Alten Brunnen im Hinterhof der „Guten Quelle“ gefunden

Gelnhausen
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„Eigentlich wollten wir den Hinterhof nur ein wenig schön machen und die Sandsteinmauer trocken legen“, sagen Alexandra Kehr und Renè Heide, die aktuelle Pächter vom „Gasthaus zur guten Quelle“.



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Bei Vorbereitungsarbeiten fand man eine gemauerte Abdeckung von Erdreich verdeckt. Die Hoffnung auf einen vergrabenen Schatz schwand schnell, als eine kleine Öffnung ausgebrochen wurde und der Hall im unterirdischen Bereich auf einen Gang oder Brunnen schließen ließ. Fallproben mit Kieselsteinen bestätigten letzteres mit einem leisen Plätschern. Als erstes wurde letzte Woche der Vorsitzende des Geschichtsvereins Stefan Horst informiert, den dies nicht weiter verwundert.  „Die Ausarbeitung  ‚Gelnhausen Städtebauliche Untersuchung‘ von Anton Fuhs aus dem Jahre 1960 zeigt eine Fülle von Hausbrunnen im alten Stadtkern. Freilich dieser eine war nicht eingezeichnet“. Zusammen mit Kreisarchäologe Claus Bergmann wurde der gefundene Brunnen begutachtet.

Für die technische Ausstattung der Erforschung hat er den Inhabern von Foto Keunen die Situation geschildert und beide erklärten sofort ihre Unterstützung für die Sondierung des Brunnens. Eine spezielle Unterwasserkamera kleineren Formats wurde zur Verfügung gestellt. Dann waren noch Unterwasserleuchten zu organisieren, die Andreas Tasch aus Eidengesäß leihweise zur Verfügung stellte und tatkräftig die Arbeiten begleitete, unterstützt von seiner Frau Gabi. Das fünfminütige Video ist spannend vom ersten bis zum letzten Moment.

Alle frisch gebackenen Brunnenforscher, die Pächter und der Hauseigentümer sind begeistert: der rundgemauerte Brunnen ist noch immer in einwandfreier Form vorhanden und weist eine Tiefe von insgesamt 16 Meter auf, der Wasserspiegel liegt auf 10,5 Meter Tiefe über Grund, bis zur aktuellen Oberkante sind es dann noch einmal 5,5m. Damit ist der soeben gefundene Brunnen erheblich tiefer als der vor zwei Jahren auf dem Haldygelände entdeckte Brunnenschacht, der 11 Meter Tiefe vorwies und baulich ähnlich gut erhalten war. Dieser wurde bei den Archäologischen Arbeiten behutsam freigelegt und vermessen.

In den nächsten Tagen wird Kreisarchäologe Claus Bergmann den Brunnen noch unter Augenschein nehmen und weitere Massnahmen vorschlagen. Die Beobachtung des Brunnenwasserspiegels in Abhängigkeit von Niederschlägen und Trockenzeiten sowie die Messung der Wasserqualität könnten Schritte in den künftigen Monaten sein. Ob der Brunnen durch eine Quelle gespeist wird - was den Namen des Gasthauses erklären würde – mit automatischem Abfluss bei Erreichen einer bestimmten Wasserspiegelhöhe oder ob es sich um einen Sammelbrunnen im Sandsteinsockel handelt, wird auf diese Weise beantwortet werden.

„Bemerkenswert ist auf jeden Fall die Sauberkeit des Wassers, die Unversehrtheit der Brunnenwände und das Fehlen jeglichen Abfalls im Brunnenschacht – dieser Brunnen wurde bis zum Verschließen mit der gebotenen Ehrfurcht behandelt. Immerhin haben solche Brunnen innerhalb der Stadtmauer das Überleben der Bevölkerung zum Beispiel im Belagerungsfall gesichert“ sagt Stefan Horst abschließend.


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