Keine Monsterbrücke in Hailer-Meerholz

Hailer
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Die Vertreter der „Bürger für Gelnhausen“ (BG) in den Ortsbeiräten Meerholz und Hailer, Klaus Volz, Jochen Zahn und Heinz Klauser schlagen vor, statt einer großen Brücke wie in Niedermittlau, eine kleine Unterführung als Ersatz für den Bahnübergang an der K 904/Meerholzer Landweg zu bauen.

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Im Rahmen des 4-gleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Hanau-Gelnhausen sollen alle schienengleichen Bahnübergänge beseitigt werden. Der Main-Kinzig-Kreis hat Hessen Mobil beauftragt, ein Planfeststellungsverfahren für eine in 2002 geplante große Überführung (Omega-Brücke) an der K 904 durchzuführen. Die „Bürger für Gelnhausen“ (BG) wollen keine teure Monsterbrücke wie in Niedermittlau, sondern eine kleine Unterführung, die der schmalen und unbedeutenden Kreisstraße angepasst ist. Nur für PKW. Die Realisierung der Omega-Lösung würde erhebliche negative Auswirkungen, insbesondere ein höheres Verkehrsaufkommen, für die Bevölkerung von Hailer-Meerholz sowie für Flora, Fauna und Landschaft verursachen.

Bereits in 2002 haben BG und BUND eine solche Lösung vorgeschlagen. Sie hatte bei einer Umweltverträglichkeitsstudie, bei der verschiedene Varianten verglichen wurden, am besten abgeschnitten. Die damalige CDU-Mehrheit im Stadtparlament Gelnhausen hat sich aber aus politischen Gründen für die Omega-Brücke entschieden. Sie sollte so gebaut werden, dass die K 904 als gerade Verbindung quer durch das Kinzigtal zur BAB-Anschlussstelle Lieblos gebaut werden kann. Die alte Allee fällt der „Moderne“ zum Opfer. Die Verhinderung dieser Absicht war Thema der BG während des Kommunalwahlkampfes 2016.

Verantwortlicher Ansprechpartner war und ist der Main-Kinzig-Kreis. Nach mehreren vergeblichen Versuchen in den vergangenen Jahren, das Vorhaben noch einmal zu überdenken und nicht ein 2002 begonnenes Planfeststellungsverfahren einfach fortzuführen, erfolgte im Mai 2015 eine schriftliche Aufforderung des BUND an die Kreisverwaltung, die umweltfreundlichste Variante zu ermitteln und hierfür ein neues Planfeststellungsverfahren einzuleiten, welches sich an den heute geltenden Anforderungen orientiert. Dabei sollen die inzwischen eingetretenen Veränderungen in Hailer-Meerholz, wie Errichtung des neuen Feuerwehrstützpunktes, die Anlegung von Feuchtlandtrittsteinen durch die Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz, die Ansiedlung von Störchen, Berücksichtigung finden.

Der Main-Kinzig-Kreis hat die Unterbrechung der „Uralt-Planung“ mit der Begründung abgelehnt, das Gelnhäuser Stadtparlament habe sich bereits weit vor 2006 für die „Überquerung“ entschieden, „der Zug sei abgefahren“. Auf nochmaliges Insistieren wurde eine Kontaktaufnahme mit dem Bürgermeister der Stadt Gelnhausen empfohlen. Dieser nahm sich der Problematik an. Im Hinblick auf die aktuellen politischen Mehrheitsverhältnisse bat er Prüfung, ob zum heutigen Zeitpunkt noch Einflussmöglichkeiten auf das vor mehr als zehn Jahren eingeleitete Verfahren bestehen.

Eine konkrete Antwort gibt es bis heute nicht. Es erfolgte ein erneuter Verweis auf die Entscheidung von 1999 mit Hinweis auf die Terminplanung. Zitat: „Im Terminplan der DB Netz AG ist der Ausbau des vierten Gleises für das Jahr 2022 vorgesehen. Um den Bahnübergang bis zu diesem Zeitpunkt zu beseitigen, wäre Baurecht, bei einer Bauzeit von zwei Jahren, spätestens 2020 erforderlich. Dies erscheint eher unwahrscheinlich und würde den geplanten Bau des vierten Gleises verzögern.“

Ende September 2016 bat der BUND in einem weiteren Schreiben an den Main-Kinzig-Kreis um Klärung detaillierter Fragen. Bis heute erfolgte keinerlei Reaktion. Bitten um einen Gesprächstermin fanden kein Echo. BUND und „Bürger für Gelnhausen“ (BG) fordern den Main-Kinzig-Kreis auf, das überholte Planfeststellungsverfahren für eine Omega-Brücke einzustellen. Sämtliche Planungen beruhen auf einem Beschluss aus dem Jahr 1999, der den heutigen Verhältnissen nicht mehr gerecht wird. Die umwelt- und bürgerverträglichste Variante ist zu ermitteln. Gutachten aus dem Jahr 2002 sind nach heute gültigen gesetzlichen Regelungen zu aktualisieren – auch im Hinblick auf den Artenschutz.

Wenn keine vergleichende Prüfung und Bewertung der beiden Varianten erfolgt und das vor mehr als 15 Jahren begonnene Planfeststellungsverfahren für eine große Überführung (Omega-Brücke) einfach durchgezogen werden soll, werden der BUND und die BG prüfen, ob eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss eingereicht wird.

Foto: Die K 904 liegt im Kinzigtal ca. 1-2 m unterhalb des Bahnübergangs, so dass nur relativ geringe Erdbaumaßnahme für eine Unterführung notwendig sind.

Foto: Die BG schlagen eine kleine Unterführung an der K 904 vor, mit einer Durchfahrtshöhe von ca. 2,80 m, so dass noch ein VW-Bus durchfahren kann. Die Unterführung soll nicht breiter werden wie die anschließende Straße. Für LKW soll die K 904 gesperrt werden.

Foto: Die BG-Ortsbeiräte von Meerholz Klaus Volz (links) und Jochen Zahn (rechts) sowie der BG-Ortsbeirat von Hailer Heinz Klauser (Mitte) fordern eine kleine Unterführung statt einer großen Überführung wie in Niedermittlau als Ersatz des Bahnübergangs an der K 904.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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