Fünf Festnahmen nach Leichenfund in Gelnhausen

Gelnhausen
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Dramatische Wende nach dem Leichenfund am Donnerstag auf dem Gelände der Kreisrealschule in Gelnhausen: Die Polizei hat am Freitag fünf junge Männer vorläufig festgenommen, gegen sie wird jetzt wegen gemeinschaftlichem Raub mit Todesfolge ermittelt. Zwei von ihnen werden am Samstag der Haftrichterin vorgeführt, die Staatsanwaltschaft Hanau hat wegen Fluchtgefahr ihre Unterbringung in der Untersuchungshaft beantragt. Alle fünf sollen in der Nacht zum Donnerstag dem 27-jährigen Opfer zunächst Drogen verabreicht haben, um ihn anschließend auszurauben. Dass er dabei zu Tode kam, war vermutlich nicht eingeplant.

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Der Mann aus dem Gelnhäuser Stadtteil Roth war am Donnerstag gegen 6.20 Uhr leblos von einer Passantin auf dem Gelände der Kreisrealschule in Gelnhausen entdeckt worden, der alarmierte Notarzt konnte ihn nicht mehr retten. Der 27-Jährige lag tot auf einem Rasenstück, direkte Fremdeinwirkungen mit einem Messer oder einer Schusswaffe waren von den Ermittlern nach einer ersten Begutachtung bereits zeitnah ausgeschlossen worden. Zunächst war daher ein Unfallgeschehen in Erwägung gezogen worden, auch ein Erfrieren in der kalten Aprilnacht wurde nicht ausgeschlossen. In der nächsten Woche soll mit einer Obduktion des Leichnams des 27-jährigen Gelnhäusers die Todesursache geklärt werden.

Am Freitag bekam die Polizei dann erste Hinweise auf die fünf Festgenommenen, es folgten Hausdurchsuchungen im Bereich Wächtersbach und in der Gemeinde Jossgrund. Laut Oberstaatsanwalt Jürgen Heinze machten alle fünf bei ihren Vernehmungen umfangreiche Angaben, die das Tatgeschehen abgemildert darstellen, aber dennoch als Geständnisse gewertet werden könnten. Demnach hat das spätere Opfer auf Geheiß der fünf Tatverdächtigen die synthetische Droge „Spice“ geraucht, die ihm in der Absicht verabreicht wurde, ihn anschließend auszurauben. Der 27-Jährige, der stark alkoholisiert gewesen sein soll, brach auf dem Gelände der Kreisrealschule zusammen, was offenbar auch die jungen Männer überraschte. Beim Auffinden durch Polizei und Rettungsdienst befand er sich in einer Art stabiler Seitenlage, dafür hatten anscheinend die Tatverdächtigen gesorgt. Der Zustand der Gelnhäusers hielt die Männer aber offenbar nicht davon ab, ihn auszurauben. Staatsanwalt Heinze bestätigte auf Nachfrage, dass ein Teil der persönlichen Habe des Opfers fehlte, die Rede war von einem Geldbeutel und einem Handy. Noch nicht genau ermittelt wurde, wann es letztlich zu dem tödlichen Aufeinandertreffen zwischen Opfer und Tätern kam.

Die Tatverdächtigen sind im Alter von 18 bis 20 Jahren und zum Großteil deutsche Staatsbürger. Drei haben einen festen Wohnsitz, gegen sie hat die Staatsanwaltschaft Hanau daher keine Untersuchungshaft beantragt. Zwei Tatverdächtige hielten sich zuletzt aber offenbar bei Verwandten auf und konnten keine eindeutige Meldeadresse angeben, daher werden sie heute sehr wahrscheinlich in Untersuchungshaft wandern.


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