Gedenken an die Deportation Hanauer Jüdinnen und Juden

Hanau
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Zum Gedenken an die Deportation Hanauer Jüdinnen und Juden vor 75 Jahren wird am Dienstag, 30. Mai, um 11 Uhr eine Erinnerungstafel an das Jüdische Gemeindehaus Hanau enthüllt.



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Die Tafel wird am früheren Standort in der Nürnberger Straße 3 angebracht sein. Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Hanau, und Pfarrer Heinz Daume für den Vorstand der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Hanau e.V., laden alle interessierten Bürger Mitbürgerinnen und Mitbürger ein der Enthüllung beizuwohnen. Gleiches gilt für die Kranzniederlegung an das Gleis 9 des Hanauer Hauptbahnhofs, die am gleichen Tag um 17 Uhr stattfindet.

An der Nürnberger Straße 3 stand von 1898 bis 1942 das jüdische Gemeindehaus Hanaus mit Festsaal, Schulräumen und Lehrerwohnung. Die Mikwe war in einem seitlichen Anbau untergebracht. Im Erdgeschoss wohnte ab 1918 der Gemeindesekretär, Kantor und Religionslehrer Josef Sulzbacher mit seiner Familie. Nach der erzwungenen Schließung der Synagoge in der Nordstraße fanden hier ab Mai 1938 die Gottesdienste statt. Während des Pogroms am 10.11.1938 demolierten und plünderten NS-Schergen die Räume des Hauses. Josef Sulzbacher wurde so schwer verletzt, dass er kurz darauf im Jüdischen Krankenhaus in Frankfurt starb.

Am 30. Mai und 5. September 1942 wurden 29 bzw. 21 jüdische Frauen, Männer und Kinder vom Hauptbahnhof in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Vor nunmehr 75 Jahren. Unter ihnen befanden sich 37 Personen, die zuvor in der Nürnberger Straße 3 zwangsuntergebracht worden waren. Paten der Gedenktafel sind die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau e.V. und der Ortsbeirat Innenstadt. An den Veranstaltungen nimmt der Enkel von Josef Sulzbacher, Izchak Sulzbacher mit Ehefrau Pnina, aus Jerusalem teil. Léo Proulx spielt auf der Klarinette.

Foto: Jüdische Gemeindehaus Hanau an der Nürnberger Straße 3.

Foto (von links): Fanny, Manfred, Josef, Heinz und Lina Sulzbacher.

Fotos: Stadt Hanau


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