Dachpappe versehen, reduzierten sich durch witterungsbedingten Verschleiss im Laufe der vergangenen Jahre auf derzeit noch 750 Exemplare, die von den ehrenamtlich tätigen Gebietsbetreuern der NVSG jährlich kontrolliert werden.

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Zerstörte Nistkästen, zum Beispiel durch das Umstürzen von Bäumen, werden komplett ersetzt. Oftmals gilt es, lediglich die vermutlich vom Fressräuber Waschbär entfernten Blenden zu ersetzen. Das Vorhandensein von Parasiten (Milben und Vogelflöhe) in den Nestern, aber vor allen Dingen die Erkenntnis, dass die alten Wohnstätten von Vögeln nicht erneut genutzt, sondern im Folgejahr überbaut werden, macht die Reinigung der Nistkästen unabdingbar. Dabei werden die Zeiträume, in denen Vogelarten mitunter ein zweites Mal brüten, zwingend beachtet.

Allerdings sind die bei der Sichtung der Nistkästen ermittelten Belegungszahlen seit Jahren rückläufig und bewegen sich derzeit noch bei durchschnittlich ca. 40 % der angebotenen Brutstätten. Mitunter erschrecken die Funde beim Öffnen der Blenden, denn obwohl die alte Regel „vor dem Öffnen anzuklopfen“ immer angewendet wird, ist ein Angriff von wütenden Hornissen alles andere als ein Spaß; das Antreffen von Siebenschläfern und Waldmäusen hingegen eine Freude. Musste man sich in den vergangenen Jahren zunehmend an den Anblick von nicht ausgebrüteten Vogeleiern gewöhnen; kamen zuletzt immer öfter Gerippe von Jungvögeln, die in ihren Nistkästen verhungert sind, hinzu.

"Der Rückgang der Insekten und die generellen Veränderungen in unserer Umwelt führten zu dieser Entwicklung. In diesem Jahr mussten wir erstmals den Anblick von toten Altvögeln verkraften. 'Naturschutz' stellt man sich in der Regel anders vor. Was bleibt uns, den Helfern der gefiederten Freunde? Aufgeben ist für die ehrenamtlichen Vogelschützer keine Option; aber das Weitermachen wird aufgrund der Altersstruktur des Vereines zunehmend problematischer. Zunehmende Unterstützung wäre dringend erforderlich. Wer nicht nur im eigenen Garten ein Herz für die Vogelwelt lebt, ist an den Dienstagen im Jahr gerne gesehen. Man trifft sich gegen 13:30 Uhr und ist dann im Team 2 1/2 Stunden in der freien Natur mit unterschiedlicher Zielsetzung unterwegs. Abgerundet werden diese Arbeitseinsätze bei einer anschließenden Besprechung inkl. Verpflegung. Jeder ist aber auch dann gerne gesehen, wenn sich das Engagement alleine auf das Reinigen eines Nistkastengebietes erstrecken soll. Sprechen Sie uns in diesem Fall jederzeit gerne an", so die Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz / Hailer (NVSG) abschließend.

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