Sammelcontainer für Altkleider auf städtischem Wertstoffhof

Hanau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Mehrere hunderttausend Tonnen Altkleidung werden hierzulande im Jahr weggeworfen.



Nur 20 Prozent davon laden in Sammelcontainern. Der große Rest wird über den Hausmüll dem Wiederverwerten entzogen. Die Sammelquote in der Brüder-Grimm-Stadt zu steigern und das Sammelgut einem gemeinnützigen Zweck zuzuführen ist Ziel des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), der  erstmals drei Container auf dem Betriebshof in der Daimlerstraße 5 aufgestellt hat. „Wir helfen damit seriösen Wohlfahrtsverbänden und die wiederum benachteiligten Menschen. Wir schonen die Umwelt und bieten die Chance, bei der Fahrt zum städtischen Wertstoffhof gebrauchte Kleidung, Decken und Schuhe gleich sinnvoll mit zu entsorgen“, umreißt Bürgermeister Axel Weiss-Thiel die Strategie von HIS.

Gleich am Eingang des Wertstoffhofs haben die örtliche Johanniter-Unfallhilfe, Malter-Hilfsdienst und DRK jeweils einen Sammelcontainer für gebrauchte Kleidung, Bett- und Haushaltswäsche in Säcken sowie zusammengebundene Schuhpaare aufgestellt. Die Verbände leeren ihre Behälter regelmäßig und sortieren bei sich den eingeworfenen Inhalt. Dabei entscheiden sie, was für Obdachlose, Flüchtlinge oder andere Bedürftige passt und was in ihre Second-Hand-Läden gelangt. Etwa fünf Prozent  wird zur weiteren Verwertung weiter verkauft, beispielsweise für neue Ware oder für Industrie-Putztücher.

Aus dem Verkauf von Altkleidern finanzieren die drei Hilfsorganisationen soziale Projekte. Beispiele dafür nennen Sven Holzschuh von den Johannitern, Sabine Kroh von den Maltesern und Benjamin Heier bei der offiziellen Inbetriebnahme der Sammelcontainer: Krankenfahrten, Erste-Hilfe-Kurse, warme Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche, Trauerbegleitung für Kinder, Besuchsdienste für Ältere, Demenzbetreuungen. Daniela Münzing, städtische Abfallberaterin bei HIS, erhält aus der Bürgerschaft immer wieder Anrufe mit der Frage, wie sich Altkleider in Hanau sinnvoll verwerten ließen. Nun kann HIS „guten Gewissens“, so Betriebsleiter Markus Henrich, auf die Sammlung der drei gemeinnützigen Verbände hinweisen, mit denen der städtische Eigenbetrieb Verträge geschlossen hat.

Bürgermeister Weiss-Thiel betont nicht nur den gemeinnützigen Zweck der Altkleidersammlung, sondern sieht darin auch einen Gewinn für die Umwelt. Denn diese Form der Kreislaufwirtschaft helfe, dass durch Wiederverwerten große Mengen an Wasser, Energie und Chemikalien bei der Textilproduktion gespart werden. Allein in Hanau fallen nach HIS-Berechnung jährlich 674 Tonnen Altkleider an. Deren Spendenwert beträgt mehr als 300.000 Euro. „Solche Zahlen zeigen, dass wir die Sammlung nicht allein Privatunternehmen überlassen sollten“, findet Weiss-Thiel. Er appelliert an diejenigen, die privat Platz für Altkleider-Container anbieten, dabei gemeinnützige Hilfsorganisationen zu bevorzugen.

Foto: Sven Holzschuh (von links) kippt die Altkleider von HIS-Abteilungsleiter Ralf Sterk in den Johanniter-Container, Sabine Kroh den von Bürgermeister Axel Weiss-Thiel in den Malteser-Container und Benjamin Heier den von HIS-Betriebsleiter Markus Henrich (Dritter von rechts) in den DRK-Container. Abfallberaterin Daniela Münzing koordiniert die Zusammenarbeit mit den drei Verbänden.

Foto: Stadt Hanau


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de