Gelnhausen: Daniel Glöckner neuer Bürgermeister

Gelnhausen
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Daniel Glöckner wird neuer Bürgermeister von Gelnhausen. Bei der Stichwahl am Sonntag setzte sich der FDP-Kandidat mit 63,5 Prozent der abgegeben Stimmen gegen Kerstin Schüler von der SPD durch, die auf 36,5 Prozent kam. „Ich bin überwältigt“, kommentierte der 40-Jährige seinen deutlichen Wahlsieg, der ihm im dritten Anlauf den Chefsessel im Gelnhäuser Rathaus sichert. Die SPD machte für die Wahlniederlage die Kandidatur von zwei weiteren bisherigen SPD-Mitgliedern verantwortlich, die als parteilose Kandidaten antraten.

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Schon um 18.30 Uhr gestand Kerstin Schüler ihre Wahlniederlage ein und gratulierte Daniel Glöckner. Neun von 15 Wahlbezirken waren da zwar erst ausgezählt, mit den Stadtteilen Roth und Meerholz aber auch zwei sozialdemokratische Hochburgen an den FDP-Kandidaten gegangen. Auch die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger applaudierten bereits dem neuen Bürgermeister.

„Im Wahlkampf ist aus dem ‚Ich‘ ein ‚Wir‘ geworden“, dankte Glöckner seinem Wahlkampfteam und den vielen Unterstützern. Schon im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatte er mit 28,8 Prozent die meisten Stimmen der ursprünglich sieben Kandidaten geholt, Schüler kam da auf 25,3 Prozent. Glöckner rechnet zwar mit einem Wahlsieg, hätte aber einen knapperen Ausgang erwartet: „Jetzt will ich mich möglichst schnell mit den Inhalten beschäftigen und meine Themen umsetzen, die ich in meinem Bürgerladen erarbeitet habe“, fand dort am Sonntagabend auch die große Wahlparty statt.

Überraschend gefasst kommentierte Kerstin Schüler ihr Ergebnis: „Ich bin nicht enttäuscht“, sei die Ausgangslage für sie sehr schwierig gewesen, weshalb sie die Stichwahl auch nur als Kür betrachtet habe. Ihren Posten als SPD-Ortsvereinsvorsitzende von Gelnhausen will sie behalten und sich jetzt auf die inhaltliche Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung und auch im Kreistag für die Barbarossastadt konzentrieren. Dass die Kandidaturen von Walter Dreßbach und Pia Horst, beide inzwischen nicht mehr Mitglieder der SPD, ein wichtiger Faktor bei dieser Bürgermeisterwahl waren, betonte auch der SPD-Unterbezirksvorsitzende Christoph Degen: „Das war sicherlich ausschlaggebend, aber das ist eben Demokratie.“ Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller lobte dennoch das Engagement von Schüler im Wahlkampf: „Sie hat an fast allen Haustüren geklingelt, aus Kerstin Schüler wird noch mal was.“

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Die Sozialdemokraten waren am Sonntagabend schnell aus der Stadthalle verschwunden, der neue Bürgermeister Daniel Glöckner nahm derweil unzählige Gratulationen entgegen. Zweimal hatte er gegen Thorsten Stolz (SPD) einen vergeblichen Anlauf unternommen und die Wahlen verloren, nachdem dieser zum neuen Landrat gewählt worden war, sah er seine große Chance gekommen. Als das vorläufige amtliche Endergebnis feststand, trat er ans Mikrofon und verkündet seinen Wahlsieg. Was dabei fast schon unterging: Mit ihm hat die FDP das Gelnhäuser Rathaus erobert, er ist jetzt einer von zehn liberalen Bürgermeistern in Hessen. „Ich bin weiterhin überrascht, weil ich die Befürchtung hatte, dass die Menschen doch mehr Parteien anstatt Personen wählen“, legte sich der ebenfalls aus Gelnhausen stammende FDP-Kreisvorsitzende Kolja Saß sogar auf den Stadthallenboden, um „seinen“ Bürgermeister zu fotografieren.

Die Wahlbeteiligung lag bei der Bürgermeisterstichwal in Gelnhausen bei 52,6 Prozent, von den 17.770 Wahlberechtigten gaben 9274 ihr Stimme ab, ein Großteil davon per Briefwahl. Wann Daniel Glöckner seinen Dienst im Rathaus antreten wird, steht noch nicht genau fest. Momentan ist seine Vereidigung für den 15. November geplant.


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