Erdgas im Mittelpunkt der Bürgerversammlung

Hammersbach
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Die Bürgerversammlung in Hammersbach befasste sich schwerpunktmäßig mit dem Ausbau des Erdgasnetzes.



Hierzu waren als Gäste ein Vertreter des Netzbetreibers, der „Main-Kinzig-Netzdienste“, sowie als Referent ein Mitarbeiter der Main-Kinzig-Gas eingeladen. Seit 2003 ist die Gemeinde Hammerbach an das Erdgasnetz angeschlossen. Das Netz wird seitdem sukzessive vergrößert. Die Gemeinde unterstützt den Ausbau des Gasnetzes durch den Netzbetreiber. Ein weiterer Ausbau ist jedoch nur in Bereichen möglich, in denen genügend Interessenten vorhanden sind, die einen Gasanschluss in Anspruch nehmen, und wo eine Verbindung an das bestehende Erdgasnetz auch von der Entfernung her wirtschaftlich möglich ist.

Welche Rolle das Medium Erdgas im Rahmen der Energiewende hat, weshalb es sinnvoll sein kann Gas zu verwenden und welche Hilfestellungen es von Seiten der Energieversorger bei der Umstellung auf Erdgas gibt, darüber referierte Andreas Bräuning. Herr Bräuning führte aus, dass die Energiewende derzeit vor allem als Stromwende verstanden wird. Tatsächlich sei es aber notwendig, alle Sektoren zu betrachten. Also auch die Bereiche Wärme und den Verkehr. In beiden Bereichen kann Erdgas in den nächsten Jahrzehnten, auch in Verbindung mit neuen Technologien, noch eine große Rolle spielen. Deshalb ist es sinnvoll, die Infrastruktur auszubauen, auch wenn dies unter den Bedingungen eines sogenannten regulierten Geschäftes schwierig ist.

Im Anschluss an den Vortrag konnten den interessierten Bürgern dann ihre individuellen Fragen zur Möglichkeit eines Netzanschlusses beantwortet werden. Zukünftig sollen auch die Ausbaupläne in Zusammenarbeit mit der Gemeinde direkter in den Haushalten bekannt gemacht werden. Bürgermeister Göllner schlug hierzu vor, dass in den Bereichen, in denen eine Ausbauplanung vorgesehen ist, die Bürger gezielt zu Informationsveranstaltungen eingeladen werden. Denn viele Hausbesitzer bemängeln, dass solche Informationen entweder zu spät oder zu plötzlich kommen, um eine Umsetzung zu ermöglichen. Daran kann dann sogar aus wirtschaftlichen Gründen der Ausbau eines ganzen Straßenzuges scheitern. Aus dem Publikum wurde angeregt, noch einen Schritt weiterzugehen und das Interesse der Bürger auch da zu ermitteln, wo der Netzbetreiber noch keine konkreten Ausbauabsichten hat. So könnten die Planungen des Netzbetreibers besser im Interesse der Bürger weiterentwickelt werden.

Herr Bräuning machte auch darauf aufmerksam, dass der Energieversorger Main-Kinzig-Gas unabhängig von der Wahl des späteren Gaslieferanten umfangreiche kostenlose Beratungen zu Fördergeldern der KFW gibt und auch Fragen rund um den Gashausanschluss beantwortet.

Im zweiten Teil der Versammlung gab Bürgermeister Göllner dann einen Überblick über wichtige Themen der Gemeinde. Er konnte berichten, dass er in der letzten Woche den Haushalt 2018 in die Gremien eingebracht hat. Wie bereits im letzten Jahr erfüllt der Haushalt die gesetzliche Anforderung, dass die Aufwendungen nicht größer als die Erträge sein dürfen. Er kündigte an, dass es zu keinen Veränderungen der Gemeindesteuern kommen soll. Im Bereich der Gebühren (die kostendeckend sein müssen) ist geplant, die Abfallgebühren zu senken, dafür müssen andererseits aber die Abwassergebühren angehoben werden. Grund für die Anhebung sind allgemeine Kostensteigerungen, Personalkostensteigerungen sowie erhöhte gesetzliche Anforderungen an den Betrieb der Kläranlage, die mit finanziellem Mehraufwand verbunden sind. Insbesondere anstehende Kanalsanierungsarbeiten und veränderte Bedingungen bei der Klärschlammverwertung sind hierbei die entscheidenden Faktoren.

Im Bereich der Dorferneuerung wird derzeit das Historische Rathaus saniert. Im nächsten Jahr soll der Spielplatz an der Dammbrücke aufgewertet werden und die Planungen für die Umgestaltung des Martin-Luther-Platzes vorangetrieben werden. Die wenigen Fragen im Anschluss bezogen sich in erster Linie auf die seniorengerechten Wohnungen in Marköbel und auf die Frage, ob auf den Friedhöfen weitere Bestattungsformen möglich seien. Der Bürgermeister versprach, dies in den Gremien zu diskutieren.


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