Gelnhausen: Postbote entsorgt über 500 Sendungen im Gebüsch

Gelnhausen
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Wenn „faule Post“ auf einen arbeitsunwilligen Postboten trifft, dann landen die Sendungen irgendwann einfach im Gebüsch. So geschehen im Gelnhäuser Stadtteil Hailer, der inzwischen ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Post wurde jetzt im Amtsgericht Gelnhausen zu einer Geldstrafe verurteilt.



Exakt 514 Sendungen wurden am 25. September des vergangenen Jahres in der Blümgesgrundstraße gefunden, davon zirka die Hälfte so genannte „Dialogpost“, also Werbung, aber auch Schreiben von Banken, Versicherungen oder vom Finanzamt, die die Empfänger bei Nichterhalt durchaus in Schwierigkeiten bringen können. Der 22-jährige Gelnhäuser gab gleich zu Beginn zu, die Sendungen unsanft entsorgt zu haben. Begründung: Arbeitsüberlastung und das Wetter. „Es mir einfach zu viel geworden, außerdem waren an dem Tag 30 Grad im Schatten“, hat er laut eigenen Angaben zwei Tage, nachdem das zum Postkasten umfunktionierte Gebüsch entdeckt wurde, er aber noch nicht als Täter ermittelt worden war, einfach einen vollbeladenen Postwagen stehen lassen und seine Kündigung eingereicht.

Die wäre aber wohl auch so gekommen: Anhand entsprechender Lauflisten und der Adressen auf den Sendungen war nämlich schnell ermittelt, wer die Briefe eigentlich hätte austragen müssen. Allerdings soll er sich dabei um so genannte „faule Post“ gehandelt haben, für die keine Empfänger hätte ermittelt werden können, so zumindest die Version des 22-Jährigen. Warum er die Sendungen dann aber nicht einfach zurückgeschickt, sondern diesen ungewöhnlichen Entsorgungsweg gewählt hat, blieb unbeantwortet.

Für Juristen ist sein Verhalten jedenfalls eine Verletzung des Postgeheimnisses und das wird bestraft: Der Gelnhäuser, bislang als Jugendlicher und Heranwachsender dreimal mit der Justiz in Kontakt, wurde zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen á 15 Euro und somit insgesamt 1.350 Euro verurteilt. Der 22-Jährige akzeptierte das Urteil.


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