Zahn: Sicherheits-Offensive für Gelnhausen

Gelnhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Jeden Tag wird bei der Polizei in Gelnhausen, statistisch gesehen, ein Diebstahl registriert. Jede Woche werden im Schnitt fünf Fälle von Straßenkriminalität gemeldet, jeden dritten Tag kommt noch ein Fall von Sachbeschädigung hinzu, jede Woche wird ein Fahrrad gestohlen...

Anzeige


Trotz dieser Zahlen sagt Jochen Zahn: „Objektiv gesehen, ist Gelnhausen eine Stadt mit relativ geringer Kriminalität – zum Glück.“ Gleichwohl müsse die Politik viel intensiver daran arbeiten, „dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen verbessert wird“. Denn viele Menschen, junge wie alte, beschleiche ein mulmiges Gefühl, wenn sie allein durch dunkle Unterführungen, durch Parkhäuser oder vorbei an „zwielichtigen“ Gestalten gehen müssten.

Für den erfahrenen Kriminalbeamten und Bürgermeister-Kandidaten der Wählergruppe „Bürger für Gelnhausen“ (BG) hat das Thema „Sicherheit“ ganz hohe Priorität. „Für unsere Sicherheit ist nicht allein die Polizei zuständig und auch nicht allein die Stadt“, sagt er. „Beide Behörden müssen eng zusammenarbeiten und eine gemeinsame Marschrichtung finden und festlegen.“ Dazu gehört für Zahn ein durchdachtes Konzept für eine Video-Überwachung in der Innenstadt und vor allem im Bahnhofsgebiet. In der Stadtverordnetenversammlung hatte sich die Fraktion der freien Wählergruppe aus gutem Grund gegen zu schnelle Beschlüsse zu diesem Thema ausgesprochen: „Wir wollen, das haben wir deutlich gesagt, nicht nur plakative Maßnahmen. Die bringen nämlich gar nichts. Wir wollen ein langfristiges, tragfähiges Konzept“, so Zahn.

Er wisse aus seiner beruflichen Erfahrung: Die alleinige Installation von Kameras koste viel, bringe aber nicht unbedingt die erwünschte Wirkung. „Wenn ein Geschehen nur aufgezeichnet wird, kann das bestenfalls rückwirkend zur Aufklärung eines Sachverhalts beitragen.“ Richtig sinnvoll sei Videoüberwachung erst, wenn die Aufnahmen an einem Monitor live beobachtet würden und im Bedarfsfall umgehend eine Streife entsendet werden könne. Die Diskussion um eine innerstädtische Videoüberwachung dürfe nicht emotional geführt werden, warnt der Kriminalbeamte. Man müsse sich von Fakten leiten lassen: „Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass mit richtig eingesetzter Videotechnik Massendelikte wie Taschendiebstahl und Autoaufbruch deutlich zurückgehen“, sagt Zahn. Auch bei der letzten Massenschlägerei in Gelnhausen hätten Videoaufzeichnungen der Polizei sehr helfen können.

Straftaten im Affekt könne man dagegen auch mit Live-Beobachtung nicht verhindern. In Parkhäusern und Unterführungen jedoch, also an Orten, an denen sich Menschen oftmals recht unsicher fühlten, könnten Videokameras tatsächlich den Schutz verbessern: „Studien beweisen, dass an solchen Orten dank Video-Einsatz die Straftaten erheblich zurückgegangen sind.“ Sichtbare Videoanlagen hätten nicht nur einen abschreckenden Effekt auf potentielle Straftäter: „Die Chancen, eine Tat später aufzuklären, sind ungleich besser, wenn die Polizei bei der Fahndung nach Straftätern auch auf Videoaufnahmen zurückgreifen kann.“

Ein weiterer wichtiger Punkt in seinem Konzept „Sicheres Gelnhausen“ ist für den Kriminalbeamten die Neuorganisation bei der Stadtpolizei sowie der Ausbildung der Hilfspolizei im Ordnungsamt. „Aktuell sind drei Planstellen besetzt, eine davon mit reduzierter Stundenzahl. Das bringt nichts! Mit so wenig Hilfspolizisten ist Gelnhausen nicht geholfen“, sagt Zahn. Zudem sieht er hier auch durch interne Maßnahmen große Chancen zur Effizienzsteigerung – und damit für mehr Sicherheit in der Stadt.

„Ich werde in den nächsten Wochen mit den ,Bürgern für Gelnhausen’ mein Sicherheitskonzept in allen Details erarbeiten“, so Zahn. Ziel müsse es sein, die Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt und Polizei zu optimieren, die Stadtpolizei besser auszubilden und mit den notwendigen Befugnissen auszustatten, den Einsatz des Freiwilligen Polizeidienstes zu optimieren und nicht zuletzt die Nachbarkommunen in einen strukturierten Maßnahmenkatalog einzubeziehen.

„Darüber hinaus werden die ,Bürger für Gelnhausen’ Schwerpunktveranstaltungen zum Thema Sicherheit durchführen“, kündigt Jochen Zahn an. „Wir werden den Bürgerinnen und Bürgern dann konkret sagen, was für ihre Sicherheit getan werden muss – und auch, was sie selbst tun können.“

Foto: Immer im Einsatz für mehr Sicherheit, ob bei der Polizei oder in seinem Gelnhausen: Jochen Zahn, der Bürgermeister-Kandidat der „Bürger für Gelnhausen“.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de