Gelnhausen: 3,6 Tonnen Altstadt zum Anfassen

Gelnhausen
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Die Barbarossastadt ist um ein Glanzlicht reicher: Bürgermeister Daniel Christian Glöckner und Alt-Bürgermeister Jürgen Michaelis als Vorsitzender der Kulturstiftung übergaben feierlich das neue dreidimensionale Bronzemodell der Gelnhäuser Altstadt vor dem Brunnen am Obermarkt.

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Das 3D-Modell stellt im Maßstab 1:500 detailgetreu die Gebäude der historischen Altstadt zwischen Müllerwiese und Holztor dar (Stand: 2017). Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes taktiles Modell, mit dem auch sehbehinderte Menschen durch Betasten eine bessere Vorstellung von den Formen, Strukturen und Dimensionen der dargestellten Objekte erhalten. Die Beschriftung ist zur besseren Orientierung zusätzlich in Brailleschrift erfolgt. Eine Orientierungshilfe wird die Mini-Stadt für alle Besucher und Touristen sein. Gästeführer können von nun an anhand der Plastik auf markante Punkte hinweisen und Erläuterungen geben. Auch für Kinder dürfte die verkleinerte 3D-Altstadt eine Attraktion sein, mit der sie die Barbarossastadt einmal aus der Vogelperspektive betrachten können.

Hinter dem Projekt steckt die Vereinigung von Präzision und Handwerkskunst. Nils Hoy und sein Team von „Miniatur Hoyser“ aus Zschorlau in Sachsen haben schon vor Monaten mit der Erfassung entsprechender Messdaten begonnen, auch Drohnen waren im Einsatz. Nach der aufwendigen Datensammlung wurde das Grundmodell mittels 3D-Drucker erstellt, das zumindest kurz am Obermarkt „zu Gast“ war, um den richtigen Platz für das tonnenschwere Endprodukt auszuloten. Das „Ur-Modell“, das blaue Gebäude zeigt, soll künftig in Workshops vor allem dem Nachwuchs zur Verfügung stehen.

Dem anschließenden Bronzeguss folgte die aufwendige Arbeit des Schweißens, Ziselierens und Patinierens. Entstanden ist nach knapp einem Jahr Projektzeit ein maßstabsgetreues Modell, das in der Diagonale zwischen Müllerwiese und Holztor etwa 1,80 Meter misst und die tatsächliche Topografie der Altstadt abbildet. Den Sockel für das Bronzemodell fertigte der heimische Steinmetz Volker Rode an. Finanziert wurde die insgesamt 3,6 Tonnen schwere Mini-Altstadt zur Hälfte von der Stadt und von der Kulturstiftung, die für dieses Projekt auch Spenden gesammelt hat und noch sammelt. „Ohne die Hilfe der Kulturstiftung wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen“, bedankte sich Bürgermeister Daniel Christian Glöckner für die Unterstützung. Er zeigte sich begeistert von dem neuen Schmuckstück und freute sich, dass die ersten Kinder das kleine Gelnhausen bereits in Beschlag genommen hatten. „Das Modell ist sehr realistisch. Ich kann sogar die Dachterrasse meines Hauses sehen“, bemerkte er. Bauamtsdirektor Günther Kauder, der das Projekt angestoßen hatte, ging kurz auf die Chronik ein. „Das alles begann mit einem interessanten Prospekt, der auf meinem Tisch landete“, sagte er. Die Kulturstiftung sei sofort mit im Boot gewesen. „Wir fragen uns stets aufs Neue, was wir für unsere Stadt tun können. Dieses Modell ist eine Bereicherung des Stadtbildes“, so Michaelis, der auch darauf hinwies, dass weitere Spenden mit Blick auf die Pflege der Plastik und mögliche Ergänzungen sehr willkommen seien.

Natürlich durfte das Modell nach der Enthüllung von den Gästen – unter ihnen auch Hauptamtsleiter Michael Schwaab, der Erste Stadtrat Dieter Ullrich, Vertreter des Magistrats und der Kulturstiftung - begutachtet und befühlt werden. Anfassen ist nämlich ausdrücklich erwünscht. Und so wird sich die Beliebtheit der Mini-Stadt einmal in blank gegriffenen Kirchturmspitzen zeigen, die metallen in der Sonne glänzen.

Foto: © Stadt Gelnhausen


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