„Ich glaube an die Renaissance unserer Innenstadt“

Gelnhausen
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„Die Menschen wollen jetzt sehen: Was bringt denn der Glöckner?“, sagt er selbst und weiß ganz genau, dass er als Bürgermeister von Gelnhausen liefern muss. Am 23. Februar ist Daniel Christian Glöckner (FDP) exakt 100 Tage im Amt, hat seitdem vor allem die Verwaltung durchackert und sich mit Themen beschäftigt, die bereits vor seinem Amtsantritt auf dem Tisch lagen. Aber das soll sich bald ändern, Glöckner will noch in diesem Jahr eigene Projekte auf den Weg bringen.

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Noch überschattet allerdings ein Thema alles: Die Zukunft des ehemaligen Kaufhauses JOH in der Innenstadt soll sich nun spätestens bis zum 7. März entscheiden, diese Fristverlängerung wurde dem Investor gewährt. „Natürlich habe ich einen Plan B“, will Glöckner aber jetzt noch nicht ins Detail gehen, was dann sein Vorschlag sein wird, falls das geplante Outlet-Center tatsächlich nicht Realität wird. Seinen bisherigen Vorschlag, der unter anderem ein Umzug des Rathauses in das Gebäude beinhaltet, hält er aber weiterhin aufrecht.

Glöckner spricht relativ gelassen über das Thema, wohlwissend, wie wichtig dies für die Zukunft der Gelnhäuser Innenstadt ist, zugleich aber auch in dem Bewusstsein, dass ihm ein Scheitern nicht angekreidet werden könnte. Seine Analyse der Gesamtsituation in der Barbarossastadt klingt hingegen präzise: Mit dem Colemanpark habe die Frequenz rund um die Kinzigbrücke schon nachgelassen, mit der JOH-Schließung sei der Zustrom dann noch weiter zurückgegangen. „Ich habe kenne aber Leute, die haben ihre gesamten Weihnachtsgeschenke in Gelnhausen gekauft“, weiß er aber auch, dass er etwas verändern muss.

Und da ist es dann vorbei mit der Ruhe, Glöckner steht auf, angeblich hat er „Rücken“, aber es scheint eher, als kommt der Stadtführer in ihm heraus. „Mit was bringen sie Gelnhausen in Verbindung?“, dreht er das Frage-Antwort-Spiel in der kleinen Presserunde rum und antwortet dann doch selbst. „Nennen sie mir eine Stadt im Umkreis von 100 Kilometern mit einer historischen Altstadt, einem Fußweg zum Bahnhof und einem Fluss“, gelte es, diese Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Vor allem die Gestaltung von Müllerwiese und Kinzigufer soll dabei zunächst im Blickpunkt stehen. „Wir haben in Gelnhausen 20 Jahre lang darüber diskutiert“, denkt er beispielsweise an eine Einstiegsmöglichkeit für Paddeltouren.

Keine Überraschung ist sein Standpunkt zu den vielen Autos auf Ober- und Untermarkt: „Praktisch, aber nix fürs Antlitz“, brauche es für eine zumindest verkehrsberuhigte Altstadt allerdings alternative Parkmöglichkeiten. Die Aufstockung des Parkdecks in der Holzgasse ist bereits auf dem Weg und für eines seiner Projekte aus dem Wahlkampf, ein Parkhaus neben dem ehemaligen Modehaus Böhm am Fuße der Altstadt, wird demnächst ein Architekt einen ersten Vorschlag präsentieren. Und auch auf der Bleiche könnte er sich ähnliches vorstellen.

Bleibt noch das Imageproblem. „Gelnhausen ist nicht tot“, sagt er fast schon trotzig, gehört hat er das Argument aber auch schon. Dass sich etwas verändern muss, bestreitet er aber nicht: „Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung“ seien die zwei Bereiche, in die viel mehr investiert werden müsste. Ein Mittel, damit die Barbarossastadt wieder zu altem Glanz zurückfindet. Glöckner jedenfalls gibt sich optimistisch: „Ich glaube an die Renaissance unserer Innenstadt.“


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