Berufsorientierung für Flüchtlinge

Hanau
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„START – gewerblich-technisch“ heißt das Projekt, das zehn geflüchteten Erwachsenen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit die Möglichkeit gab, sich auf eine Berufstätigkeit vorzubereiten und ihre Chancen auf Ausbildung oder Beschäftigung zu verbessern.



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Umgesetzt wurde das Projekt von HESSENCAMPUS Hanau, unter Beteiligung der Volkshochschule Hanau und der Ludwig-Geissler-Schule.

Das Unternehmen „MTV Förster GmbH & Co. KG“ ermöglichte das Projekt durch eine finanzielle Spende. Dem geschäftsführenden Gesellschafter und Lions-Mitglied Holger Förster gelang es zudem, den „Lions Club Hanau Brüder Grimm“ davon zu überzeugen, die Summe zu verdoppeln. Mit den insgesamt 20.000 Euro wurde „START-gewerblich-technisch“ finanziert sowie auch ein Projekt mit kaufmännischem Schwerpunkt, dessen Durchführung ab September 2017 geplant ist. Das Jobcenter des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) im Main-Kinzig-Kreis unterstützte das Projekt, indem es mehrere der Teilnehmer einsteuerte, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen.

Nach zwei Monaten Teilnahme am Projekt START konnten die Männer im Alter von 21 bis 41 Jahren, die aus den Herkunftsländern Somalia, Syrien und Pakistan stammen, jetzt bei einer Feierstunde in der Volkshochschule ihre Teilnahmeurkunde entgegennehmen. Erste Erfolge der Maßnahme sind bereits sichtbar: „Zwei Teilnehmer der Maßnahme werden direkt im Anschluss eine Ausbildung, beziehungsweise Beschäftigung bei regionalen Arbeitgebern aufnehmen“, erläutert Projektkoordinator Clemens Mück. Die Berufswünsche der restlichen Teilnehmenden seien eine Ausbildung oder Anstellung als Verfahrensmechaniker (CNC), Lagerist/Staplerfahrer, Berufskraftfahrer, Elektriker, Bauzeichner und KFZ-Mechatroniker.

„Ich hoffe sehr, dass Sie ihre Ziele erreichen und wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg, denn der Arbeitsmarkt kann Sie gut gebrauchen!“ sagte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel. „Für Ihre Integration in unsere Gesellschaft sind Arbeit und Sprache wesentlicher Bausteine“, betonte der Bildungs- und Sozialdezernent. Im Durchschnitt dauere die Einmündung in den Arbeitsmarkt jedoch drei bis vier Jahre. Dies sei ein zu langer Zeitraum. „Jede Maßnahme, die diesen Zeitraum verkürzt ist im Interesse der betroffenen Menschen und unserer Gesellschaft“. Weiss-Thiel dankte den Sponsoren für ihr Engagement: „Hier haben sich viele Menschen und Organisationen in Hanau und dem Kreis zusammengetan, um ihre Kompetenzen zu bündeln, um Menschen eine Zukunft zu ermöglichen.“ „Wir wollen mithelfen, die Welt etwas besser zu machen und haben daher beschlossen Geflüchtete bei der Integration zu unterstützen“, sagte Dr. Volker Wingefeld vom Lions Club Hanau Brüder Grimm. „Die Teilnehmenden haben in den letzten zwei Monaten große Fortschritte gemacht und ich drücke die Daumen für ihren weiteren Berufsweg!“ Lars Ebert vom Unternehmen MTV Förster GmbH & Co. KG versprach „START“ auch im kommenden Jahr weiter zu unterstützen. Bereits 2015 - vor dem Projekt START - förderte die MTV Förster GmbH & Co. KG durch eine zielgerichtete Spende in Höhe von 5.000€ die Durchführung von Deutschkursen für geflüchtete Menschen.

„Es würde uns freuen, wenn auch andere regionale Unternehmen sich an diesem wirklich guten Projekt finanziell beteiligen würden“, sagte er. „Die geflüchteten Menschen sind unsere Arbeitskräfte von morgen und wir müssen sie auf ihrem Weg und bei der Integration unterstützen.“ In insgesamt 150 Unterrichtsstunden konnten die Teilnehmenden der Maßnahme sowohl die bestehenden Deutschkenntnisse verbessern, als auch einen Einstieg in Beruf oder Ausbildung vorbereiten. Zu den Schulungsinhalten gehörten die Orientierung über verschiedene Berufsbilder in Deutschland, deren Anforderungsprofile und Beschäftigungschancen in der Rhein-Main-Region. Weiterer Schwerpunkt war die Vermittlung sogenannter soziokultureller Kompetenzen. Hierbei ging es darum, Arbeits- und Verhaltensnormen kennenzulernen und einzuüben, wie z.B. das Arbeiten im Team, Kommunikation und Umgangsformen in beruflichen Zusammenhängen. Im Bewerbungscoaching wurden Bewerbungsunterlagen erstellt und Vorstellungsgespräche eingeübt. Ein Schwerpunkt wurde auf gewerblich-technische Lerninhalte gelegt. Auf dem Stundenplan stand Fachunterricht in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik ebenso, wie EDV-Grundlagen, arbeits- und vertragsrechtliche Themen sowie Fragen der Unfallverhütung am Arbeitsplatz. Auch eine berufspraktische Erprobung in gewerblich-technischen Berufen konnten durch die Kooperation mit der Ludwig-Geissler-Schule Hanau durchgeführt werden.

Das KCA-Jobcenter wird die Arbeitslosengeld-II-Empfänger unter den Absolventen weiter engmaschig betreuen und ihnen den Weg in den Arbeitsmarkt durch weitere zielgerichtete Qualifizierungen und Maßnahmen ebnen. Interessierten Unternehmen, die eine Ausbildung, Beschäftigung oder ein Praktikum anbieten oder sich als Sponsor engagieren möchten, können sich gerne bei der Projektleitung melden: HESSENCAMPUS Hanau, c/o Volkshochschule Hanau, Clemens Mück, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0162-439865.

Foto: Im Rahmen des Projekt "START - gewerblich technisch" gab zehn geflüchteten Erwachsenen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit die Möglichkeit, sich auf eine Berufstätigkeit vorzubereiten und ihre Chancen auf Ausbildung oder Beschäftigung zu verbessern. Vier von ihnen nahmen ihr Abschlusszeugnis persönlich von Bürgermeister Axel Weiss-Thiel entgegen. Die anderen waren auf Grund der Urlaubszeit verhindert. Zur Zeugnisübergabe gratulierten auch die Sponsoren, Vertreter des KCA und der Volkhochschule Hanau.


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