Bahn will Tickets neben Kaffee und Snacks anbieten

Gelnhausen
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Wird der Fahrkartensc­­halter im Bahnhof Gelnhausen Ende dieses Jahres geschlossen?

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Zieht die Bahn Personal aus der Kreisstadt ab? Können sich Bahnreisende Zuginformationen und Fahrkarten künftig nur noch aus Automaten besorgen? Seit Wochen sorgen solche Fragen und Gespräche unter Bahnreisenden für zunehmende Irritationen in der Barbarossastadt. Die Spirale der Gerüchte drehte sich zuletzt immer schneller: Das Bahnhofsgebäude werde umgebaut, wussten die einen, der bisherige Service werde drastisch reduziert, sagten andere, und wieder andere wollten erfahren haben, dass das Personal ganz abgebaut werde. Nachfragen der „Bürger für Gelnhausen“ brachten anfangs keine Klärung, sie vergrößerten nur die Ungewissheit: In der Stadtverwaltung hieß es, man wisse nichts von irgendwelchen Plänen. Die Bahn hüllte sich in Schweigen: Fragen der freien Wählergruppe wurden lange nicht beantwortet.

Jetzt aber wurde bestätigt: Es gibt tatsächlich Veränderungen, Auslöser ist der Rhein-Main-Verkehrsverbund. Ein RMV-Sprecher teilte mit, dass man den Verkauf von Fahrkarten ab 1. Januar 2018 neu ausgeschrieben und an die Bahn vergeben habe. „Nach aktuellem Planungsstand“ werde die Verkaufsstelle im Bahnhof Gelnhausen innerhalb des Gebäudes umziehen: Die Bahn plane „eine Integration der Verkaufsstelle in den DB-ServiceStore.“ Die Fahrgäste, so der RMV, würden „von erheblich ausgeweiteten Öffnungszeiten und einem weiterhin hohem Beratungsniveau profitieren“.

Nach dieser Mitteilung reagierte auch die Bahn: Entsprechende RMV-Anforderungen würden derzeit geprüft, auch hinsichtlich der baulichen Umsetzung, teilte eine Sprecherin mit. Zugleich versicherte sie, dass die Bahn „auch weiterhin einen personenbedienten Verkauf sicherstellen“ werde. Bahn-Ticketverkauf neben Kaffee und Snacks: Jochen Zahn, Bürgermeisterkandidat der „Bürger für  Gelnhausen“, nannte die geplanten Änderungen im Bahnhof „eine Überraschung“. Es sei schon bemerkenswert, dass die Stadt über die Pläne offensichtlich nicht informiert worden sei. „Für die Kreisstadt Gelnhausen ist der Bahnhof ein wichtiges Mobilitätszentrum, das vor allem für die vielen Berufspendler reibungslos funktionieren muss.“ Bahnfahrer müssten die Gewissheit haben, dass sie hier von geschultem Personal kompetent informiert und bedient würden. „Es kann nicht angehen, dass das Beratungsangebot in Gelnhausen aus nicht nachvollziehbaren Gründen reduziert wird.“

Wenn demnächst in Gelnhausen Fahrkarten neben Brötchen und Getränken verkauft würden, sei ein deutlicher  Abbau von Dienstleistungen zu befürchten, so der Kommunalpolitiker weiter. Das sei in jedem Fall ein Schritt in die falsche Richtung. „Mit solchen Maßnahmen wird die Bahn bestimmt nicht attraktiver. Eher vertreibt sie auf diese Weise ihre Kunden auf die Straße.“

Jochen Zahn forderte die Bahn auch auf, geplante Veränderungen im Bahnhof künftig früher und offener zu kommunizieren. Geheimnistuerei sei der falsche Weg, sagte der Bürgermeisterkandidat. „Wir haben nicht nur als Bürger von Gelnhausen, sondern auch als Kunden der Bahn einen Anspruch auf umfassende Information.“


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