Es muss nicht immer das Auto sein

Hammersbach
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Seit einigen Jahren existiert in Hammersbach ein ehrenamtlicher Kreis, der sich um die zukünftige und nachhaltige Energieversorgung in Hammersbach Gedanken macht.



Dieser Arbeitskreis hat ein Energiekonzept für die Gemeinde erarbeitet und dies im jähr 2013 den Gremien übergeben. Seit dem trifft sich der Arbeitskreis weiterhin um lokale Energiethemen zu diskutieren. in der letzten Zeit befasste sich das „Energieteam“ wie sich die Gruppe aus meist Physikern und Ingenieuren scherzhaft nennt mit dem Thema Mobilität. Diese ist heute für in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Viele Menschen können heute dank des Autos zu jedem Zeitpunkt überall hinkommen. Das gilt aber nicht nur für größere Entfernungen. Oft wird das Auto auch für Kleinststrecken genutzt. Aber gerade auf den ersten Kilometern hat das Auto bei kaltem Motor einen sehr hohen Spritverbrauch. Damit verbunden ist auch ein überproportional hoher Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) berichten die Hammersbacher Energieexperten.

Es gibt also einige Gründe darüber nachzudenken, ob es tatsächlich für jede Strecke das Auto sein muss. Viele kennen das: Man hat es eilig und ist wieder spät dran. Also nimmt man auch für die kurze Strecke von 500 Metern das Auto. Doch spart das wirklich Zeit, wenn man berücksichtigt, dass man nicht immer gleich einen Parkplatz findet und auch dann noch ein paar Meter zu laufen hat? Erstaunlicherweise haben Fußgänger im Umkreis von 500 oft Metern die Nase vorn! Das Energieteam rechnet vor: „Rechnet man eine Geschwindigkeit von rund sechs Stundenkilometern beim Laufen, braucht man für 100 Meter etwa eine Minute. Wenn man nun von zu Hause zum Bäcker 300 Meter Entfernung hat, braucht man rund drei Minuten. Wieviel Zeit spart man also, wenn man das Auto nimmt und mit rund 30 Stundenkilometern fährt?“

Mit dieser Geschwindigkeit braucht man 18 Sekunden für 100 Meter. Also 54 Sekunden reine Fahrzeit. Dazu kommen die Parkplatzsuche und der Weg von Parkplatz zum Ziel. So wird man kaum eine Minute Vorsprung haben. Lohnt sich das also wirklich? Da wäre beispielsweise das Fahrrad oft eine bessere Alternative. Zu einer ehrlichen Bilanz gehört auch die Feststellung, dass ein kalter Motor auf den ersten Kilometern bis zu 35 (!) Liter Sprit pro 100 Kilometern braucht. Das ist sogar noch viel mehr, als tonnenschwere Geländewagen normalerweise fressen. Erst ab dem vierten Kilometer pendelt sich der Verbrauch allmählich wieder auf Durchschnittsniveau ein. Das heißt, dass die rund 300 Meter, die man in unserem Beispiel mit dem Auto gefahren ist, rund 14 Cent Benzin kosten (bei einem angenommen Preis von 1,30 € pro Liter). Spart man sich also die 300 Meter Fahrt, gibt es praktisch obendrein ein Brötchen gratis. Bei dieser Rechnung ist noch nicht berücksichtigt, dass zusätzlich zum erhöhten Kraftstoffverbrauch auf der Kurzstrecke in diese Phase auch der Katalysator noch nicht funktioniert. Das Abgas wir also nicht gereinigt. Außerdem sind Kurzstreckenfahrten der Lebensdauer des Motors nicht zuträglich.

Doch auch für weitere Strecken gibt es Alternativen zum Auto. Gerade innerorts ist das Fahrrad oft nicht nur schneller, sondern es stößt keinerlei Emissionen aus (wenn man mal den Schweiß beim Strampeln außer Acht lässt). Was vielen nicht so bekannt ist, sind die Möglichkeiten, die der ÖPNV bietet. Hammersbach hat neun Bushaltestellen und die Busse verkehren stündlich in beide Richtungen. jede Bushaltestelle ist in maximal 300 Meter Entfernung zu erreichen. So sind Einkäufe oder sonstige Fahrten innerhalb des Ortes sehr gut auch ohne eigenes Auto zu bewältigen. Das Energieteam zieht also folgendes Fazit: „Sicher ist es oft bequemer und sicher gibt es oft auch gute Gründe dafür, das Auto auch innerorts zu nutzen. Dennoch möchten wir zum Nachdenken darüber anregen, dass es der Umwelt und dem Geldbeutel, eventuell auch der Gesundheit dient, nicht immer das Auto zu nutzen.“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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