Zahn: Gelnhausen braucht ein Seniorenbüro

Gelnhausen
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„Vergesst mir die Senioren nicht!“ Auch mit diesem Slogan ist Jochen Zahn seine Kandidatur um das Bürgermeisteramt in Gelnhausen angetreten.

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Ältere Menschen würden von der Politik zu oft übersehen und manchmal sogar vergessen. „In spätestens 15 Jahren ist mehr als ein Drittel der Einwohner von Gelnhausen über 60 Jahre alt. Jeder Zehnte wird sogar 80 Jahre und älter sein“, sagt der Kandidat der freien Wählergruppe „Bürger für Gelnhausen“ (BG). „Deshalb sehe ich eine große Verpflichtung seitens der Stadtverantwortlichen, sich intensiver mit dem Älterwerden der Bevölkerung auseinander zu setzen und mehr für die älteren Mitbürger zu tun.“

Zu den konkreten Vorschlägen Zahns zählt unter anderem die Einrichtung eines Seniorenbüros im Zentrum von Gelnhausen. „Es gibt bereits mehrere hundert solcher Informations-, Begegnungs-, Beratungs- und Vermittlungsstellen in Deutschland. Auch viele hessische Städte haben diese segensreiche Einrichtung geschaffen. Wir würden in Gelnhausen also nicht Neuland betreten, sondern können auf langjährige Erfahrungen in anderen Kommunen zurückgreifen.“

Seniorenbüros haben zum Ziel, das bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen zu fördern, beim generationsübergreifenden Miteinander zu helfen und Senioren bei der selbständigen Lebensführung zu unterstützen. „Die Arbeit eines Seniorenbüros beruht in der Regel auf dem ehrenamtlichen Engagement älterer Menschen“, sagt Zahn und verweist auf entsprechende Einrichtungen in etlichen Städten Hessens. Zur sachkundigen Unterstützung bedürfe es hauptamtlicher Mitarbeiter. „Hier ist die Stadt gefordert, sie muss Initiator und Motor sein, sie muss die bestehende Verbände und Vereine zusammenholen und das Projekt in Schwung bringen.“

Daneben müssen nach Ansicht des Bürgermeisterkandidaten Aktivpatenschaften durch Senioren gefördert werden. Ein Austausch über die Generationen hinweg sei für alle Beteiligten bereichernd: Bei der Aktiv-Patenschaft kümmert sich ein älterer Mitbürger um ein Kind, einen Jugendlichen oder eine junge Familie. Leih-Omas und -Opas verbringen einige Stunden mit den Kindern, wenn die Eltern keine Zeit haben oder auch einfach mal eine kurze Auszeit benötigen.

„Auch hier erwarte ich, dass die Stadt richtungsweisend vorangeht“, sagt Zahn. „Sie kann und muss nicht alles selbst machen. Aber die Menschen müssen ermutigt werden, neue Wege zu auszuprobieren. Es entspricht meiner Vorstellung vom Amt des Bürgermeisters, dass er die Wege ebnet und dann vermittelnd und unterstützend beisteht.“

Ein drittes „Lieblingsthema“ des Bürgermeisterkandidaten, bei dem die Stadt ganz vorne mitmarschieren sollte: Mehrgenerationenhäuser. Als vor einigen Monaten die Meerholzer Senioren vom Dorfgemeinschaftshaus in das Evangelische Gemeindezentrum umsiedeln mussten, schlug Zahn ein Mehrgenerationenhaus nach dem Vorbild des Hauses „Anton“ in Gründau ins Spiel. Jetzt aber soll das Gebäude abgerissen werden, und der Kindergarten soll auf dem Gelände um das Viadukt umziehen, in einen Neubau, der jedoch nicht annähernd den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen decken wird.

„Die Stadt darf das Meerholzer Grundstück nicht einfach aus der Hand geben“, sagt Zahn. Mehrgenerationenhäuser hätten sich bewährt, in den umliegenden Gemeinden würden sie mit Erfolg betrieben. „Nur den Abrissbagger zu bestellen, ist keine zukunftsweisende Lösung“, so Zahn. Gefragt seien intelligente und kreative Vorschläge, „wie wir etwas für Kinder und zugleich für Senioren tun können.“ Mit einem Mehrgenerationenhaus in Meerholz biete sich eine tolle Chance: „Die sollten wir nicht vergeben!“


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