Neue Bahnstrecke: „Ein Albtraum für Gelnhausen“

Gelnhausen
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Die Bürgerinitiative Ausbau-Bestandsstrecke, die sich kritisch mit den Plänen der Bahn zum Ausbau der Bahnstrecke zwischen Gelnhausen und Fulda/Würzburg auseinandersetzt, hat nun ein eigenes Positionspapier mit Visualisierungen verfasst. Es ist als Ergänzung zur offiziellen Stellungnahme des Magistrates zu sehen, die im Januar 2018 an die Deutsche Bahn Netz AG ging.



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Die BI behandelt darin auch die drastischen Auswirkungen der sogenannten „Variante I“ auf Gelnhausen. Bürgermeister Daniel Christian Glöckner ist das Positionspapier bereits zugegangen. „Ich begrüße das Engagement der Bürgerinitiative ausdrücklich und werde die Stellungnahme an die entsprechenden Stellen bei der Bahn und in der Politik weiterleiten, damit sie in die Bewertungen einfließen kann“, versicherte Glöckner.

Wesentlicher Bestandteil des Positionspapiers der BI Ausbau-Bestandsstrecke ist eine fundierte vermessungstechnische Analyse der möglichen Trassenvariante I, die zu den im Positionspapier abgebildeten Visualisierungen geführt hat. „Die vermessungstechnischen und künstlerischen Arbeiten von Achim Gogler hierzu sind exzellent. Wir sind der Überzeugung, hiermit eine sehr korrekte Analyse des Aussehens und der Auswirkungen der ‚Variante I‘ auf unsere Stadt erzeugt zu haben. Durch den Verzicht auf Übertreibungen wirkt die Analyse umso erschreckender“, so Professor Dr. David Lupton, Ortsvorsteher Gelnhausen-Mitte und stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, in seiner Eigenschaft als Sprecher der BI. Die Initiative sehe diese Analyse als wesentliche Ergänzung zur Stellungnahme der Stadt. „Unsere Bürgerinitiative steht für den Ausbau der Eisenbahnstrecke durch das Kinzigtal, sieht jedoch die enormen Schäden, die der Stadt und ihrer Umgebung durch die Realisierung der Variante I entstünden. Wie die Bezeichnung der Bürgerinitiative andeutet, halten wir den Aus- oder Neubau möglichst nahe an der Bestandsstrecke für die beste Lösung“, fasst Lupton das Ansinnen der BI zusammen.

Bei einer Realisierung der Variante I sieht die Bürgerinitiative an erster Stelle die Zerstörung des historischen Blicks auf die Stadt sowie das Landschaftsbild der Kinzigauen als sehr schwerwiegend an. Darüber hinaus würde ihrer Meinung nach das massive Einwirken der Bauphase auf die Auen sie vollständig und irreparabel zerstören. „An zweiter Stelle käme eine massive Steigerung der Lärmimmissionen - sowohl durch unzureichenden Lärmschutz auf der Betonbrücke sowie im Tunneleingangsbereich als auch durch die Zunahme im Güterverkehr auf der Bestandsstrecke zustande. Insbesondere nachts wäre der zunehmende Lärmunerträglich“, stellt Dr. Lupton noch einmal stellvertretend für die BI heraus. Das Konzept der „Verkehrslenkung“, das von der Deutschen Bahn propagiert werde, halte die BI für nicht praktikabel und rechtlich nicht durchsetzbar.

Die Bauphase der „Variante I“ bezeichnet die Bürgerinitiative als „Albtraum“ für Gelnhausen und Umgebung. Die Entstehung des Doppelbauwerks (Betonbrücke und Tunnel) würde eine kaum vorstellbare Belastung in diesem engen Abschnitt des Kinzigtals verursachen. „Es ist uns klar, dass der Ausbau und die Begradigung der Bestandsstrecke durch die Gelnhäuser Gemarkung ebenfalls eine erhebliche Belastung mit sich brächte. Diese wäre jedoch kein Vergleich zu der ‚Variante I‘“, so Lupton. Insgesamt würde nach Meinung der BI durch die Umsetzung der „Variante I“ die Wohnqualität und Attraktivität Gelnhausens drastisch leiden, was sich zwangsläufig auch negativ auf den Wert von Grundstücken auswirken würde.

Die Positionspapiere des Magistrates und der Bürgerinitiative können im Wortlaut auf der entsprechenden Website der Stadt Gelnhausen (https://www.gelnhausen.de/leben-in-gelnhausen/bi-bahnausbau.html eingesehen und heruntergeladen werden.

Foto: Das Bild zeigt die Visualisierung der Variante I von der Alten Leipziger Straße aus - etwa in der Höhe der Einmündung "Am Friesenborn". Grafik: BI Ausbau-Bestandsstrecke


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