Neubaustrecke Gelnhausen-Fulda nicht zu Lasten der Barbarossastadt

Gelnhausen
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Den aktuellen Newsletter der Deutschen Bahn Netz AG sieht Bürgermeisterkandidat Daniel Glöckner als einen Schritt für mehr Transparenz der Bahn bei Neubauprojekten.



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„Stuttgart 21 hat gezeigt, dass der Wille der Bürger eine große Rolle spielen kann“, erinnert der Kandidat. Glöckner weiter: „Besonders Gelnhausen wird aber durch die Neubaustrecke Richtung Fulda städtebaulich stark in seiner Entwicklung eingeschränkt.“ Hintergrund von Glöckners Aussage sind die sieben Varianten für dieTrassenführung. „Besonders die Variante 1 benachteiligt Gelnhausen in seiner gewachsenen Stadtstruktur“, mahnt Glöckner, „denn in der vorliegenden `Karte Optimierung Schutzgüter´ zeigt die Bahn auf, wie sie östlich vom Bahnhof Gelnhausen in den Spessart will und diese Variante ist für die Stadtregion Gelnhausen/Linsengericht die denkbar ungünstigste Lösung!“

Eine mehr als 600 Meter lange Brücke, teilweise mit einer Böschung, würde durch die Kinzigaue gebaut werden, überquere dann ansteigend die Autobahn, um dann wiederum in einem Böschungsabschnitt westlich der Mariengrotte in den Tunnel durch den Spessart nach Osten zu führen. „Bei dieser Trassenvariante entsteht ein riesiges Brückenbauwerk, das den gesamte Charakter im östlichen Stadtgebiet Gelnhausens zerstört“, mahnt GlöcknerNeben diesem Verkehrsbauwerk, das von allen höhere gelegenen Stellen in der Gesamtstadt zu sehen sei, würde durch die Aufschüttungen in der Aue zwischen Gelnhausen, Höchst und Altenhaßlau wichtiger Retentionsraum für die Kinzig zerstört. „Wir haben schon enorme Probleme bei Hochwasser, wenn dann noch mehr in die Aue hineingebaut wird, gehen wichtige Flächen für das Wasser verloren“, weiß Glöckner.

Es sei lobenswert, dass Gelnhausen von einer Überführung der Kreisstraße 904, den Modernisierungen der Bahnhöfe Hailer-Meerholz und Gelnhausen, der Barierefreiheit an den Gleisen und vom Lärmschutz profitiere, freut sich Glöckner, aber all das stehe in keinem Verhältnis zum gigantomanen Brückenbauwerk, das Gelnhausen für das nächste Jahrhundert verschandele. „Für mich kommen nur die die Varianten II, VI und VII in Frage, denn sie beeinträchtigen unser unser enges Kinzigtal am geringsten“, bekräftigt Glöckner.

Denn Gelnhausen erlebt mit dem Brückenbauwerk und der riesigen Böschung südwestlich des Rückersberges einen enormen Rückschlag für die Zukunft. „Gelnhausen hat nur nur wenig Fläche, die für die Stadtentwicklung genutzt werden kann, denn 46 % der städtischen Gemarkung sind Wald. Das Gebiet zwischen Höchst und der Gemeindegrenze nach Altenhaßlau ist wichtig für die weitere Entwicklung der Stadt. Der zukünftige Bürgermeister muss dies der Bahn mitteilen und sie muss es verstehen. Wenn nicht, müssen alle verantwortliche Landes- und Bundespolitiker involviert werden. Dafür werde ich bei allen höheren Instanzen vorsprechen und mich für Gelnhausen einsetzen“, appelliert Bürgermeisterkandidat Glöckner.

Foto: Bürgermeisterkandidat Glöckner zeigt auf die Stelle, an der die Brücke in den Tunnel mündet.


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