Polizeistation Gelnhausen: 36-Jähriger rastet in Zelle aus

Gelnhausen
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Extrem aggressiv zeigte sich ein 36-jähriger Mann aus Bad Orb, nachdem er im Juli des vergangenen Jahres zum Ausnüchtern in eine Zelle der Polizeistation Gelnhausen eingeliefert worden war. Er zerstörte einen Teil des Toilettenbereiches, beleidigte und beschimpfte die Polizisten, die ihn schließlich nur zur Viert bändigen konnten. Im Amtsgericht Gelnhausen wurde er jetzt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wird.



Zunächst beschäftigte der Angeklagte am 4. Juli 2017 die Polizeistation in Bad Orb: Wegen häuslicher Gewalt wurde er aus der Wohnung seiner Lebensgefährtin verwiesen und in die Zelle nach Gelnhausen gebracht. Diese ist videoüberwacht und so bemerkte ein Beamter, wie der 36-Jährige plötzlich einen langen, weißen Gegenstand in der Hand hielt, den er samt Mittelfinger in die Kamera hielt. Wie sich später herausstellte, hatte er die Toilettenspülung auseinandergenommen und ein Plastikstück herausgebrochen.

Bei der Ansprache durch die Polizisten hielt er die Fäuste nach oben und weigerte sich, seine selbstgebastelte Waffe herauszugeben. Vier Beamte stürmten schließlich seine Zelle, dennoch leistete er heftigen Widerstand. Auch als er bereits gefesselt war, rannte er immer wieder gegen einen Polizeibeamten, der ihn schließlich mit einem Faustschlag niederstreckte. Dabei zog dieser sich eine Verletzung an einem Finger zu.

Doch auch danach war keine Ruhe: Um ihm einer Blutentnahme zu unterziehen, mussten ihn erneut mehrere Polizisten festhalten. Festgestellt wurden schließlich über zwei Promille, „er wusste aber ganz genau, was er macht“, führte einer der Beamten sein Verhalten jedoch nicht auf den Alkoholkonsum zurück. Offenbar hat der Mann eine grundsätzlich geringe Aggressionsschwelle, worauf auch seine 19 Vorstrafen hinweisen. Eine davon saß er bereits seit vergangenem Sommer bis zum Verhandlungsbeginn und noch einige Monate darüber hinaus ab, in dieser Haftzeit wollte er nun auch eine Therapie gegen seine Alkoholabhängigkeit starten.

Doch das könnte sich jetzt wieder ändern: Noch vor der Urteilsverkündung erklärte er, dass er diese nicht in Angriff nehmen werde, wenn sich sein Aufenthalt hinter Gittern noch weiter verlängern werde. Das Gericht zeigte sich davon allerdings unbeeindruckt und verurteilte den 36-Jährigen zu sechs weiteren Monaten Gefängnis.


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