Sie schenken menschliche Nähe und machen Mut, wenn Menschen dies am dringendsten benötigen: während eines Krankenhausaufenthalts. Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden des DRK Besuchsdienstes in Gelnhausen tragen seit nunmehr 20 Jahren aktiv zur Genesung der Patienten in den Main-Kinzig-Kliniken bei. Denn in dieser befremdlichen Situation kann bereits ein Lächeln, ein freundliches Wort oder ein zuversichtlicher Blick das Befinden entscheidend verbessern.
Anzeige
Aktuell besteht der Besuchsdienst aus sieben Damen. Einige von ihnen sind nahezu von Beginn an dabei, einige kamen erst vor Kurzem hinzu. Sie alle eint das Ziel, den Patienten positive Abwechslung in den Krankenhausalltag zu bringen und ihnen so den Aufenthalt etwas zu erleichtern. Der Besuchsdienst richte sich an alle Klinikpatienten des Krankenhauses in Gelnhausen, wie die langjährige Ehrenamtlerin Maria Solbach erklärt. Er solle nicht nur Patienten ansprechen, die wenig oder gar keinen Besuch bekommen, sondern auch diejenigen, die darüber hinaus einen besonderen Bedarf an persönlichen Gesprächen oder kleinen Hilfeleistungen haben.
„Wir erfahren viel Wertschätzung“, sagt Maria Solbach: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn wir ihnen zuhören und ihr Vertrauen auf Heilung stärken können. Dafür sind die Menschen sehr dankbar.“ Natürlich gäbe es auch Patienten, die keinen Redebedarf haben und das Angebot des Besuchsdienstes freundlich ablehnen. „Auch dafür haben wir natürlich Verständnis, schließlich hat jeder individuelle Bedürfnisse“, so Solbach: „Die meisten aber freuen sich, dass jemand für sie da ist, und sie einfach mal etwas loswerden können. Es werden viele Hoffnungen, aber auch Ängste an uns herangetragen.“
Die Ehrenamtlichen sind auf vorab zugeteilten Stationen unterwegs, wobei sie ihre Zeit nach eigenem Ermessen einteilen. Während einige zwei bis drei Stunden pro Woche ihrem Dienst nachgehen, sind andere 14-tägig oder monatlich unterwegs. Gerade diese freie Zeiteinteilung und das Gefühl, regelmäßig Kontakt zu Menschen zu haben, dabei aber nicht gebunden zu sein, schätzen die engagierten Besucher und Besucherinnen sehr. Wenn sie die Frage „Wie geht es Ihnen?“ stellen, ist dies immer ehrlich gemeint.
Im Jahr 2010 wurde der DRK-Besuchsdienst mit dem Ehrenamtspreis des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet. Nicht nur die Ehrenamtlichen, auch Jutta Hoffmann, Präsidiumsmitglied des DRK Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern, würde es freuen, wenn sich noch mehr Menschen dem Team anschließen. Denn nicht nur den Patienten, auch den Besuchern tue die Tätigkeit gut: „Unsere Ehrenamtlichen wachsen an dieser wertvollen Aufgabe. Sie lernen immer wieder aufgeschlossen gegenüber verschiedenen Menschen zu sein und sich mit neuen Situationen und Emotionen auseinandersetzen.“ Selbstverständlich werde hierbei niemand alleingelassen, betont Hoffmann. So finde nicht nur eine umfangreiche Einführung und Qualifizierung, sondern auch ein regelmäßiger gemeinsamer Erfahrungs- und Meinungsaustausch statt. Dies sei sehr wichtig, da zur Fähigkeit des Mitgefühls auch die Fähigkeit gehöre, sich von dem Erlebten wieder zu distanzieren. „Nur so ist es möglich, dieses Geschenk der Zeit, des Ohrs, des Herzens zu erbringen“, so Hoffmann.
Neben einem Seminarangebot gibt es zusätzlich gemeinsame Ausflüge oder kleine Feierlichkeiten für die ehrenamtlich Tätigen, was sehr gerne angenommen wird. Alle Personen, die Interesse daran haben, den DRK-Besuchsdienst zu unterstützen oder weitere Fragen hierzu stellen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei Nina Chmyrov vom DRK Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern zu melden (Telefon 06051-4800270 oder 06051-48000 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Der ehrenamtliche DRK-Besuchsdienst am Krankenhaus Gelnhausen sowie Jutta Hoffmann, Präsidiumsmitglied DRK KV Gelnhausen-Schlüchtern (3. v. r.).
