Vom Klassenzimmer ins Rathaus

Gelnhausen
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Warum wird jemand Bürgermeister? Und wenn er dann Bürgermeister ist, wie sieht sein Alltag aus?

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Was will und kann er verändern? Gut vorbereitet und mit diesen und weiteren Fragen im Gepäck nahmen 21 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d der Kreisrealschule Gelnhausen am ovalen Tisch im Sitzungssaal des Gelnhäuser Rathauses Platz. Ihr Gesprächspartner: Der Gelnhäuser Bürgermeister Daniel Christian Glöckner. Er beantwortete bereitwillig alle Fragen und erklärte auch kompliziertere Sachverhalte kindgerecht und gut verständlich.

„Leben in der Gemeinde“ heißt das Projekt im Rahmen des Politik- und Wirtschaftsunterrichtes, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d der Kreisrealschule Gelnhausen derzeit beschäftigen. Dabei haben sie bereits einige Fakten über ihre Wohnorte recherchiert und diese vorgestellt. In einem Planspiel simulierten sie eine Stadtverordnetenversammlung und diskutierten jugendgerechte Themen. Konrektorin Stefanie Gahmig, die die Klasse ins Rathaus begleitete, lobte die Motivation der zwölf- und dreizehnjährigen Jugendlichen, die sehr selbstständig an die Erarbeitung des Themas herangegangen seien. Mit von der Partie war auch Schulsprecher Özcan Erbasaran aus der zehnten Jahrgangsstufe, der selbst politisch engagiert ist. Als Moderatoren der Gesprächsrunde hatte die Klasse Arianit Morina und Niko Müller auserkoren. Schon im Vorfeld wurde festgelegt, wer welche Frage stellen sollte, es waren aber auch zusätzliche Fragestellungen möglich. Bürgermeister Daniel Christian Glöckner stellte sich der 7d kurz vor und bat dann die Schüler, es ihm gleich zu tun.

Danach war die Hemmschwelle schon ein wenig niedriger für die Schüler und sie starteten mit ihren Fragen. Diese kreisten um das politische Engagement des Bürgermeisters, seinen Arbeitsalltag und seine Freizeitgestaltung – „Müssen Sie auch am Wochenende arbeiten?“- seine Haltung zum Tierschutz und zur Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in der Politik, sein Rezept zur weiteren Ansiedlung von Gewerbe und Einzelhandel in der Stadt, die Vereinsarbeit, die Flüchtlingspolitik und natürlich seine Ziele. „Was würden Sie an der Stadt Gelnhausen am liebsten sofort verändern?“ lautete eine Frage. Lange musste Glöckner da nicht überlegen. „Dass die Stadt auf einen Schlag schuldenfrei wäre. Dann hätten wir mehr Geld für Investitionen und Projekte für die Bürger.“ Die wissbegierigen Mädchen und Jungen interessierten sich auch dafür, inwiefern Glöckner die Kreisrealschule unterstützen werde und wer ihn eigentlich vertritt, wenn er mal nicht im Amt sein kann oder Urlaub hat. Nach fast 90 Minuten regen Austauschs kam dann noch die „Gretchenfrage“ an den Bürgermeister, keine 100 Tage nach seinem Amtsantritt. „Werden Sie sich das nächste Mal wieder zur Wahl stellen?“ Die Antwort kam prompt. „Ja“, sagte Glöckner. Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich für das Gespräch und werden die Antworten nun auswerten und in ihre Projektarbeit einfließen lassen. Einige Tage zuvor hatte sich der Rathauschef bereits den Fragen der Klasse 7a der Kreisrealschule in Gelnhausen gestellt.

Wissen jetzt mehr über die Arbeit eines Bürgermeisters: die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d mit Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (dritte Reihe, zweiter von rechts), Stefanie Gahmig (ganz oben, zweite von links) und Schulsprecher Özcan Erbasaran (unten rechts).


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