Barbarossa City Outlet: Neuer Geldgeber

Gelnhausen
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Grünes Licht für das Barbarossa City Outlet in Gelnhausen: Projektentwickler Jan Dieter Leuze hat, wie gefordert, bis vergangenen Mittwoch alle vertraglichen Bedingungen erfüllt, so dass das ehemalige Gebäudes des Kaufhauses JOH in Kürze für zwei Millionen Euro an die Barbarossa City Outlet GmbH übergehen wird. Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) informierte am Freitag über den aktuellen Sachstand und teilte zudem mit, dass jetzt ein weiterer Investor einsteigen wird, der momentan allerdings noch ungenannt bleiben möchte.

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Demnach liegen jetzt die Baugenehmigung und eine Finanzierung „einer namhaften deutschen Bank“ (Glöckner) vor, außerdem sind wie vertraglich gefordert über 50 Prozent der 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, genau sollen es bislang 57 Prozent sein, vermietet. Welche Marken zukünftig ihre Ware mit einem Preisnachlass von mindestens 30 Prozent anbieten werden, wird auch erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Fest steht bislang die Sortimentsaufteilung: 2300 qm Bekleidung, 744 qm Technik, Schmuck und Reisegepäck, 921 qm Sport und Outdoor, 290 qm Süßigkeiten und 700 qm für ein Kinderland mit Bekleidung und Spielwaren. Da auch bereits Firmen angesichts der Berichterstattung über das Projekt abgesprungen sein sollen, weiß laut Glöckner derzeit nur ein ganz kleiner Personenkreis, welche Marken bereits beglaubigte Mietverträge, die alle eine Laufzeit von zehn Jahren haben, unterschrieben haben.

Nachdem das Kaufhaus JOH mitten in Gelnhausen im September 2013 seine Türen für immer geschlossen hatte und drei Jahre später die Pläne für das Outlet-Center vorgestellt wurden, hatten sich viele Spekulationen um das Projekt gebildet. „Wie sie es gemacht haben, haben sie es schon bereut“, kritisierte auch Glöckner die Kommunikationspolitik des städtischen Vertragspartners, die sich aber mit dem Einstieg des Investors ändern werde. Der potente Geldgeber soll in Deutschland ansässig und aus dem gewerblichen Immobilienbereich kommen und wird die Mehrheit an der Barbarossa City Outlet GmbH übernehmen. Wie der neue Investor jetzt plötzlich ins Spiel kam, diese Frage blieb unbeantwortet: „Er kam nicht von Leuze-Seite“, sagte Geschäftsführer Günther Kauder von der stadteigenen Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), Bürgermeister Glöckner beließ es bei einem einfachen „er kam“. Auch ein von Leuze anvisierter Fonds soll Interesse an dem Projekt gehabt haben, sei aber von der öffentlichen Diskussion in den vergangenen Monaten wieder vergrault worden.

An den bisherigen Plänen soll sich aber auch mit dem neuen Geldgeber nichts ändern, Innenraum- und Fassadengestaltung soll laut den Entwürfen durchgeführt werden, wie sie bis vor kurzem im Showroom direkt neben dem ehemaligen JOH-Gebäude zu besichtigen war. Dieser ist derzeit geschlossen, die Telefonnummer nicht erreichbar, warum, wusste Glöckner auch nicht. Allerdings habe Leuze inzwischen alle Pachtschulden bei der Stadt beglichen, laut Kauder handelte sich dabei um einen angesichts der Gesamtinvestition in Millionenhöhe „überschaubaren“ fünfstelligen Betrag.

Die Verantwortlichen im Gelnhäuser Rathaus gehen jetzt davon aus, dass die Abwicklung des Projektes deutlich zügiger verläuft als bisher. Wenn der Kaufpreis an die SEG, die im Juli 2017 das Areal für 2,147 Millionen Euro ersteigert hatte, geflossen ist, können die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden; aus Sicht von Glöckner könnten dann im Spätsommer die Arbeiten am Gebäude beginnen. Die einst anvisierte Eröffnung in 2018 ist allerdings längst vom Tisch, auf einen neuen Termin wollte sich bislang niemand festlegen.

Wie wichtig eine Realisierung des Projektes für die Barbarossastadt ist, machte Glöckner auf der Pressekonferenz allerdings deutlich: „Ein Frequenzbringer, alle profitieren von diesem so genannten Ankermieter“, soll quasi das alte JOH-Konzept die Innenstadt wieder zu neuem Leben verhelfen. Zirka zwei Millionen Menschen können binnen einer Stunde Gelnhausen erreichen, viele von denen, die vom Outlet angelockt werden, sollen auch den übrigen Einzelhändlern mehr Umsatz verschaffen. „Wir versprechen uns von diesem Projekt eine Renaissance unserer Gelnhäuser Innenstadt und eine Sogwirkung, auch, was die Leerstände betrifft“, so Bürgermeister Glöckner, „wir sind wieder Kreisstadt, wir haben wieder unser GN-Kennzeichen und jetzt kommt das City Outlet.“


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