Rabbinerhaus nicht verkaufen

Jakob Mähler (2. Von links) gemeinsam mit Arno Fischer (links) und den Vertretern der Interessengemeinschaft vor dem ehemaligen Rabbinerhaus und der ehemaligen Synagoge.

Gelnhausen
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„Es wäre ein fatales Zeichen, ein geschichtsträchtiges Gebäude wie das links neben der Ehemaligen Synagoge befindliche historische Rabbinerhaus in Gelnhausen zu verkaufen. Das ehemalige Rabbinerhaus ist der letzte erhaltene Teil des Ensembles des jüdischen Zentrums, mit Synagoge, Mikwe, Gemeindehaus sowie Wohn- und Schulhaus sowie einem kleinen zentralen Platz mit Brunnen, das ursprünglich von einer Immunitätsmauer eingefasst war“, sagt Jakob Mähler, Fraktionsvorsitzender der Grünen Gelnhausen.

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Zum Austausch über den aktuellen Sachstand hat sich Mähler mit der neu gegründeten Interessengemeinschaft zum Erhalten des Gebäudes getroffen.

Für 115.000 Euro soll das Gebäude neben der ehemaligen Synagoge samt Grundstück verkauft werden. So sieht es der Plan von Bürgermeister Christian Litzinger vor. Auch ein entsprechender Käufer sei bereits vorhanden. „Nur wenige Tage, nachdem der Plan bekannt wurde, sollte er bereits ohne weitere Behandlung in den Fachgremien in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet werden. Dank eines Änderungsantrages der Grünen, der mit großer Mehrheit angenommen wurde, wurden die überstürzten Verkaufspläne gestoppt und das Thema wird nun im Bau- und Umweltausschuss sowie im Kulturausschuss beraten“, so Mähler. Bis dahin habe die Verwaltung auch den Arbeitsauftrag, mögliche Fördermittel für die Gestaltung des Gebäudes aufzulisten.

„Das Gebäude selbst wurde früher aktiv von der jüdischen Gemeinde genutzt“, sagt dazu Arno Fischer von der Interessengemeinschaft. Diese hat sich in den vergangenen Wochen sehr aktiv um die geschichtliche Aufarbeitung des Gebäudes gekümmert sowie Pläne für eine zukünftige Nutzung erarbeitet: „Aufgrund der Nutzung als Alltagssynagoge durch Rabbiner, Lehrer und überhaupt die jüdische Gemeinde ist das Haus Brentanostrasse 12 von eminenter Bedeutung für die Geschichte Gelnhausens. Es liegt an uns, sich dieser Verantwortung gerecht zu zeigen. Viele Bürger haben bereits ihre Unterstützung angeboten, auch die jüdische Gemeinde Hanau hat sich hinter uns gestellt.“ Die Interessengemeinschaft wird am kommenden Montag im Ortsbeirat Gelnhausen-Mitte erstmals ihre Ideen präsentieren.

„Am 2. Mai findet dann die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses gemeinsam mit dem Kulturausschuss statt“, berichtet Mähler: „Dieser hat die Aufgabe, eine Beschlussempfehlung für die Verkaufspläne des Bürgermeisters zu geben.“ Klar sei aber, so der Grüne Fraktionsvorsitzende, dass der Verkauf des Gebäudes einen empfindlichen Einschnitt in die Aufarbeitung und Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Gelnhausen bedeuten würde: „Wir appellieren deswegen an die Verantwortlichen, die Verkaufspläne aufzugeben“, so Mähler abschließend.

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Jakob Mähler (2. Von links) gemeinsam mit Arno Fischer (links) und den Vertretern der Interessengemeinschaft vor dem ehemaligen Rabbinerhaus und der ehemaligen Synagoge.


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