Über 80.000 Euro für Sanierung der Bergkirche

Niedergründau
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Elf Gemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) freuen sich über eine kräftige Finanzspritze für ihre Kirchengebäude.



Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der EKKW belohnt ihre Anstrengungen mit einem Gesamtbetrag von 503.700 Euro. Den nahezu identischen Betrag hatten die Gemeinden aus neun Kirchenkreisen der Landeskirche während der Projektlaufzeit vom 18. Juli bis 26. Dezember 2023 selbst durch Spenden eingeworben. Dieses besondere Engagement wurde am Montagnachmittag (18. März 2024) in einer Feierstunde im Haus der Kirche in Kassel gewürdigt.

Bischöfin: „Durch unsere Gebäude sind wir sichtbar vor Ort“
Dank guter Ideen und viel Herzblut sei möglich geworden, dass Gotteshäuser weiterhin erhalten und zur Begegnung mit Gott und seiner frohen Botschaft einladen können, sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann in ihrem Grußwort. „Durch unsere Gebäude sind wir sichtbar vor Ort“, machte sie deutlich. Kirchen und Gemeindehäuser seien Orte der Begegnung, böten Räume der Stille, des Segens und der Zuflucht. Aufgabe sei nun, die Gebäude klimaneutral weiterzuentwickeln – dies unter der Herausforderung, „dass die Zahl der Menschen, die uns als Kirche verlässlich finanziell unterstützen, kleiner wird“. Darum brauche es kreative Projekte in Zukunft umso dringender, warb die Bischöfin. „Wir werden unsere schönen Kirchen nur erhalten, wenn wir das als gemeinsame Aufgabe verstehen.“

Stellvertretender Vorsitzender: Kirchengebäude stehen für Heimat und Zugehörigkeit
Auch der stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds, Pfarrer Thomas Funk, ging in seiner Rede auf die Zukunft kirchlicher Gebäude, ihre veränderten Nutzungsanforderungen sowie die hohen Kosten für Instandhaltung und Betrieb ein. Die Stiftung wolle die Gemeinden unterstützen, um auch weiterhin soziale Gemeinwesenarbeit in den Kirchengemeinden qualitativ stattfinden zu lassen. „Insbesondere die Kirchengebäude, die als Ort der Begegnung und für das Erleben von Gemeinschaft benötigt werden, spielen dabei eine wichtige Rolle“, so Funk: „Eine Kirche bildet daher nicht selten ein identitätsstiftendes Sinnbild für Heimat, Geborgenheit und Zugehörigkeit.“

Wie Funk berichtete, hat die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds seit ihrer Gründung im Jahr 2000 bereits 318 Bauvorhaben von Kirchengemeinden der EKKW mit einem Gesamtvolumen von rund 14,6 Mio. Euro aus Stiftungsmitteln gefördert. Die Gemeinden warben dabei mehr als 11,3 Mio. Euro an Spenden selbst ein. Die Stiftung habe ein Investitionsvolumen von knapp 26 Mio. Euro auf den Weg gebracht und damit nicht nur die Kirchengemeinden gefördert, sondern zugleich auch einen erheblichen Beitrag für die Bauwirtschaft geleistet, resümierte Funk.

Die Förderprojekte 2023: 11 Projekte aus 9 Kirchenkreisen
Der Stiftungsvorstand hatte zu Jahresbeginn die Förderung von elf Baumaßnahmen beschlossen. Förderschwerpunkte waren 2023 „Maßnahmen der Innenrenovierung und der Orgelsanierung in denkmalgeschützten Kirchen“. Während der Laufzeit der Projektliste vom 18. Juli bis 26. Dezember 2023 hatten die Gemeinden durch Vorortaktivitäten ein Spendenergebnis von rund 503.100 Euro erzielt, das die Stiftung verdoppelte und auf volle 100 Euro aufrundete.

Ev. Kirchengemeinde Auf dem Berg, Kirchenkreis Kinzigtal,
Sanierung der Laurentiuskirche in Niedergründau,
Förderung: 81.500 Euro

Ev. Kirchengemeinde Hertingshausen, Kirchenkreis Kirchhain,
Innenrenovierung der Kirche in Hertingshausen,
Förderung: 18.300 Euro

Ev. Kirchengemeinde Schönstadt, Kirchenkreis Kirchhain,
Orgelsanierung in der Kirche in Schwarzenborn,
Förderung: 9.200 Euro

Ev. Kirchengemeinde Kirchbauna und Hertingshausen, Kirchenkreis Kaufungen,
Innenrenovierung und Instandsetzung der Kirche in Hertingshausen,
Förderung: 40.200 Euro

Ev. Kirchengemeinde Goddelsheim, Kirchenkreis Twiste-Eisenberg,
Innensanierung der Kirche und Orgelrestaurierung in der Kirche in Goddelsheim,
Förderung: 99.000 Euro

Ev. Kreuz-Kirchengemeinde Niedergrenzebach, Kirchenkreis Schwalm-Eder,
Innenrenovierung und Orgelsanierung der Kirche in Niedergrenzebach,
Förderung: 21.400 Euro

Ev. Kirchengemeinde Mörshausen, Kirchenkreis Schwalm-Eder,
Innenraumsanierung der Kirche in Mörshausen,
Förderung: 11.000 Euro

Ev. Stadtkirchengemeinde Hanau, Kirchenkreis Hanau,
Sanierung der Marienkirche in Hanau,
Förderung: 75.500 Euro

Ev. Stadtkirchengemeinde Eschwege, Kirchenkreis Werra-Meißner,
Restaurierung der Orgel in der Neustädter Kirche in Eschwege,
Förderung: 57.300 Euro

Ev. Kirchengemeinde Großenmoor, Kirchenkreis Fulda,
Innensanierung der Kirche in Großenmoor,
Förderung: 21.500 Euro

Ev. Petrus-Kirchengemeinde Kassel, Kirchenkreis Kassel,
Innenrenovierung und Heizungsumstellung in der Kirche in Kirchditmold,
Förderung: 68.800 Euro

Der Anlass: Die Erhaltung denkmalgeschützter Kirchen
Zu den Schätzen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören ihre denkmalgeschützten Kirchengebäude. Sie zu erhalten, ist Verpflichtung der Landeskirche und ihrer Kirchengemeinden. Im Jahr 2000 hat die Landessynode der EKKW die Errichtung einer kirchlichen Baustiftung beschlossen. Das Ziel: einen finanziellen Grundstock zu schaffen, aus dessen Erträgnissen die Bauunterhaltung denkmalgeschützter kirchlicher Gebäude und ihrer Ausstattungsstücke gefördert werden kann. Die Neuanschaffung von Ausstattungsstücken ist nach der Stiftungsverfassung nicht förderfähig.

Die Finanzierung: Geldmittel der Landeskirche sowie Zustiftungen
Die Landeskirche hat die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds bei der Gründung mit einem Stiftungskapital von 15,838 Mio. Euro ausgestattet, das nach der Stiftungsverfassung in seinem Bestand zu erhalten ist. Seit 2013 stockte die EKKW dieses Stiftungskapital noch um weitere 11. Mio. Euro auf. Erträgnisse des Stiftungskapitals und Spenden dürfen nur für die verfassungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Aufgabe des Vorstandes ist es auch, für Zustiftungen und Spenden zu werben. Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds ist bei ihren vielfältigen Aufgaben und Projekten auch auf die Mithilfe und Unterstützung von Dritten angewiesen.

Der Vorstand: Vertreter der Landeskirche sowie Personen des öffentlichen Lebens
Der Vorstand der Stiftung setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Landeskirche und Personen des öffentlichen Lebens zusammen. In den Vorstand der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds für die bis zum 31. Dezember 2025 dauernde Amtsperiode wurden berufen:

•            Dr. Andreas Fehr, Lohfelden
•            Pfarrer Thomas Funk, Haunetal
•            Dr. Katharina Apel, Kassel
•            Timo Koch, Kassel
•            Herbert Krug, Baunatal
•            Annemarie Maue, Cölbe
•            Günter Ungermann, Neuhof
•            Kerstin Reißmann-Priester, Kassel (mit beratender Stimme)
•            Mario Wagner, Kassel (mit beratender Stimme)

Vorsitzender des Stiftungsvorstands ist Dr. Andreas Fehr. Er wird vertreten durch Pfarrer Thomas Funk. Zum Geschäftsführer ist seit dem 1. Januar 2021 Nils Hofmeyer bestellt.


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