Kraftwerk Staudinger: Vor 2025 keine zentralen Änderungen

Großkrotzenburg
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der ehemalige hessische Justizminister und Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat gemeinsam mit dem FDP-Bundestagskandidaten im Main-Kinzig-Kreis, Dr. Ralf-Rainer Piesold (Hanau), und dem heimischen Kreis- und Kommunalpolitiker Alexander Noll in einem Gespräch mit dem neuen Kraftwerksleiter Matthias Hube festgestellt, dass das Kraftwerk Staudinger immer noch einen besonderen regionalen Bezug habe und deshalb alles unternommen werden müsse, damit der Standort auch weit in das übernächste Jahrzehnt erhalten bleibe.



Leider habe man in dem vergangenen Jahrzehnt erkennen müssen, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze auf 107 reduziert habe. „Auch wenn 19 Auszubildende und 40 Externe dazukommen, so kann ich mich noch an Mitarbeiterzahlen von über 500 bei Staudinger erinnern“, hob Alexander Noll hervor.

Umso beachtlicher sei es, dass unter der neuen Kraftwerksleitung nunmehr auch die leistungsstarke Infrastruktur des Gewerbegebietes in den Vordergrund gerückt würde. Natürlich sei es sinnvoll, nach Gewerbebetrieben zu suchen, die z. B. die Fernwärme bereits vor Ort nutzen könnten. „Mit großer Freude nehmen wir zur Kenntnis, dass in den Planungen nunmehr auch das Projekt „Gewächshäuser“ steht. Gerade Flächen auf dem Gebiet der Stadt Hanau, die vom Bundesforst für die BIMA verwaltet werden, könnten eine gute Synergie zwischen der Nutzung der Fernwärme durch das Kraftwerk Staudinger einerseits, aber auch der Nutzung entsprechender Flächen andererseits erbringen. Immerhin sei es möglich, auf ca. 10 ha Großgewächshäuser zu errichten und damit Gemüse wie z. B. Tomaten aus der Region für die Region anzubauen.

Werksleiter Hube stellte den drei Freien Demokraten die Arbeits- und Abrechnungsweisen der noch am Netz befindlichen Blöcke IV und V vor. Handele es sich bei dem Block IV um ein Reservekraftwerk, das ausschließlich auf Wunsch der Netzbetreiber zur Netzstabilität eingesetzt werden kann, so ist der Block V auf der einen Seite marktorientiert. „Wir orientieren uns an den Marktpreisen und produzieren dann, wenn es sich für unser Unternehmen rechnet“, so Werksleiter Hube. Andererseits würden die Netzbetreiber aber auch den Block V bei Netzschwankungen mit einsetzen.

„In unseren Augen ist die Energiewende gescheitert, da bisher nicht die jeweils effizientesten Maßnahmen zur Produktion und zur Netzbetreibung aufgenommen wurden. Die staatliche Förderung, die zum Ausbau der starken Schwankungen unterworfenen Wind- und Solaranlagen zur Stromerzeugung geführt hat, muss so schnell wie möglich gestoppt werden. Es kann doch nicht angehen, dass Uniper aus Marktgesichtspunkten heraus den Block V nicht betreibt, auf Kosten der Stromzahler aber dann die Netzwerkbetreiber trotzdem zum Ausgleich von Schwankungen den Block V anschalten“, stellte der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Hahn fest. Der CO2-Ausstoss sei eine geeignete Messgröße für den Verbrauch fossiler Energieträger. Um den langfristigen Ausstieg daraus zu erreichen, müsse künftig der Handel mit CO2-Zertifikaten eine unkomplizierte und technikneutrale Lösung auch im Sinne fairer Wettbewerbsbedingungen sein, so die drei Freien Demokraten.

Vergessen werde, dass immerhin 38.000 Tonnen Klärschlamm in Staudinger mit verwertet werden und andererseits 38.000 Tonnen Gips produziert werden, all dies habe etwas mit unserer florierende Marktwirtschaft zu tun. „Man darf diese nicht durch weitere Gängelungen und Regulierungen verstaatlichen“, so Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de