Gründauer Haushalt 2017 weist Überschuss aus

„Ich bin froh und dankbar und auch ein wenig stolz darauf, dass Ihnen der Gemeindevorstand für das kommende Jahr nicht nur einen ausgeglichenen, sondern sogar einen Haushalt mit einem Überschuss vorlegen kann“, so eröffnete der Bürgermeister seine knapp 20minütige Haushaltsrede. Seit der Umstellung des kommunalen Rechnungswesens auf die „Doppik“ im Jahr 2009 kann die Gemeinde Gründau damit erstmals einen positiven Etatentwurf präsentieren.

Hintergrund für den ausgewiesenen Überschuss im Ergebnishaushalt, der das laufende Geschäft abbildet, ist nach Angaben von Bürgermeister Helfrich ein ganz erheblicher Anstieg bei den Gewerbesteuereinnahmen. Dieser ist insbesondere auf den Umzug eines Unternehmens von Eschborn nach Gründau zurückzuführen. Seit dem zweiten Halbjahr 2016 kommen so zusätzliche Steuereinnahmen der Gründauer Gemeindekasse zu Gute.

„Bei aller Freude über die positiven Aspekte dieser Entwicklung, will ich gleich auch auf die negativen Folgen hinweisen“, trübte der Bürgermeister die Freude über die guten Zahlen. „Denn durch den neuen kommunalen Finanzausgleich (KFA) wird die Gemeinde Gründau ab 2018 vom Land keine Schlüsselzuweisungen (derzeit 3,5 Mio.Euro) mehr erhalten und im Gegenzug sogar noch eine Solidaritätsumlage von ca. 1,1 Mio. Euro an das Land zu leisten haben. Dies hängt an den Regeln des neuen KFA. Wir müssen abwarten und rechnen, wie dann unser Haushalt für 2018 aussehen wird“, so die Aussage des Bürgermeisters.

Für das Jahr 2017 sieht der Ergebnishaushalt Einnahmen von 38,182 Mio. Euro. Dem stehen Aufwendungen in Höhe von 35,179 Mio. Euro gegenüber, wodurch sich ein Überschuss von 3 Mio. Euro ergibt. Im Finanzhaushalt stehen den Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit in Höhe von rund 1,4 Mio. Euro Auszahlungen in der Gesamthöhe von rund fünf Mio. Euro gegenüber.

„Mit dem Volumen von fünf Millionen Euro (zum Vergleich 2016: 3,4 Mio. Euro) weist der Etat 2017 eine überdurchschnittliche Investitionssumme aus“, betonte Bürgermeister Helfrich. Der Schwerpunkt der Investitionen liege im Bereich der Infrastruktur und hier speziell in der Erschließung künftiger Baugebiete. Aber auch in die Kinderbetreuungseinrichtungen und in die Modernisierung der Gemeinschaftshäuser wird weiter kräftig investiert. Eine Übersicht der wichtigsten Investitionen sehen Sie im nebenstehenden Kasten.

Der Haushaltsentwurf wird nun zunächst in den sieben Ortsbeiräten und anschließend im Haupt- und Finanzausschuss beraten. Für den 30. Januar ist dann die Abschlussberatung und Verabschiedung in der Gemeindevertretung vorgesehen.

Die wichtigsten Investitionen