Busfahrer verdienen gerechte und faire Bezahlung

Hanau
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Seit einigen Tagen werden Hanauer Busse bestreikt. Die Jugendorganisation der SPD appelliert an den Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer, die Rahmenbedingungen zu verändern und für faire Löhne zu sorgen.



Seit Montag den 09.01.17 streiken die Busfahrer*innen in Hessen. Darunter auch die Belegschaft der Tochtergesellschaft des Hanauer Busunternehmens HSB. Seit Mittwoch stehen nun alle Busse der HSB in Hanau still, da auch die Fahrer*innen, die direkt bei der HSB angestellt sind, aus Solidarität zu ihren Kolleg*innen der Hanau Fahrergesellschaft mbH in den Streik eingetreten sind.

Die Jusos Hanau stellen sich hinter die Busfahrer*innen und ihre Forderungen und rufen die Arbeitgeber*innen hessenweit dazu auf, den Forderungen der Belegschaft durch die Gewerkschaft ver.di nachzukommen. „Wie kann es sein, dass Menschen für dieselbe Arbeit nicht denselben Lohn bekommen? Warum gilt dieser so wichtige Grundsatz nicht in Hanau?“, fragen die Jusos. Diese Fragen und die Wut über den Streik, sollten jedoch nicht an die Streikenden, sondern an die hessische CDU-Regierung adressiert werden. Diese sorgte laut Jusos in der Vergangenheit dafür, dass ein regelrechtes Lohndumping im Bereich des Busverkehrs zum Gesetz wurde. Durch die Einführung der europaweiten Ausschreibungen war abzusehen, dass nur noch die Billiganbieter bei der Vergabe des kommunalen Busverkehrs zum Zuge kommen  und dadurch die kommunalen Verkehrsunternehmen genötigt würden, die Löhne der Belegschaft zu senken. Arbeitnehmer*innen würden in Folge häufig in zwei Lohnklassen eingeteilt. Das von Roland Koch und der damaligen CDU-Regierung aufgebaute System ist der Grund, weshalb heute die Beschäftigten täglich gegeneinander ausgespielt werden, sich für eine ungerechte Bezahlung abrackern müssen und Löhne gedrückt werden. Auch die derzeitige hessische Landesregierung hat nichts getan, um dieses System der Ungerechtigkeit zu beenden. Die Jusos sehen vor allem Bund und Länder in der Pflicht, die finanzielle Ausstattung der Kommunen zu verbessern, um diesen mehr Handlungsspielraum zu ermöglichen und Ungerechtigkeiten wie ungleiche Löhne zu verhindern.

„Es kann nicht sein, dass innerhalb eines Unternehmens zwischen Kolleg*innen nicht dieselben Löhne für die gleiche Arbeit gezahlt werden. Diese Ungleichbehandlung muss nicht nur hier in Hanau, sondern überall in Deutschland ein Ende finden.“ betont die Sprecherin der Jusos Hanau, Annika Niemeyer. Die Jusos fordern deshalb: gleicher Lohn für gleiche Arbeit! „Wir rufen die Arbeitgeber*innen dazu auf, auf die Forderungen der Gewerkschaft ver.di einzugehen und schnellstmöglich zu einer Lösung zu kommen, da durch den Streik viele, vor allem gering- bis mittelverdienende, Arbeitnehmer*innen ohne Auto betroffen sind.“, so die Forderung der Jusos. Die Ankündigung von Aussperrungen bei einzelnen Unternehmen zeige allerdings, dass die Arbeitgeber*innen nicht wirklich an einer sozialverträglichen Lösung interessiert seien.

Auch wenn es schwierig für die kommunale Regierung ist, etwas an diesem unfairen System zu ändern, da ihr durch den der Kommune auferlegten Rettungsschirm die Hände gebunden sind, muss klar sein, dass die SPD die Arbeitnehmer*innen unterstützt. „Die SPD muss sich wieder kämpferischer zeigen und klar dazu positionieren, dass sie für die Arbeitnehmer*innen eintritt.“ fordert Mara Landwehr, Sprecherin der Jusos Hanau, abschließend.


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