Gelnhausen: Bürgermeister Glöckner steht zu Plänen für City-Outlet

Gelnhausen
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Am 24. Juli ist eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung in Gelnhausen anberaumt, in der die Fraktionsvertreter eine Entscheidung über die Zukunft der Joh-Immobile treffen wollen. Die CDU sieht keine Notwendigkeit für eine solche Sitzung, warnt in einer Pressemitteilung vor einem „Schnellschuss“ und will das Verfahren ganz neu starten. Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) hält an einer demokratischen Entscheidungsfindung fest – und weist in einem vom Rathaus herausgegebenen Interview auf die Dringlichkeit eines Frequenzbringers am Kinzigufer für ganz Gelnhausen hin.

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Die CDU warnt in ihrer Pressemitteilung vor einem „erneuten Hauruck-Verfahren“ und fordert einen Neuanfang zur Entwicklung der Joh-Immobilie. Ist die Sondersitzung ein „Eilverfahren“?
Daniel Christian Glöckner: „Die Sondersitzung und die weichenstellende Entscheidung, die dort getroffen werden soll, ist kein Schnellschuss. Gegen einen kompletten Neustart ist grundsätzlich nichts einzuwenden – aber dieser hätte schon vor der ersten Fristverlängerung vor über einem Jahr erfolgen müssen. Damals war ich noch nicht Bürgermeister der Barbarossastadt, das nur nebenbei. Die Menschen in Gelnhausen erwarten jetzt, nachdem das Kaufhaus Joh schon fast fünf Jahre geschlossen ist, eine Entscheidung - eine Entscheidung, die die Zukunft unserer Stadt beeinflussen wird. Wir brauchen an dieser Stelle einen überregionalen Frequenzbringer, um die Innenstadt wieder attraktiver zu gestalten.“

Die CDU schlägt für den Neustart einen städtebaulichen Wettbewerb vor. Wäre das Ihrer Meinung nach ein gangbarer Weg?
Daniel Christian Glöckner: "Ich bin grundsätzlich für solche Wettbewerbe, aber in der derzeitigen Situation würde ein solches Projekt nur noch weitere Zeit kosten. Und noch mehr Zeit bedeutet auch, eine weitere Zunahme an Unzufriedenheit in der Bevölkerung und bei den Gewerbetreibenden. Für die Geschäftsleute in Gelnhausen und für all jene, die Interesse daran haben, in der Barbarossastadt zu investieren – Einheimische wie Auswärtige – ist es wichtig, dass es zeitnah an dieser städtebaulich wichtigen Stelle zu einer positiven Veränderung kommt."

Halten Sie weiter an den Plänen für ein City-Outlet fest?
Daniel Christian Glöckner: "Ich stehe nach wie vor zu den Plänen für ein City-Outlet – aber vor allem geht es um die Weiterentwicklung der Immobilie und die zeitnahe Belebung der Innenstadt. Alle verantwortlichen Gremien der Stadt sollten diesbezüglich an einem Strang ziehen. Derzeit haben wir zwei Investoren, die ein City-Outlet errichten und es mit weiteren Einheiten wie Wohnungen, Büroräumen und gesellschaftlichen Einrichtungen in Verbindung bringen möchten. Für das Areal und die Immobilie liegt eine gültige Baugenehmigung vor. Die Gewerbetreibenden in der Innenstadt fragen mit Recht, wann es denn weitergeht. Sie haben die Hoffnung, dass mit dem Alleinstellungsmerkmal City-Outlet und einer besonderen Einzelhandelsstruktur der Bereich zwischen Bahnhof und Kinzig stärker belebt wird. Aber die Entscheidung treffen jetzt die Stadtverordneten. Sie müssen beschließen, ob sie das weitere Fortkommen des Projektes in die Hände einer der beiden Investoren legen oder die Weichen ganz neu stellen wollen."

Die Union wirft Ihnen aber vor, dass sie genau das nicht könne, weil den Stadtverordneten wichtige Informationen zu den beiden Bewerbern und ihren Plänen fehlten. Ist der Vorwurf der Intransparenz gerechtfertigt?
Daniel Christian Glöckner: "Nein, keineswegs. Seit Beginn meiner Amtszeit im November 2017 habe ich im Magistrat und im Präsidium, in dem alle Fraktionen vertreten sind, immer wieder über neue Entwicklungen im Projekt und Pläne informiert. In diesen Sitzungen haben alle verantwortlichen Personen  - also auch die Fraktionsvorsitzenden und deren Vertreter gemeinsam diesen Weg beschlossen. Gemeinsam haben wir auch festgelegt, dass eine Sondersitzung zum Thema einberufen werden soll. Wenn die CDU nun der Meinung ist, dass es keine Sondersitzung der Stadtverordneten geben soll, muss sie das im Präsidium klären. Ich  als Bürgermeister möchte niemanden nötigen; eine Sitzung zur Zukunft der Joh-Immobilie kann auch noch im August stattfinden. Wichtig ist, dass wir uns alle zu einer positiven Änderung an dieser zentralen Schaltstelle für die Belebung der Gelnhäuser Innenstadt bekennen und damit ein wichtiges positives Signal an alle senden, die in der Barbarossastadt investieren wollen. Und das nicht erst in Jahren, sondern zeitnah."


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