Austausch über aktuelle Lage und bevorstehende Krankenhaus-Reform

Von links: Stellv. Geschäftsführer Jörg Karnelka, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dirk Meininger, Geschäftsführer Dieter Bartsch, Staatssekretär Prof. Dr. Edgar Franke, Mitglied des Bundestages Bettina Müller, Pflegedirektor Samuel Palitzsch, Landrat Thorsten Stolz und stellv. Geschäftsführer Ralph Ries.

Gelnhausen
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Der Parlamentarische Staatssekretär Prof. Dr. Edgar Franke (SPD) besuchte das Krankenhaus in Gelnhausen, um sich unter anderem über die aktuelle Lage vor Ort zu informieren.

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Landrat Thorsten Stolz (SPD), der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Kinzig-Kliniken ist, SPD-Gesundheitspolitikerin und Mitglied des Bundestages, Bettina Müller, Kliniken-Geschäftsführer Dieter Bartsch und weitere Vertreter der Klinikleitung nahmen Staatssekretär Prof. Franke in Empfang. In einem zweistündigen Austausch nutzten sie die Zeit, intensiv über Eckpunkte der Krankenhaus-Reform sowie über bevorstehende Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren.

„In den Zielen der Krankenhaus-Reform waren wir uns grundsätzlich mit Staatssekretär Franke einig: die Sicherung der Notfallstandorte für die Daseinsfürsorge ist genauso dringend erforderlich wie die Qualitätssicherung durch Spezialisierung der Häuser sowie der Abbau der Bürokratie“, berichtete Landrat Stolz. Doch die Herausforderung läge aktuell vor allem in der Übergangsphase 2024/2025, in der sich die Krankenhäuser momentan befänden, bis die Reform wirke, so Stolz. Denn das akute Problem sei, dass die momentan gültigen Finanzierungsregelungen für Krankenhäuser aus dem letzten Jahrzehnt stammten. Anpassungen an der aktuellen Inflation und den hohen Tarifsteigerungen seien bisher nicht erfolgt. Dieser problematischen Situation, in der sich die Kliniken befinden, stimmte Prof. Franke zu: „Wir müssen in der Übergangsphase für die Jahre 2024 und 2025 differenziert reagieren – und zwar von Seiten des Bundes genauso wie von Länderseite aus. Gemeinsam müssen wir es schaffen, die Übergangszeit zu überbrücken, bis die Reform wirken kann.“

Dass bei dieser Betrachtung vor allem die Notfallkliniken eine besondere Beachtung finden müssten, erläuterte Geschäftsführer Bartsch: „In Hessen gibt es etwa 20 Kliniken, die eine erweiterte und umfassende Notfallversorgung bieten. Bedeutet: etwa 20 Kliniken sind für nahezu alle hessischen Bürgerinnen und Bürger zentrale Anlaufstelle bei medizinischen Notfällen. Sie bieten eine optimale Notfallversorgung beispielsweise von akuten Schlaganfällen, akuten Herzinfarkten, verschiedenen Unfalltraumen bis hin zu Geburts- und Kinderklinik unter einem Dach.“ Auch Gelnhausen gehöre in Kooperation mit Schlüchtern dazu.

Diese Notfallstandorte dürften in der Übergangsphase nicht auf der Strecke bleiben, betonte Bartsch: „Genau diese Häuser brauchen wir in Hessen – und deutschlandweit – dauerhaft für eine gute Gesundheitsversorgung.“ Auch Landrat Stolz unterstrich: „Von Seiten der Geschäftsführungen wurden in den letzten Jahren gute Strukturen geschaffen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen seit langem immense Einsatzbereitschaft und außerordentliches Engagement.“ Nun sei es an den politischen Gremien, dafür Sorge zu tragen, dass sich diese Häuser bis zu Umsetzung der Reform überhaupt halten könnten. Stolz: „Dafür brauchen wir eine schnelle Förderung und Unterstützung durch das Land und den Bund.“

Ein mögliche Lösung könnte sein, Teile der Reform, die ohnehin geplant und für eine flächendeckende, umfassende Notfallversorgung von Relevanz sind, zeitlich vorzuziehen. Konkret beträfe dies die Erhöhung von Zuschlägen, die die Reform für kritische Bereiche wie die Notfallversorgung, Intensivmedizin, Geburtshilfe und Kinderkliniken zu einem späteren Zeitpunkt vorsieht. Bartsch: „Diese bereits beschlossenen Reformpunkte könnten vorgezogen und bereits ab Januar 2024 auf den Weg gebracht werden.“ Das will Bettina Müller als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages unterstützen: „Die Reform wird in mehreren Einzelgesetzen umgesetzt. Da sollten die Schritte gut aufeinander abgestimmt werden“, erklärt die SPD-Gesundheitspolitikerin.

Insgesamt war der Staatssekretär von den Main-Kinzig-Kliniken positiv beeindruckt: „Die Gelnhäuser und Schlüchterner Kliniken haben sich in den vergangene Jahren strukturell gut aufgestellt. Sie bieten den Menschen im mittleren und östlichen Main-Kinzig-Kreis eine umfassende Versorgung mit fachlich zertifizierten Schwerpunkten, die es in der Region braucht.“ Dies sei eine durchaus positive Ausgangslage für die weitere Entwicklung in der Krankenhauslandschaft.

drfrankeklinikk az

Von links: Stellv. Geschäftsführer Jörg Karnelka, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Dirk Meininger, Geschäftsführer Dieter Bartsch, Staatssekretär Prof. Dr. Edgar Franke, Mitglied des Bundestages Bettina Müller, Pflegedirektor Samuel Palitzsch, Landrat Thorsten Stolz und stellv. Geschäftsführer Ralph Ries.


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