Stolz für Ausbau der Kapazitäten an Hanauer Berufsschule

Hanau
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Mit der kooperativen Teilzeitausbildung für Erzieherinnen und Erzieher bietet die Eugen-Kaiser-Schule in Hanau eine neue und wegweisende Ausbildung an, die dem stark erhöhten Bedarf an qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern in den heimischen Kindertagesstätten als Folge des Ausbaus der U3-Betreuung Rechnung trägt.



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Thorsten Stolz informierte sich jetzt vor Ort gemeinsam mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Christoph Degen bei Schulleiterin Claudia Borowski über die Berufsschule mit aktuell 1.881 Schülerinnen und Schülern, die von der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis in einem gemeinsamen Zweckverband getragen wird. Der SPD-Landratskandidat interessierte sich dabei besonders für den neuen Ausbildungsgang für Erzieherinnen und Erzieher. Aus seiner Erfahrung als Bürgermeister der Kreisstadt Gelnhausen weiß er nämlich, dass die Kommunen derzeit mangels Bewerbern kaum noch Stellen besetzen können: „Wir bekamen sonst immer ausreichend Bewerbungen aus der gesamten Region auf unsere Stellenangebote. Mittlerweile bleiben sie aus. Hier schlägt der Fachkräftemangel voll durch, was für die Städte und Gemeinden als Träger der Kindertagesstätten zu einem echten Problem wird. Bald fehlen uns qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher“.

Als Berufsschule, Berufsfachschule, Höhere Berufsfachschule, Fachschule und Fachoberschule unterrichtet die Eugen-Kaiser-Schule an zwei Standorten: in der Hanauer Lortzingstraße und in der Außenstelle Fasaneriestraße in Klein-Auheim. Das Spektrum reicht dabei von Farbtechnik und Raumgestaltung, Agrarwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft über Garten- und Landschaftsbau, Bautechnik und Frisör-Handwerk bis hin zu Sozialwesen, Sozialassistenz und Klassen der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Einzigartig in Hessen: Die einjährige Fachschule für Garten- und Landschaftsbau, eine berufsbegleitende Meisterschule, an deren Ende die Abschlüsse als „Staatlich geprüfte(r) Wirtschafter/-in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“ und „Meister/-in im Garten- und Landschaftsbau“ stehen.

Beim Rundgang durch Klassenräume, Werkstätten und schuleigene Lehrmetzgerei sowie Lehrbaustelle, Park, Bienenhaus und Backhaus auf dem Außengelände zeigte sich Landratskandidat Thorsten Stolz beeindruckt vom offenen und freundlichen Klima an der Schule. „Darauf sind wir sehr stolz“, betonte Claudia Borowski und verwies auf das Schulmotto „Vielfalt ist Qualität“, das die Schulgemeinde in allen Bereichen lebe. Inklusion sei da ein ganz großes Thema, genauso wie schulformübergreifende Projekte und klare Bekenntnisse gegen Ausländerfeindlichkeit, Gewalt und Ausgrenzung.

„Wir wollen die Ausbildungsschule im Main-Kinzig-Kreis werden“, betonte Claudia Borowski mit Blick auf die praxisintegrierte Teilzeitausbildung für Erzieherinnen und Erzieher, die am Standort Klein-Auheim künftig noch weiter wachsen soll. Entsprechende Ausbaupläne realisiert die Schule schrittweise. Ziel ist eine Kapazität für 660 angehende Erzieherinnen und Erzieher, kündigte die Schulleiterin an. Aktuell nehmen 460 am Unterricht teil. Die Vorteile der praxisintegrierten Erzieherausbildung, wie die Kooperative Teilzeitausbildung auch genannt wird, liegen für Claudia Borowski auf der Hand: „Die jungen Leute sind drei Tage pro Woche in der Schule und zwei Tage pro Woche in der Kindertagesstätte. Sie absolvieren ihre Ausbildung praxisbegleitend und sind für den praktischen Teil in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Das sorgt für eine stärkere Bindung der Studierenden an die ausbildende Kita, bietet eine viel engere Verzahnung von Theorie und Praxis und steigert die Attraktivität des Ausbildungsganges.“ Am Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung steht der Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher. Das Interesse an der praxisintegrierten Erzieherausbildung ist hoch, berichtete die Schulleiterin dem Landratskandidaten: „Wir haben wesentlich mehr Anmeldungen von jungen Leuten, als wir aufnehmen können“.

Mit großem Interesse vernahm Thorsten Stolz, dass nicht nur kommunale sondern auch kirchliche Träger für diesen Ausbildungsgang mit der Eugen-Kaiser-Schule kooperieren. „Die praxisintegrierte Teilzeitausbildung ist ein Modell, dessen Ausbau wir fördern und unterstützen müssen“, betonte er mit Blick auf den Mangel an Fachkräften in den heimischen Kindertagesstätten, der sich in den kommenden Jahren durch die bevorstehende Ruhestandswelle der geburtenstarken Jahrgänge noch verschärfe. Eine Einschätzung, die Claudia Borowski abschließend bestätigte: „Der Eigenbetrieb Kindertagesstätten der Stadt Hanau gehört zu unseren größten Ausbildungsbetrieben. Dort wissen die Verantwortlichen, dass sie über die nächsten zehn Jahre verteilt einen hohen Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben.“

Foto: Unterricht in 2D-Gestaltung an der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau (von links): Schulleiterin Claudia Borowski, Landratskandidat Thorsten Stolz, Landtagsabgeordneter Christoph Degen und Fachlehrer Jörg Eyfferth.

Foto: In der Gastro-Lehrküche an der Eugen-Kaiser-Schule (von links): Landtagsabgeordneter Christoph Degen, Schulleiterin Claudia Borowski und Landratskandidat Thorsten Stolz.


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