Gelnhausen: Spielothek in Gummistiefeln überfallen

Gelnhausen
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Ungewöhnlicher Überfall auf eine Spielothek in Gelnhausen im Juli 2015: In Gummistiefeln überraschte der Täter laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Hanau früh morgens die Putzfrau, verstaute einen Tresor auf ihrem Putzwagen und machte sich anschließend aus dem Staub.



Vor allem das äußere Erscheinungsbild des Täters gab den Ermittlern zunächst Rätsel auf. Wie eine Vogelscheuche habe er der Mann ausgesehen, sagte die 60-Jährige nach dem Überfall der Polizei. Seit Dienstag muss sich ein vierfacher Familienvater im Amtsgericht Gelnhausen für den Überfall verantworten.

Wie gewohnt, sei sie am 10. Juli 2015 gegen 5.10 Uhr mit ihrem Fahrrad zu der Spielothek im Ziegelhaus gefahren und habe zunächst den Eingangsbereich geöffnet, sagte die Putzfrau vor Gericht aus. Bereits direkt danach habe plötzlich ein Mann hinter ihr gestanden und sie an die Wand gedrückt. Direkt aufgefallen sei ihr allerdings die Kleidung des Täters: Er habe Gummistiefel und einen braunen Teppich als eine Art Umhang getragen, sein Gesicht sei von einer Sturmhaube verdeckt gewesen. Bewaffnet war er offenbar nicht.

Der Mann habe die Öffnung des Tresors verlangt und diesen schließlich aus einem Regal gerissen, als die 60-Jährige ihm nicht helfen konnte. Den Tresor habe er schließlich auf ihren Putzwagen gepackt, dazu noch einen Videorekorder und die Trinkgeldkasse. Zwischenzeitlich habe er sie ihm Toilettenbereich eingesperrt, da aber wieder rausgeholt, weil er ohne ihre Hilfe die Spielothek nicht wieder verlassen haben können. Das nur mit einer Zahlenkombination zu öffnende Schloss an der Eingangstür sei weiterhin aktiviert gewesen. Verabschiedet habe er sich mit den Worten „nicht anrufen, ich kenn‘ dich“. Den Alarmknopf drückte die Putzfrau danach dennoch. Im Tresor befanden sich über 3.000 Euro, die die Polizei aber inzwischen wieder an die Spielotheken-Betreiberin zurückgegeben hat.

Im Mittelpunkt des ersten Prozesstages stand des Lebensweg des Angeklagten und sein Drogenkonsum. Bereits in der Schule will der gebürtige Gelnhäuser Haschisch geraucht, später auch Kokain und Amphetamine genommen haben. Geprägt worden sei er von einem strengen Vater und einem traditionellen Familienleben. Den Überfall auf die Spielothek leugnete er in der Verhandlung nicht, deutet aber immer wieder Erinnerungslücken an. Der Prozess wird am 28. November um 9 Uhr im Amtsgericht Gelnhausen fortgesetzt.


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